Zusammenfassung
Heute ist es bei vielen Juden um den Ruf von deutsch-jüdischen Intellektuellen im allgemeinen und den der linken Kreise im besonderen schlecht bestellt. In ihren Bemühungen um Assimilation als ‚deutsche Bürger jüdischen Glaubens‘ oder um ein humanistisches Kosmopolitentum außerhalb von Religion und Nationalismus scheinen sie dem Typus anzugehören, den Jean-Paul Sartre den ‚unauthentischen‘ Juden genannt hat, den tragischen Spezialisten für die Flucht vor sich selbst. Das heute vorherrschende Bild von deutschen Juden als Juden verdunkelt sich vollends, wenn man es neben unsere in hohem Maße romantisierten Vorstellungen von Ostjuden vor und Israelis nach dem Holocaust stellt. Verglichen mit der natürlichen ‚Jiddischkeit‘ der ersteren und dem robusten Zionismus der letzteren wirken die Jeckes (deutsche Juden) für die meisten Betrachter wie jüdische Gojim.
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Anmerkungen
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Breines, P. (1986). Weder Staat noch Synagoge. In: Trommler, F. (eds) Amerika und die Deutschen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09255-1_17
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