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Part of the book series: Forschung ((FS,volume 87))

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Zusammenfassung

Die Wahl der Wissenschaftlerinnen zwischen konkurrierenden Theorien beruhen auf Faktoren, die sowohl im wissenschaftlichen als auch im außerwissenschaftlichen Feld zu suchen sind. Im letzteren sind einerseits individuelle Faktoren, die von der Lebenserfahrung und Persönlichkeit des einzelnen Forschers abhängen (Kuhn 1977:426ff), andererseits auch gesellschaftliche Umstände für die wissenschaftliche Theorienwahl bestimmend. So machte beispielsweise die englische Gesellschaftstheorie des 19. Jahrhunderts den Darwinschen Begriff des Kampfes ums Dasein präsent und akzeptabel.

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Literatur

  1. Kuhn (1973) bezeichnet mit Paradigma einen allgemeinen theoretischen, als Vorbild benutzten Rahmen, der sich in einzelnen Lösungsansätzen (Paradigmenversionen) konkretisiert.

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  2. Unter dem Stichwort Konstruktivismus ist eine metasoziologische Position zu verstehen, die von verschiedenen Richtungen der Soziologie eingenommen wird.

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  3. Sie ist auch unter den Termini Phänomenologische Soziologie oder Soziologische Phänomenologie bekannt. Luckmann (1979:205) betrachtet ersteren als begrifflichen Widerspruch. Die Phänomenologie sei keine wissenschaftliche, sondern eine philosophische Beschäftigung. Ihre Perspektive sei egologisch, die Methode „reflexiv“, nicht „induktiv”. Weiter konstituiere sie die invarianten Strukturen des Alltagslebens, was Luckmann eine Proto-Soziologie nennt. Und: „Eine Proto-Soziologie ist keine Soziologie, noch nicht und nicht mehr“.

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  4. Der Lebenswelt-Begriff Husserls trat in viele Positionen der soziologischen Argumentation ein und erfuhr eine steile Karriere. Es existieren jedoch verschiedene Bedeutungsvarianten, die sich in einer Vielfältigkeit der Rezeptionen widerspiegeln und damit die soziologische Diskussion erschweren. Bergmann (1981:50ff) vermutet, dass diese Mehrdeutigkeiten ihren Ausgang gerade von Husserls Lebenswelt-Begriff genommen haben und unterstellt dem Begründer eine unklare Begriffsbestimmung.

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  5. Welter (1986:170) spricht die Abgrenzungsproblematik an und bemängelt, dass sich bei den Schützschen Ausführungen die „Lebenswelt“ nicht eindeutig von anderen Wirklichkeitsbereichen abhebe. Der Autor analysiert fünf mögliche Bedeutungen von „Lebenswelt” bei Schütz.

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  6. Nach Blasius and Winkler (1989:72) wählt Bourdieu für die empirische Prüfung seiner Theorie ein „eigenwilliges Vorgehen“. Den Autoren zufolge verbindet Bourdieu quantitative Forschungsergebnisse der Freizeit-und Konsumforschung und eine eigene Erhebung mit Auszügen aus qualitativen Interviews, passenden Funden aus Zeitschriften und Büchern sowie mit illustrierenden Fotos. In Bezug auf die statistische Auswertung der Daten beschränkt er sich in den ersten Teilen seines Werkes „Die feinen Unterschiede” auf Häufigkeitsverteilungen und zweidimensionale Tabellen und verzichtet auf Koeffizienten zur Beschreibung von Zusammenhängen, von Blasius and Winkler als „Attacke auf eine,positivistische’ Variablensoziologie“ benannt. Demgegenüber soll er im dritten Teil seiner Studie mit der Korrespondenzanalyse selbst eine derartige Vorgehensweise gewählt haben.

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  7. Gemäß ihrer ökonomischen und kulturellen Kapitalstruktur unterteilt Bourdieu die „herrschende Klasse“ in drei Berufsgruppen: erstens die Gruppe der verbeamteten Intelligenz, der gutverdienenden Intellektuellen und Künstler, zweitens die Gruppe der als Rechtsanwälte, Ärzte oder Architekten freiberuflich Tätigen und drittens die Gruppe der Eigentümer und Manager im großindustriellen Sektor. Weiter bezeichnet Bourdieu die „Bourgeoisie” als „dominante Fraktion der herrschenden Klasse“, „Intellektuelle” entsprechend als „dominierte Fraktion der herrschenden Klasse“ (Bourdieu 1993:287).

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  8. Dasselbe Problem einer unklaren Begriffsdefinition zeigte sich bereits beim Begriff der Lebenswelt, der von Husserl ungenau umrissen wurde.

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  9. Mit dieser konstruktivistischen Argumentation knüpft Bourdieu an die neuere soziologische Geschlechterdiskussion an, welche die auf biologischem Fundament fassende Zweigeschlechtlichkeit anzweifelt und von verschiedenen kulturellen Konstruktionen von Geschlecht ausgeht (vgl. dazu beispielsweise Hagemann-White 1988).

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  10. Dieser Vorwurf der Vernachlässigung von theoretischen gegenüber empirischen Aussagen gilt meines Erachtens für den größten Teil der Bourdieuschen Untersuchung. So bleibt etwa auch die Frage ungeklärt, warum die sozialen Gruppen untereinander um Distinktionsmerkmale konkurrieren (Honneth 1984:161).

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  11. Leider werden diese Merkmale von Fuchs; Lamnek and Luedtke (1996), welche die genannte Kontroverse aufzeigen, nicht genauer umschrieben.

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  12. Eine ähnliche Sichtweise vertritt Kersten (1997) hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Ausübung von Kriminalität: Während es in der kriminologischen Forschung Usus ist, — sofern der Zusammenhang zwischen Geschlecht und Kriminalität zum Gegenstand wird — Kriminalität auf das Geschlecht zurückzuführen, kehrt der Autor diesen Kausalzusammenhang um und versucht auf kulturvergleichendem Hintergrund unterschiedliche Formen der männlich dominierten Kriminalität und deren Kontrolle als sozial und historisch eingebettete „Bewerkstelligung von Geschlechtszugehörigkeit“ sowie die mit Kriminalität und Kontrolle verknüpften Praktiken als „state of play” zwischen (hegemonialen und untergeordneten) Männlichkeiten zu verstehen.

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© 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden

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von Felten, M. (2000). Theoretischer Hintergrund. In: „... aber das ist noch lange nicht Gewalt“. Forschung Soziologie , vol 87. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09172-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09172-1_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2714-6

  • Online ISBN: 978-3-663-09172-1

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