Zusammenfassung
Das steuerungsorientierte Strategische Management setzt voraus, daß den Entscheidungsträgern strategischer Entscheidungen im ausreichenden Maße inhaltliche sowie zeitliche präzise Informationen rechtzeitig über die zukünftige unternehmensrelevante Entwicklung der Umwelt zur Verfügung stehen. Diese Informationen werden i.d.R. unter Zuhilfenahme von Prognoseverfahren ermittelt, die sowohl aufgrund von unverzichtbaren Selektionsvorgängen im Rahmen der Suchaktivitäten, nicht vorhandenen allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten als auch aufgrund der Unmöglichkeit der empirischen Fundierung der Vorhersagen nur ein unvollständiges Bild der Zukunft liefern. Die Informationen liefern somit unsichere Annahmen über die Entwicklung der entscheidungsrelevanten Merkmale des zukünftigen Umfeldes.
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Literatur
Vgl. Kirsch, W.: Die Handhabung von Entscheidungsproblemen, München, 1978, S. 28
Beispiele für externe Informationsquellen sind Presse- und Informationsdienste, Verbände, Industrie- und Handelskammern, Wirtschaftsforschungsinstitute, Zeitungsausschnittsbüros etc.. Vgl. Mertens, P./Schrammel, D.: Betriebliche Dokumentation und Information, 2. Auflage, Meisenheim, 1977, S. 295
Aus der Sicht von Kirsch impliziert das Verständnis von Entscheidungsprämissen als kognitive Informationen eine Zweiteilung in solche, die eine konkrete Entscheidung beeinflussen und in solche, die zwar vom Individuum gespeichert, aber nicht zu Prämissen dieser Entscheidung werden. Kirsch erklärt diesen Ansatz in seinen weiteren Ausführungen durch die Unterscheidung von Kurz- und Langzeitgedächnis. Vgl. Kirsch, W.: Entscheidungsprozesse, Band II, Informationsverarbeitungstheorie des Entscheidungsverhaltens, Wiesbaden, 1971, S 97 f
Vgl. Gälweiler, A.: Zur Kontrolle strategischer Pläne, in: Steinmann, H. (Hrsg.): Planung und Kontrolle - Probleme der strategischen Unternehmensführung, München, 1981, S. 393
Die vorauseilende ProzeBbegleitung erfolgt nicht zeitgleich mit dem ProzeBablauf, sondern ist diesem zeitlich voraus.
Vgl. Wechsler, W.: Delphi-Methode - Gestaltung und Potential für betriebliche Prognoseprozesse, München, 1978, S. 9
Vgl. Niehaus, H.: Früherkennung von Unternehmenskrisen, Düsseldorf, 1987; Jacob, H.: Früherkennung und Steuerung von Unternehmensentwicklungen, Wiesbaden, 1986; Wiedemann, K.: Frühwarnung, Früherkennung, Frühaufklärung - Zum Stand der Verwirklichung eines alten Wunsches im Sektor der Unternehmensführung, Mannheim, 1984; Raubach, U.: Früherkennung von Unternehmenskrisen, Frankfurt a.M., 1983; Gomez, P.: Frühwamung in der Unternehmung, Bern, 1983; Klausmann, W.: Aufbau und Funktionsweise von betrieblichen Frühwarnsystemen in der Industrie, Stuttgart, 1979
Die Erkenntnisse hinsichtlich der Bedeutung der schwachen Signale sind den grundlegenden Veröffentlichungen von Ansoff entnommen. Vgl. Ansoff, I.: Managing Surprise and Discontinuity - Strategic Response to Weak Signals, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Heft 28, 1978, S. 129 ff.
Vgl. Kirsch, W./Trux, W./Müller, G.: Das Management strategischer Programme, a.a.O., S. 332, deren Veröffentlichung auch das folgende Beispiel entnommen wurde.
Vgl. Kühn, R./Walliser, M.: Problementdeckungssystem mit Friihwameigenschaften, in: Die Unternehmung, 32. Jahrgang, 1978, Heft 3, S. 230; Wildemann, H.: Frühwarnsysteme, in: RKW-Handbuch, Führungstechnik und Organisation, 3. Band, Düsseldorf, Nr. 5642, S. 7
Vgl. Öhler, O.: Checklist Frühwarnsysteme mit Alarmkennziffem - zur Steuerung und Sicherung ihres Unternehmens, München, 1980
Kühn et al. verdeutlichen diese Problematik am Beispiel eines Waldbrand-Indikators, der die Temperatur des Waldes mißt und erst bei einem Überschreiten des aggregierten Wertes auf einen möglichen Brand hinweist, obwohl die ersten Brände tatsächlich bereits existent sein könnten, aber aufgrund der durch Ausgleich gleichbleibenden Temperatur nicht erkannt werden. Vgl. Kühn, R./Walliser, M.: Problementdeckungssystem mit Frühwarneigenschaften, a.a.O., S. 232
Als Beispiel hierfür sei die Kennzahl des Return On Investment genannt. Der ROI ist das Produkt aus Umsatzrentabilität und Umschlagshäufigkeit des eingesetzten Kapitals. In die Umsatzrentabilität gehen der Gewinn und die Umsatzerlöse als Verhältnis ein, wobei sich der Gewinn wieder aus der Differenz der Erlöse und der Kosten aus den einzelnen Bereichen zusammensetzt. In die Kapitalumschlagshäufigkeit geht das Verhältnis der Umsatzerlöse und des eingesetzten Kapitals ein, wobei letzteres wiederum einzelne Vermögensgegenstände des Anlage- und Umlaufvermögens beinhaltet. Da sich der ROI aus vielen Einzelfaktoren zusammensetzt, sind die Änderungen des umfassenden ROI’s solchen der einzelnen Bestandteile zeitlich nachgelagert.
Vgl. Müller-Mehrbach, H.: Frühwarnsysteme zur Voraussage und Bewältigung von Unternehmenskrisen, in: Aschfalk, B./Helltors, S./Mrettek, A. (Hrsg.): Unternehmensprüfung und -beratung, Freiburg i.B., 1976, S. 159 ff.
Vgl. Gomez, P.: Frühwarnung in der Unternehmung, Bern, 1983, S. 34 ff.
So sind bspw. Indikatoren im Print-Medien Bereich die Häufung von Kündigungen langjähriger Abonnenten, die Hinweise auf die sinkende Attraktivität der Zeitung zulassen.
Die zur Indikatorenauslösung notwendige Verdichtung der Informationen wird von den Mitarbeitern geleistet, die im direkten Kontakt mit den Wettbewerbern stehen.
Vgl. Rieser, I.: Frühwarnsysteme, in: Die Untemehmenung, Heft 1, 1978, S. 51.
Diese Unterscheidung wird erstmalig von Kühn vorgenommen. Kirsch et al. nehmen diese Differenzierung auf und verwenden die Terminologie in ihren Veröffentlichungen. Vgl. Kühn, R./Walliser, M.: Problementdeckungssystem mit Frühwarneigenschaften, a.a.O., S. 498 ff.; Kirsch, W./Trux, W.: Strategische Frühaufklärung, in: Kirsch, W./Roventa, P. (Hrsg.): Bausteine eines strategischen Managements, Berlin, 1983, S. 256 ff.
Vgl. Bircher, B.: Langfristige Untemehmensplanung, Konzepte, Erkenntnisse und Modelle auf systemtheoretischer Grundlage, Bern, 1976, S. 387 ff.
Vgl. Baetge, J.: Betriebswirtschaftliche Systemtheorie, regelungstheoretische Planungs-Überwachungsmodelle für Produktion, Lagerung und Absatz, Opladen, 1974, S. 24
Vgl. Töpfer, A.: Planungs- und Kontrollsysteme industrieller Unternehmungen, eine theoretische, technologische und empirische Analyse, Berlin, 1976, S. 118
Meffert spricht in diesem Zusammenhang von Flexibilitätspotentialen. Andere Autoren sehen den Vorteil einer rechtzeitigen Plananpassung in der Erhaltung der Strukturstabilität, die mit Überlebensfähigkeit gleichgesetzt werden kann. Vgl. Meffert, H.: Strategische Unternehmensführung und Marketing, Beiträge zur marktorientierten Unternehmenspolitik, Wiesbaden, 1988, S. 362; Dichtl, E./Gerke, W./Kieser, A.: Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Wiesbaden, 1987, S. 467
Vgl. Müller, G.: Strategische Suchfeldanalyse, die Identifikation neuer Geschäfte zur Überwindung struktureller Stagnation, Wiesbaden, 1987, S. 77ff.
Vgl. Kloss, U.: Ein Frühwarnsystem als Instrument zur Überwachung der strategischen und operativen Umsetzung und Realisierung der Unternehmenspolitik, St. Gallen, 1984, S. 139 f
Vgl. Gälweiler, A.: Zur Kontrolle strategischer Pläne, in: Steinmann, H. (Hrsg.): Planung und Kontrolle, München, 1981, S. 383 ff.
Folgende sieben Schritte werden von Wildemann genannt: 1. Definition des Entscheidungsfeldes, 2. Ermittlung der im definierten Entscheidungsbereich verfolgten Strategien, 3. Bewertung und Stufung der Strategien im Hinblick auf die Formalzielerreichung, 4. Bestimmung der unterstellten Prämissen über Unternehmens-, Markt- und Umweltsituationen, 5. Erstellung einer Beurteilungsmatrix, 6. Ermittlung der Ergebnisse je Entscheidungsprämisse und strategischer Maßnahme, 7. Bestimmung der “kritischen” Entscheidungsprämissen und Erfolgsfaktoren (anhand der Summe der negativen Urteile, Summe der positiven Urteile). Vgl. Wildemann, H.: Frühwamsysteme, Gestaltung und Nutzung von Frühwarnsystemen, München, 1984, S. 34
Die Indizes geben Auskunft über den Zeitpunkt, zu dem die Höhe des Wertes entweder durch einfache Messung oder Vorhersage bestimmt wird. Dabei entspricht P dem Zeitpunkt der Planung und K dem Zeitpunkt der Kontrolle.
Zu den qualitativen Verfahren zählen die Delphi-Methode und die Seer-Technik. Vgl. Makridakis, S./Reschke, H./Wheelright, S.: Prognosetechniken für Manager, Wiesbaden, 1980; Bronner, R./Matiaske, W./Stein, F.: Anforderungen an Spitzenführungskräfte, Ergebnisse einer Delphi-Studie, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Heft 11, 1983, S. 1042 ff.; Wechsler, W.: Delphi-Methode, Gestaltung und Potential für betriebliche Prognoseprozesse, Münster, 1978; Geschka, H.: Delphi, in: Bruckmann, G. (Hrsg.): Langfristige Prognosen, Würzburg, 1977
Vgl. Gomez, P.: Frühwarnung in der Unternehmung, a.a.O., S. 27 ff.
Vgl. Hansmann, K.: Kurzlehrbuch Prognoseverfahren, Wiesbaden, 1983, S. 25 ff.
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Stoermer, M. (1996). Strategieprämissenkontrolle. In: Zukunftsorientierte strategische Kontrolle. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09159-2_8
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