Zusammenfassung
Politiker, die Politikerhände schütteln; rote Teppiche und Militärkapellen zum Präsidentenempfang; Minister, die mit dem Fallschirm abspringen oder sich kopfüber in den Rhein stürzen: jeder, der einmal eine Nachrichtensendung gesehen oder eine Tageszeitung gelesen hat, kennt diese und ähnliche Bilder, und jeder verknüpft damit Assoziationen. Bestimmt dieser politische Schein das politische Bewußtsein des rezipierenden Publikums? Prägt symbolische Politik das Bild von Politik in unseren Köpfen? Ist somit symbolische Politik eine politische Strategie mit Erfolgsgarantie?
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Literatur
Dbmer, Andreas: Politischer Mythos und symbolische Politik. Sinnstiftung durch symbolische Formen. Opladen 1995, S. 55.5 Es soll hier grundsätzlich darauf verwiesen werden, daß - wie bereits einleitend angedeutet - die theoretischen Vorüberlegungen nur so weit ausgeführt werden sollen, wie dies für die Bearbeitung und spätere Bewertung des Themas von Interesse ist. So soll an dieser Stelle auch nicht ausführlich auf die verschiedenen wissenschaftlichen Standpunkte zum Konstruktivismus eingegangen werden; insbesondere soll hier keine explizite Differenzierung zwischen verschiedenen konstruktivistischen Ansätzen vorgenommen werden. Als Grundannahme genügt hier die - wissenschaftlich kaum umstrittene - These, daß es durch die kommunikativen Beziehungen und Handlungen zwischen Medien, Politik und Rezipienten zur Konstruktion von Wirklichkeit kommt. Die Frage, inwieweit symbolische Politik etwa zu einer realitätsverzerrenden Konstruktion beiträgt, oder ob sie nicht auch reale Vorgänge komplexitätsreduziert widerspiegeln kann, wird dagegen eine der zentralen Fragen der eigentlichen Erörterung sein müssen; die Frage also, wie,radikal’ symbolische Politik Wirklichkeit konstruiert, soll hier noch nicht aufgegriffen werden.
Analog zu vorstehender Anmerkung zum Konstruktivismus sei auch hier vermerkt, daß eine ausführliche Diskussion verschiedener Aspekte der Systemtheorie den Rahmen dieser Untersuchung sprengen würde. Während in älteren Abhandlungen noch überwiegend zwischen den Systemen,Verwaltung’ und,Politik’ differenziert wurde (u. a. auch von Luhmann), wird mittlerweile von einem gemeinsamen,politisch-administrativen System’ (p.a.S.) ausgegangen. Diese inzwischen allgemein anerkannte Sichtweise soll auch Grundlage dieser Erörterung sein.
Luhmann, Niklas: Die Realität der Massenmedien. Opladen 1996, S. 36. [zukünftig zit. als ‘Luhmann, Niklas: Die RealitätChrw(133)’)
Spangenberg, Peter M.: Stabilität und Entgrenzung von Wirklichkeiten. In: Schmidt, Siegfried J. (Hrsg.): Literaturwissenschaft und Systemtheorie. Positionen, Kontroversen, Perspektiven. Opladen 1993, S. 66–101.
Marcinkowski, Frank: Publizistik als autopoietisches System. Politik und Massenmedien. Eine systemtheoretische Analyse. Opladen 1993, Schaubild S. 107. [zukünftig zit. als
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Sartor, R. (2000). Einleitende Bemerkungen. In: Symbolische Politik. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09012-0_1
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