Zusammenfassung
Vor dem Hindergrund der welt- und binnenwirtschaftlichen Rezessionserscheinungen der vergangenen Monate wurde vielfach Kritik am Kurs der bundesdeutschen Geldpolitik geäußert. Die Positionen der Kritiker lassen sich in einer Grobeinteilung zwei Lagern zuordnen: Zum einen wurde — insbesondere aus den EU-Nachbarländern — eine stärkere (internationale) Konjunkturorientierung der Bundesbankpolitik gefordert, ohne explizit deren Vereinbarkeit mit dem von der Bundesbank praktizierten Geldmengensteuerungskonzept der (nationalen) mittelfristigen Potentialorientierung zu diskutieren. Zum anderen kritisierten vor allem bundesdeutsche Autoren, daß, auch wenn man dieses Konzept als grundsätzlich richtige Orientierung der Geldpolitik anerkenne, Spielräume der Geldpolitik ungenutzt geblieben seien. Eine exponierte Stellung innerhalb dieses Lagers der konzeptinunanenten Kritik nahmen die sechs großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ein, die in ihren Gemeinschaftsgutachten deutliche Kritik an der Situationsanalyse der Deutschen Bundesbank übten. Gegenstand dieser Kritik waren sowohl die Beurteilung der realwirtschaftlichen Auswirkungen der Geldpolitik durch die Bundesbank als auch deren Einschätzung künftiger Gefahren für die Preisniveaustabilität angesichts eines über dem vorgegebenen Zielkorridor liegenden Geldmengenwachstums. Diese Kontroverse zwischen den Forschungsinstituten und der Bundesbank kann als unmittelbarer Anlaß zur Wahl des Themas angesehen werden und stellt den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit dar.
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Westerheide, P. (1995). Einleitung. In: Potentialorientierte Geldmengenpolitik. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08866-0_1
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Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6158-5
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