Zusammenfassung
In aktuellen Verteilungskämpfen um die gesellschaftliche ‚Wohlfahrtstorte‘ kristallisieren sich stets zwei Argumentationsrichtungen heraus: Die eine Seite beruft sich auf Solidaritäts- oder Gerechtigkeitspostulate, die andere auf das Prinzip der Leistungsäquivalenz. Während also die eine Seite mit Vorstellungen über soziale Gerechtigkeit argumentiert, hält die andere Vorstellungen von wirtschaftlicher Effizienz des Systems und Leistungsanreizen dagegen1. Das reine Leistungsprinzip sei jedoch unmenschlich und unsozial, weil die Leistungsschwachen auf der Strecke bleiben, argumentiert die erste Partei. Massive Umverteilung von Wohlstand jedoch, so argumentiert die andere Seite, führe zu ineffizienter Ressourcenallokation und demotiviere darüberhinaus die Leistungsstarken. Damit leide die Leistungskraft der Volkswirtschaft, so daß letztlich weniger verteilt werden könne. Beide Extrempole stehen sich in der politischen Praxis mitunter unversöhnlich gegenüber, als ob Gerechtigkeit und Effizienz zwei sich diametral widersprechende Prinzipien wären. Die dadurch erfolgende Polarisierung der Beteiligten in Konflikten behindert die Lösung von Sachfragen zunehmend, beispielsweise in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Schon ist in der Presse von einer Spaltung der Gesellschaft die Rede2.
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Literatur
Vgl. z. B. Bläske (1993), Blüthmann/Lamparter/Neubauer (1993) und O. V. (1993).
Vgl. Beck (1993a) und Huster (1994).
Vgl. Ogger (1992).
Vgl. z. B. Kieser (1993) und Picot (1993a) und die dort angegebene Literatur.
Unter einem Paradigma wird in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine Art ‘Supertheorie’ verstanden, die grundlegende Probleme und Methoden weiter Bereiche eines Faches definiert“; Bleicher (1991a), S. 6. Vgl. auch Kuhn (1976).
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Wolff, B. (1995). Einleitung: Verträge als umfassendes Organisationsinstrument. In: Organisation durch Verträge. Markt- und Unternehmensentwicklung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08824-0_1
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