Zusammenfassung
Die Relevanz dieser Arbeit wird darin gesehen, daß ein betriebswirtschaftliches Orientierungsmuster für die unternehmerische Praxis konzipiert wird, das „vernünftiges Handeln“ der Unternehmensführung im Spannungsfeld von „Nenner-” und „Zähler-Management“ ermöglicht.1016 Dabei wird das Adjektiv „vernünftig” den unternehmerischen Aktivitäten dann zugewiesen, wenn Handlungen der Unternehmensführung das Resultat einer bestimmten „komplexen“ Denkweise sind: Vernünftigkeit bzw. Rationalität wird als Bewertungsmaßstab verstanden, dessen differenzierte Kriterien struktural vernetzt sind.1017 Rationalität ist folglich nach diesem Verständnis kein absoluter Maßstab, sondern ein (potentiell situativer) Maßstab der unternehmensspezifischen Koordination von Aktivitäten. Damit ist die in dieser Arbeit entwickelte Rationalitätskonzeption ein „allgemeines Muster”, um die prinzipielle Wirkungsweise des unternehmerischen Aufgabenvollzugs in der Praxis auf Koordinationsdefizite hin zu untersuchen. Der allgemeine Charakter der Rationalitätskonzeption wird nach von Hayek dadurch erreicht, daß bei der Modellierung des Konzepts die realen „Tatsachen, mit denen wir zu tun haben, — weniger in bezug auf die Größe, sondern mehr auf die Anzahl verschiedener Elemente — reduziert [wird], um seine Wirkungsweise noch verständlich oder überschaubar zu machen.“1018 D. h.: Es werden vier Komplexitätsebenen — die Sphäre des Sollens, des Wollens, des Könnens und des Machens — unterschieden, um das Aufgabenspektrum der Unternehmensführung aus koordinationsorientierter Perspektive und in differenzierter Weise betrachten zu können.1019 Damit wird ein Bewertungssystem für unternehmerische Aktivitäten angeboten, das es der Unternehmensführung ermöglicht, resultierende Handlungen im sozialen System „Unternehmen” als Wirkungen eines vernetzten Ursachenkomplexes zu verstehen, zu erklären und letztlich auch unter dem Aspekt der Koordination zu bewerten.
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Literatur
Siehe Abschnitt 1.1, S. 5.
Siehe Abschnitt 2.6.1 und 2.6.4.
Siehe Hayek, Friedrich A. von (1996): Die Anmaßung von Wissen: Neue Freiburger Studien. Hrsg. von Wolfgang Kerber, Tübingen 1996, S. 311.
Siehe Abschnitt 2.6.3, S. 78.
Siehe Abschnitt 4.1.2.
Siehe Bleicher, Knut/Hahn, Bibi (1995): Das Management-Potential: Dynamik-Faktor der Untemehmungsentwicklung. In: Krystek, Ulrich/Link, Jörg (Hrsg.): Führungskräfte und Führungserfolg: Neue Herausforderungen für das strategische Management; Dietger Hahn zum 60. Geburtstag. Wiesbaden 1995, S. 415–446, hier: S. 419, das erste wörtliche Zitat ist im Original kursiv.
Hayek, Friedrich A. von (1996): Die Anmaßung von Wissen: Neue Freiburger Studien. Hrsg. von Wolfgang Kerber, Tübingen 1996, S. 284.
Hayek, Friedrich A. von (1996): Die Anmaßung von Wissen: Neue Freiburger Studien. Hrsg. von Wolfgang Kerber, Tübingen 1996, S. 310f., Hervorhebungen nicht im Original.
Siehe Kosiol, Erich (1964): Betriebswirtschaftslehre und Unternehmensforschung: Eine Untersuchung ihrer Standorte und Beziehungen auf wissenschaftstheoretischer Grundlage. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 34. Jg., Nr. 12/1964, hier: S. 745.
Vgl. Abel, Bodo (1979): Denken in theoretischen Modellen als Leitidee der Wirtschaftswissenschaften. In: Raff¨¦e, Hans/Abel, Bodo (Hrsg.): Wissenschaftstheoretische Grundfragen der Wirtschaftswissenschaften. München 1979, S. 138–160, hier: S. 158.
Siehe Abel, Bodo (1979): Denken in theoretischen Modellen als Leitidee der Wirtschaftswissenschaften. In: Raff¨¦e, Hans/Abel, Bodo (Hrsg.): Wissenschaftstheoretische Grundfragen der Wirtschaftswissenschaften. München 1979, S. 138–160, hier: S. 158.
Siehe Albert, Hans (1991): Traktat über kritische Vernunft. 5., verb. und erw. Aufl., Tübingen 1991, S. 106. 102s Vgl. Bleicher, Knut (1993): Informationstechnik in neuen Management-und Organisationskonzepten. In: Office Management, Nr. 11/1993, S. 22–28, hier: S. 23.
Die Darstellung des Bewertungssystems entspricht Abbildung 2/6 (S. 74), die des Wirkungssystems der Abbildung 3/8 (S. 145) und diejenige des Ursachensystems der Abbildung 4/5 (S. 206).
Siehe Abschnitt 3.5.2, S. 162.
Siehe Köpper, Hans-Ulrich (1995): Unternehmensplanung und ¡ªsteuerung mit pagatorischen oder kalkulatorischen Erfolgsrechnungen? In: Schildbach, Thomas/Wagner, Franz W. (Hrsg.): Unternehmensrechnung als Instrument der internen Steuerung. Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, Sonderheft Nr. 34, Düsseldorf 1995, S. 19–50, hier: S. 39.
Riebel, Paul (1994): Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung: Grundfragen einer markt-und entscheidungsorientierten Unternehmensrechnung. 7., überarb. und wesentlich erw. Aufl., Wiesbaden 1994, S. 745.
Siehe Riebel, Paul (1994): Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung: Grundfragen einer markt-und entscheidungsorientierten Unternehmensrechnung. 7., überarb. und wesentlich erw. Aufl., Wiesbaden 1994, S. 688.
Siehe Abschnitt 3.3.2, S. 122.
Vgl. dazu beispielsweise auch Riebel, Paul (1994): Einzelkosten-und Deckungsbeitragsrechnung: Grundfragen einer markt-und entscheidungsorientierten Unternehmensrechnung. 7., überarb. und wesentlich erw. Aufl., Wiesbaden 1994, S. 72.
Bleicher, Knut (1990): Organisationskonzepte für die 90er Jahre: Ganzheitliches Denken als Voraussetzung für ein integratives Management. In: Office Management, Nr. 11/1990, S. 6–13, hier: S. 13.
Engels, Wolfram (1962): Betriebswirtschaftliche Bewertungslehre im Licht der Entscheidungstheorie. Köln/Opladen 1962, S. 33.
Hayek, Friedrich A. von (1996): Die Anmaßung von Wissen: Neue Freiburger Studien. Hrsg. von Wolfgang
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Seisreiner, A. (1999). Abschließende Bemerkungen. In: Management unternehmerischer Handlungspotentiale. Unternehmerisches Personalmanagement. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08709-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08709-0_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6982-6
Online ISBN: 978-3-663-08709-0
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