Zusammenfassung
In den hier betrachteten Länderstudien wurden die Reformen bzw. Teile der Reformen in einer gesamtwirtschaftlichen Situation vorgenommen, die durch eine zunehmende Verzerrung oder eine Stagnation der makroökonomischen Lage gekennzeichnet war. Es bestand jedoch -mit Ausnahme der Philippinen - nicht unmittelbar die Gefahr einer gesamtwirtschaftlichen Krise. Generell wurden die Reformbemühungen nicht unter den vorteilhaften Bedingungen einer hohen makroökonomischen Stabilität in Form eines befriedigenden Wachstums, einer stabilen Zahlungsbilanz und eines stabilen Preisgefüges durchgeführt. Hierdurch konnte der politökonomische Handlungsspielraum für die Regierung erweitert werden, da der notwendige Erklärungsbedarf für Reformmaßnahmen entfiel. Im Gegensatz zu den Philippinen reagierten Malaysia, Indonesien und Thailand schnell und vorbeugend auf die Anzeichen einer rezessiven Wirtschaftsentwicklung und erreichten durch eine strikte Umsetzung notwendiger Anpassungsprogramme relativ schnell wieder ihre wirtschaftliche Stabilität. Als Resultat ergaben sich hierdurch positive Effekte auf die Reformvorhaben, und eine Reduzierung oder Umkehr des Reformprozesses erfolgte nicht. Generell bleibt jedoch die Frage offen, ob aus wohlfahrtstheoretischer Sicht - konkretisiert durch den orthodox-technischen Ansatz - eine Minimierung der Anpassungskosten von Reformen im Finanzsektor unter makroökonomisch günstigen Rahmenbedingungen eher erreicht werden kann als unter den hier beobachteten, durch Verzerrungen gekennzeichneten, Ausgangssituationen.
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Deckert, M. (1996). Vergleichende Analyse der empirischen Befunde der Finanzsystem liberalisierung in der betrachteten Ländergruppe. In: Liberalisierung in südostasiatischen Volkswirtschaften. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08579-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08579-9_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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