Zusammenfassung
Dieses Kapitel dient der Vorstellung der Europäischen Gemeinschaft als internationale Akteur, der in der Uruguay Runde über Liberalisierung und Abbau des MFA-Regimes verhandelte. An anderer Stelle war bereits darauf hingewiesen worden, daß das im Theoriekapitel entwickelte Zwei-Ebenen-Modell im Fall der EG in ein Drei-Ebenen-Modell erweitert werden muß, indem zwischen innerstaatliche und internationale Ebene noch eine gemeinschaftliche Ebene “geschoben” wird. Diese Erweiterung ist deshalb erforderlich, weil im Bereich der EG-Außenhandelspolitik nicht der einzelne EG-Mitgliedstaat als internationaler Akteur auftritt, sondern die Europäische Gemeinschaft, vertreten durch die Europäische Kommission.1 Die EG bzw. Kommission verfügt somit im Gegensatz zu ihren Verhandlungspartnern der Uruguay Runde nicht nur über eine Binnen-Ebene, sondern über zwei: eine gemeinschaftliche - bestehend aus den 12 Mitgliedstaaten, Euroverbänden, Kommission und EG-Institutionen - und eine innerstaatliche Binnen-Ebene - bestehend aus den am MFA-Regime interessierten Binnen-Akteuren und außenhandelspolitisch relevanten Institutionen der Mitgliedstaaten. Das Win-Set der EG in den Textilverhandlungen der Uruguay Runde wird daher nicht nur von den institutionellen Gegebenheiten, Interessen- und Machtkonstellationen auf der innerstaatlichen Ebene geprägt, sondern darüber hinaus durch die der gemeinschaftlichen Ebene. Das EG-Win-Set wird somit auf zwei Ebenen generiert.
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von Schöppenthau, P. (1999). Die Europäische Gemeinschaft in der Uruguay Runde: Drei-Ebenen-Anatomie eines internationalen Akteurs. In: Die Europäische Union als Akteur der internationalen Handelspolitik. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08386-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08386-3_5
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