Zusammenfassung
Entwickelt ein Arzneimittelhersteller einen neuartigen Wirkstoff, läßt er sich die Vermarktung dieses Wirkstoffes in der Regel durch ein Patent schützen. Die vorübergehende Monopolstellung, die ihm dieses Patent sichert, soll durch zusätzliche Gewinne zur Amortisierung seiner Forschungs- und Entwicklungsausgaben beitragen. Nach Ablauf der Patentschutzfrist, die in Deutschland zwanzig Jahre beträgt, können andere Hersteller den Wirkstoff ebenfalls produzieren und vermarkten. Deren Produkte, die als Nachahmerpräparate oder Generika bezeichnet werden, kommen üblicherweise zu Preisen auf den Markt, die deutlich unter den Preisen der Originalhersteller liegen. Der Anteil solcher Nachahmerprodukte am Arzneimittelmarkt ist seit Mitte der siebziger Jahre stetig gewachsen: Im Jahr 1993 entfielen in Deutschland über 35% aller Verordnungen zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf Generika. Während diese Entwicklung aus Sicht von Krankenkassen und Gesundheitspolitik begrüßt wurde, weil diese in der Generikasubstitution eine Möglichkeit für Ausgabensenkungen ohne Gefahren für die Behandlungsqualität sahen, bestritten einige Arzneimittelhersteller die therapeutische Gleichwertigkeit von Original- und Nachahmerprodukten. Unterstützung fanden sie in der pharmakologischen Diskussion über die sogenannte Bioverfügbarkeit eines Medikaments, die ein Maß für die Wirkstoffpräsenz im Körper ist. Unterschiedliche Bioverfügbarkeit und damit unterschiedliche therapeutische Wirkungen können nach dieser Diskussion auch bei wirkstoffgleichen Präparaten auftreten.
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Homann, M. (2000). Einleitung. In: Generikasubstitution und Arzneimittelwettbewerb. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08043-5_1
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