Zusammenfassung
In den 5 Büchern Mose wird zwischen zwei Gruppen von Fremden unterschieden, was sich auch in der sprachlichen Differenzierung widerspiegelt: den Wörtern „nokri“ und „ger“ (vgl. Korrenz, 1995, S. 158f.). Der „nokri“ ist der, der mit seiner Karawane das Land durchzieht und keine dauerhafte Beziehung zu Land und Leuten pflegt. Ihm gilt es, traditionelle Gastfreundschaft entgegen zu bringen, nicht mehr und nicht weniger. Die „gerim“ hingegen sind jene Fremde, die aus existentiellen Gründen des Daueraufenthalts in einem für sie fremden Landes bedürfen. „Der fremde Bereich, aus dem ein „ger“ kam, konnte sowohl das Ausland sein, als auch das Gebiet eines israelitischen Stammes, aus dem ein Mann aus irgend einem Grund in das eines anderen hatte ziehen müssen“ (Stamm, 1974, S. 53, zit. n. Korrenz ebd., S. 159). Für die „gerim“ galt die Forderung aus dem 5. Buch Mose: „Biege nicht das Recht eines Gastsassen, einer Waise, beschlagnahme nicht das Gewand einer Witwe, gedenke, daß du Knecht warst in Ägypten...“ Reden, 24,17; in der Übersetzung von Martin Buber, 1987, S. 538).
„Es geht weiter. Das ist das einzige, was weiter geht.“
(Karl Kraus)
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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Frindte, W. (1999). Anlässe. In: Frindte, W. (eds) Fremde · Freunde · Feindlichkeiten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08042-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08042-8_1
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