Zusammenfassung
In der traditionellen neoklassischen Theorie wird ein Unternehmen als eine homogene Einheit beschrieben, die das Ziel verfolgt, den Strom der erwarteten diskontierten Einzahlungsüberschüsse zu maximieren. Zwischen Eigentümern, Managern und Gläubigern des Unternehmens wird dabei ebensowenig differenziert wie zwischen unterschiedlichen Formen externer Finanzierungsmittel, wie Bankkrediten, Anleihen oder externem Eigenkapital. Kapital stellt gemäß dieser Sichtweise einen homogenen Inputfaktor neben anderen dar. Die vollständige Charakterisierung von Unternehmen durch eine Produktionsfunktion ist jedoch realitätsfern und unbefriedigend.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Allerdings ist dieser Sprachgebrauch nicht einheitlich. Rasmusen (1994) beispielsweise zählt auch den adverse selection-Fall zu den principal agent-Modellen.
Townsend (1979) und Gale and Hellwig (1985) zeigen im Rahmen von Ein-Perioden-Modellen, daß diese Entlohnungsstruktur dann optimal ist, wenn die Verifizierung von Unternehmensgewin¬nen mit Kosten verbunden ist (vgl. auch Abschnitt 3.4.4).
Strenggenommen stellt auch die Kapitalerhöhung aus dem bereits bestehenden Gesellschafterkreis Eigenkapitalbeschaffung dar. Da es dabei jedoch keine Informationsasymmetrien zwischen Kapital¬geber und Kapitalnehmer gibt - schließlich kennt der Kapitalgeber als bisheriger Gesellschafter das Unternehmen ja bereits - wird diese Form der Eigenkapitalbeschaffung hier nicht betrachtet.
Da der Manager sein gesamtes Humankapital in das Unternehmen investiert, wird er als risikoavers angenommen. Nimmt man dagegen einen risikoneutralen Agenten an, so ist eine Versicherung ge¬gen Einkommensschwankungen nicht erforderlich.
Nur in wenigen Arbeiten wird die Simultanität zwischen Managerentlohnung und kontemporärem Unternehmenserfolg berücksichtigt und entweder nur verzögerte Werte des Erfolgs als Regressoren verwendet (z.B. Conyon und Leech 1994) oder instrumentiert (Main, Bruce und Buck 1996).
Zur Fundierung unvollständiger Verträge vgl. Ewerhart und Schmitz (1996).
De Meza und Webb (1987) konstruieren ein Gegenbeispiel. Nimmt man an, daß alle Unternehmen das gleiche Risiko aufweisen, sich aber in Bezug auf den erwarteten Projektertrag unterscheiden, fallen mit steigendem Zinssatz die riskanten Unternehmen aus dem Markt. Diese Annahme ist aller¬dings eher realitätsfern.
Für ähnliche Modelle vgl. auch Chan und Kanatas (1985) und Besanko und Thakor (1987).
Dies kann offensichtlich kein Gleichgewicht sein. Fischer (1990) zeigt jedoch, daß ein Gleichge¬wicht in gemischten Strategien existiert.
Wie von Thadden (1998) nachweist, enthält Sharpes Arbeit einen formalen Fehler. Von Thadden zeigt, daß das von Sharpe berechnete Gleichgewicht in reinen Strategien kein Gleichgewicht sein kann und daß ein Gleichgewicht in gemischten Strategien besteht.25 Die Theorie bestreitbarer Märkte nimmt kostenlosen Marktzutritt und -austritt an. Ein Argument gegen die Wirksamkeit potentiellen Wettbewerbs auf dem Kreditmarkt sind die mit der Regulierung des Bankensektors verbundenen Markteintrittsbarrieren. Für eine ausführliche Diskussion unter¬schiedlicher Konzepte zur empirischen Messung von Marktmacht vgl. Rottmann (1995) Kapitel 3.
Dieser Indikator ist die Inanspruchnahme von Handelskrediten. Eine Begründung für diesen Indi¬kator führt an dieser Stelle zu weit. Er wird in Kapitel 7 ausführlich diskutiert.
Zeitkonsistenz wird erreicht, indem die Verifizierung bei erklärter Zahlungsunfähigkeit stochstisch erfolgt (Moore 1987). Stochastische Verifizierung erscheint allerdings eine realitätsfeme Vertrags¬gestaltung.
Einen Überblick über diese Literatur bietet Hart (1995).
Unternehmen, deren Stammaktien zum Amtlichen Handel oder zum Geregelten Markt zugelassen waren. Aktuellere Angeben sind nicht verfügbar, da das Statistische Bundesamt die Statistik der Aktienmärkte Ende Juni 1995 eingestellt hat.
Nur Umsatz aus Lieferungen und Leistungen, d.h. ohne Eigenverbrauch.
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Plötscher, C. (2001). Informations- und Verifizierunsgprobleme bei der Kredit- und Kapitalvergabe. In: Finanzierungsrestriktionen bei Unternehmen. Empirische Finanzmarktforschung / Empirical Finance. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07999-6_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07999-6_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-7418-9
Online ISBN: 978-3-663-07999-6
eBook Packages: Springer Book Archive