Zusammenfassung
Der folgende Exkurs greift die zentrale Befürchtung der gesellschaftspolitischen Fragmentierungdebatte noch einmal auf (vgl. Kapitel 1). Diese lautet auf den Punkt gebracht: Durch die Fragmentierung der Mediennutzung machen die Menschen unterschiedliche Erfahrungen und verlieren damit an gemeinsamem Gesprächsstoff, der an gemeinsame Medienerfahrungen anknüpft. Das kommunikative Potential der Medien, das Reden über Medieninhalte und Medienereignisse nimmt damit ab und führt im schlimmsten Falle zur gesellschaftlichen Desintegration (vgl. Charlton & Klemm, 1998; Gauron, 1998; Holtz-Bacha & Peiser, 1999; Mast, 1997, S. 223; Sichtermann, 1996; Willis, 1994). Ob die Massenmedien durch die Fragmentierung der Mediennutzung ihre Integrationsfunktion bereits verloren haben, bleibt jedoch Mutmaßungen und Spekulationen überlassen (Jäckel, 1996, S. 218 und S. 271). Die bisher dazu vorgelegten drei empirischen Studien konnten jedenfalls die befürchteten Folgen nicht belegen.97 Dies mag einerseits auf Mängel in der Operationalisierung, Indikatorenbildung und auf Interpretationsunsicherheiten dieser Arbeiten zurückzuführen sein. Andererseits ist es auch möglich, daß die Folgen der Fragmentierung — vielleicht aufgrund einer langen „Inkubationszeit“ — noch gar nicht meßbar sind.
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Handel, U. (2000). Exkurs: Die Folgen der Fragmentierung. In: Die Fragmentierung des Medienpublikums. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07897-5_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07897-5_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-13604-2
Online ISBN: 978-3-663-07897-5
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