Zusammenfassung
Jugendliche können sich nur begrenzt politisch engagieren. Da die Mitarbeit in Parteien und auch die politische Beteiligung per Wahlentscheidung Heranwachsenden bis mindestens zu ihrem 17. bzw. 19. Lebensjahr verwehrt bleiben, bestehen für Jugendliche außerhalb von Institutionen Chancen zur politischen Teilhabe nur über jugendkulturell vermittelte bzw. veranstaltete politische Protestaktionen sowie die Mitarbeit in formalen, von Erwachsenen organisierten Partizipationsforen in der Schule und in außerschulischen Organisationen. Hier können Heranwachsende über eigene Wahlentscheidungen und in gewählten, zugewiesenen oder selbstgewählten Funktionen soziale Verantwortung übernehmen und politisches Handeln und Entscheiden proben. Versteht man mit den Autoren der aktuellen international vergleichenden IEA-Studie Civic Education unter politischer Bildung den Erwerb von „Kompetenzen, die zu einem demokratischen Handeln befähigen“ (Oesterreich 2001, S. 15), dann kann die weniger politisches Handeln als vielmehr soziale Verantwortung umfassende Mitarbeit in schulischen Mitbestimmungsgremien, Organisationen, Vereinen, Verbänden und sozialen bzw. ökologischen Bewegungen zumindest als eine Vorform, wenn nicht als fir Jugendliche am ehesten zugängliche Form der politischen Beteiligung verstanden werden (vgl. ebd.). Soziales und politisches Ehrenamt in Form der Übernahme von Ämtern und Funktionsrollen setzt jedoch eine enge Bindung von Jugendlichen an Institutionen und damit ein stark organisiertes Freizeitleben voraus. Die Befunde zu Freizeitleben und sozialem Engagement unter Jugendlichen deuten jedoch darauf hin, dass nur ein geringer Teil der Heranwachsenden Zugang zu diesen Institutionen hat.
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Pfaff, N. (2002). Jugend-Freizeit — politische Bildung am Nachmittag?. In: Jugend und Demokratie — Politische Bildung auf dem Prüfstand. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 18. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07863-0_6
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