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Katharsis pp 37–128Cite as

Kάϑαρσις παϑημάτων — katharsis pathematon

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Part of the book series: Beiträge zur psychologischen Forschung ((BPF))

Zusammenfassung

Die Stelle, um deren Verständnis so häufig und so heftig gestritten wurde,4 stammt aus der berühmten Tragödiendefinition von Aristoteles. Sie steht in seiner “Poetik”, zu Anfang von Kapitel 6 und lautet:

ἔσιν οὖν τροαγωδία μίμησις πράξεως σπουδοίος καὶ τελείας, μέγεϑος ἐχούσης, ήδυσμένω λόγω, χωρίς ἑκάστου τῶν εἰδῶν ἐν τοις μορίοις, δρώντων καὶ οὐ δι ‘ ἀπογγελίας, δι ‘ έλέου καὶ φόβου περοίνουσα τὴν τῶν τοιούτων παϑάτων κάϑοαρσιν5.

“Es wäre wohl an der Zeit, dass ein historisch gebildeter Arzt, von einem Philologen unterstützt, das viele hierauf bezügliche2 aus den klassischen Schriften sichtend zusammenstellte. “ (Jakob Bernays) 3

Die Reinigung der Leidenschaften.

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Literatur

  1. Gemeint sinddie Zusammenhänge zwischen den antiken, enthusiastischen Phänomenen und den damals im Schwange stehenden “nervösen, oder, wie man jetzt sagt, somnambulistischen und magnetischen Symptome(n)” (Bernavs, Grundzüge 89).

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  2. Ebd.

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  3. Vgl. Cooper/Gudeman, Bibliography.

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  4. Die “Poetik” von Aristoteles liegt in der vorliegenden Form wohl als Fragment vor, das zum eigenen Gebrauch mit Randbemerkungen und zum Schluss mit Stichwörtern versehen wurde. Textkritisch ergibt sich eine Fülle von Problemen; so wird erwogen, ob die Katharsis-Lehre einen späteren Einschub darstellt etc. Man sucht vergeblich z.B. nach eingehenden Bestimmungen der Komödie und eine Erklärung des Begriffs ‘Katharsis’ fehlt, wie es Stil und Vorgehen von Aristoteles doch nahelegen würden. Obgleich auch über die zeitliche Ansetzung innerhalb des Corpus Aristotelicum Uneinigkeit herrscht, ist doch eher eine frühe Entstehungszeit anzunehmen. (vgl. Aristoteles, Poetik Gohlke, Die Einleitung Gohlkes, bes. 8; Düring, Aristoteles 162ff.; Bernays, Grundzüge, Anm. 1, bes. 79f.).

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  5. Vgl. S.40f.

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  6. Vgl. Düring, Aristoteles 159ff.

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  7. Pl ato, Staat 398 A, 97.

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  8. Vgl. Düring, Aristoteles 160f.

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  9. τρίτος ἀπο τὴς ἀλήϑειας — tritos apo tes aletheias (Plato, Staat 602 Β, 378). Vgl.: Der Schauspieler gibt ein “Abbild im dritten Grade” (ebd. 597 E, 371); er ist ein “Schattenfabrikant” (ebd. 599 D, 374).

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  10. Vgl. Plato, Sophist 236 C, 692; ebd. 267 A, 737; vgl. Plato, Staat 597 Β ff., 369f.

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  11. Ebd. 605 A, 383.

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  12. Ebd. 603 B, 380.

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  13. Ebd. 605 B, 383.

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  14. Ebd. 604 C, 382.

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  15. Ebd. 605 D, 384.

    Google Scholar 

  16. Vgl. 6066 A, 384.

    Google Scholar 

  17. Ebd. 6 006 C,3 8 5

    Google Scholar 

  18. Ebd. 606 C, 386.

    Google Scholar 

  19. Ebd. 599 D, 374.

    Google Scholar 

  20. Ebd. 602 A, 378.

    Google Scholar 

  21. Ebd. 602 D, 379.

    Google Scholar 

  22. Ebd.

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  23. Ebd. 603 A, 379.

    Google Scholar 

  24. Ebd. 603 B, 380.

    Google Scholar 

  25. Plato, Ion 543 D, 138.

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  26. Ebd. 542 Β, 148. Vgl. die Aufnahme der platonischen Konzeption des enthusiastischen Künstlers in der romantischen Genie-Konzention: vgl.Teil 2.2.3.2.5.

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  27. Vgl. Plato, Staat 605 C. 383.

    Google Scholar 

  28. Hierin folgt Plato ganz den bekannten Ansichten des Feuerbach-Ahnen Xenophanes.

    Google Scholar 

  29. Ebd. 607 B, 386.

    Google Scholar 

  30. Ebd. 607 A, 386; im dritten Buch des “Staates” wird nur die Mimesis des Guten und Schönen gewürdigt.

    Google Scholar 

  31. Ebd.

    Google Scholar 

  32. Ebd. 595 B, 367.

    Google Scholar 

  33. Ebd. 607 B, 387.

    Google Scholar 

  34. Ebd. 595 B, 367; vgl. auch den Rat des Daimons: “Tanze, Sokrates!”

    Google Scholar 

  35. Ebd.

    Google Scholar 

  36. Ebd. 607 B, 386.

    Google Scholar 

  37. Ebd.

    Google Scholar 

  38. Ebd. 607 C, 387.

    Google Scholar 

  39. Vgl. ebd. 607 E, 387f.

    Google Scholar 

  40. Vgl. Plato, Phaidros 237 Β ff., 423ff.

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  41. Ebd. 238 C, 425; auch im “Gastmahl” (vgl. 215 C ff., 716ff.) wird auf die Silenenhaftigkeit des Sokrates verwiesen und auf den “Korybanten-Taumel”, der von seinem Gebrauch ausgerechnet der Vernunft ausging.

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  42. Plato, Phaidros 243 A, 431.

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  43. Vgl. ebd. 265 C, 461; ebd. 244 A ff., 433f.

    Google Scholar 

  44. Vgl. ebd. 246 A ff., 435ff.; bes. 254 A ff., 445ff.

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  45. Vgl. die “Paraphrase auf Delphi”; Teil 1.1. dieser Arbeit. Auch der Philebos-Dialog kann unter dem Gesichtspunkt gelesen werden, dass nicht vorschnell die hedone, die Lust, entwertet wird; vielmehr wird sie zum strittigen Begriff in der Auseinandersetzung mit Verstand, Einsicht und Vernunft und damit gewissermassen “geadelt”. Vgl. dazu auch Plato, Staat 587 A, 357: “... Jeder einzelne Teil” der Seele muss “überhaupt seine von der Natur angewiesene Bestimmung erfüllen,... sodann kann ein jeder auch noch dazu die ihm eigentüümlichen Vergnügen geniessen, d.h. die möglichst besten und wahrsten.”

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  46. Plato, Gesetze 653 D, 253.

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  47. Ebd.

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  48. Erziehung baut auf einem Seelenzustand auf, in dem “Lust und Liebe, Unlust und Hass auf die richtige Weise in die Seele kommen” (ebd. 653 Β, 253).

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  49. Vgl. ebd. 664 C, 269f.

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  50. Ebd. 666 Β, 272; vgl. die an Alkmaion mahnenden, mittenden Absichten.

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  51. Ebd. 668 Β, 275.

    Google Scholar 

  52. Vgl. ebd. 671 Β, 280.

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  53. Vgl. ebd. 667 E, 275; Aβ3λαβή λέγεις ήδονὴν μόνον — ablabe legeis hedonen monon (Du meinst nur eine unschädliche Lust). Vgl. Exkurs 2.4.2.

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  54. chorismos: Er bezeichnet als kritischer Begriff des Aristoteles gegen die platonische Ideenlehre die unmögliche ontologische Trennung zwischen der ldee und dem Sinnesding. Im ersten Buch der Metaphysik (“Uber die Ideen”, Kap. 9; vgl. Aristoteles, Metaphysik 54–69) zieht Aristoteles selbst die Ideenlehre in ihre Aporien einer Verdoppelung der wirklichen Dinge der Erfahrung aus, dies ermöglicht ihm die Ausarbeitung seiner eigenen Konzeption der Form.

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  55. Zur Vereinfachung vgl. Exkurs 2.4.1.

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  56. Vgl. Aristoteles, Ästhetik 450 a15 — b7 (Über die Erinnerung; vgl. im folgenden Düring, Aristoteles 579ff.). Mit der Unterscheidung von nus poietikos und pathetikos versucht Aristoteles eine Vermittlung zwischen Plato und dem Sensualismus. Die Phantasma stellen für Plato einen ontologischen Problembegriff dar, bei Aristoteles sind sie ein funktioneller Erkenntnisbegriff. Die phantasiai aktualisieren ein potentielles Vermögen der Seele. Innerhalb der Seele wird ein rezeptiver, sterblicher von einem konstruktiven, unsterblichen Teil geschieden. Nur das reine Denken, der nus poietikos, ist göttlich; er bewegt das Denken und darf darum nicht leidend sein. Nur die “DenkSeele” ist pathetikos und zwar nur so, dass sie die Fähigkeit besitzt, die Dinge zu erkennen und aufzunehmen. In dieser Potentialitat stellt sie der sterbliche Seelenteil dar, in ihm als pathetikos gibt es Erinnerungsspuren, sogenannte Phantasmen. (Vgl. Aristoteles, Psyche 430 a 11–25; Cassirer, Seele 140–198, bes. 172f.; vgl. Brentano, Aristoteles 132; vgl. Brentano, Psychologie bes. 146–151).

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  57. Vgl. Anm. 57.

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  58. Plato, Staat 607 C, 387, vgl. S. 40.

    Google Scholar 

  59. Vgl. Exkurs 2.4.2.

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  60. Vgl. ebd. 606 Β, 385.

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  61. Die folgende Zusammenstellung wiederholt und entkräftet die platonischen Vorwürfe gegen die Nachahmungskunst, vgl. S. 37–40.

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  62. Vgl. S. 38.

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  63. τò γάρ καλòν ἐν μεγέϑαι καὶ τάξει — to gar kalon en megethei kai taxei (esi) (Aristoteles, Poetik 7, 1450, 36f.; Aristoteles, Poetik Gohlke 7, 67).

    Google Scholar 

  64. Ebd. 13, 75.

    Google Scholar 

  65. Vgl. Plato, Ion 138, vgl. S. 41.

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  66. Vgl. Aristoteles, Poetik 1253 a 34f.: “Geboren wird ja der Mensch mit Waffen für Besonnenheit und Tugend, aber er kann sie sehr wohl auch zum Gegenteil gebrauchen...”

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  67. Vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 11, vgl. S. 49.

    Google Scholar 

  68. Aristoteles, Poetik Gohlke 9, 69; zu Dichtung und Historie vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 25.

    Google Scholar 

  69. Aristoteles, Poetik Gohlke 9,69.

    Google Scholar 

  70. Ebd. 4, 59.

    Google Scholar 

  71. Ebd. 4, 60.

    Google Scholar 

  72. Ebd. 1, 56.

    Google Scholar 

  73. Ebd. 2, 58.

    Google Scholar 

  74. Vgl. das 24. und 26. Kapitel der “Poetik”.

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  75. Vgl. ebd. 4, 60.

    Google Scholar 

  76. Ebd. 4, 61.

    Google Scholar 

  77. “Die Natur selber” suchte “sich das passende Versmass” (ebd. 4, 62). Zum Ursprung der Tragödie vgl. Exkurs 2.4.3.

    Google Scholar 

  78. Vgl. das 26. Kapitel der “Poetik”.

    Google Scholar 

  79. Ebd. 5, 63.

    Google Scholar 

  80. Dieser Teil der “Poetik” ist nicht mehr erhalten und weist auf die Verstümmelungen der Schrift hin.

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  81. Den griechischen Text von Aristoteles’ “Poetik” 1449, Kap. 6, 24–28 findet sich auf S. 37.

    Google Scholar 

  82. Aristoteles, Poetik Gohlke 6, 64.

    Google Scholar 

  83. Ebd.

    Google Scholar 

  84. Ebd.

    Google Scholar 

  85. Düring, Aristoteles 165.

    Google Scholar 

  86. Aristoteles, Poetik Gohlke 6, 65.

    Google Scholar 

  87. Vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 11, 15, 16.

    Google Scholar 

  88. Aristoteles, Poetik Gohlke 6, 66.

    Google Scholar 

  89. Ebd.

    Google Scholar 

  90. Ebd.

    Google Scholar 

  91. Ebd. 7, 67.

    Google Scholar 

  92. Ebd.

    Google Scholar 

  93. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  94. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  95. Ebd. 7, 68.

    Google Scholar 

  96. Ebd. 8, 69.

    Google Scholar 

  97. Aristoteles, Poetik 1451 a, 38; Übersetzung nach Gohlke.

    Google Scholar 

  98. Aristoteles, Poetik Gohlke 8, 69.

    Google Scholar 

  99. Ebd. 9, 69.

    Google Scholar 

  100. Ebd.

    Google Scholar 

  101. Ebd. 11, 71.

    Google Scholar 

  102. Ebd.

    Google Scholar 

  103. Ebd. 11, 72.

    Google Scholar 

  104. Ebd. 105.

    Google Scholar 

  105. Ebd. 11, 73.

    Google Scholar 

  106. Das 13. und das 14. Kapitel sind mit ihrer Fassung des Charakters des Helden wichtig für das Verständnis der beiden Begriffe “Mitleid” und “Schaudern”.

    Google Scholar 

  107. Ebd. 13, 74.

    Google Scholar 

  108. Ebd. 13, 76.

    Google Scholar 

  109. Ebd. 13, 75.

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  110. Ebd.

    Google Scholar 

  111. Ebd. 14, 76.

    Google Scholar 

  112. Ebd.

    Google Scholar 

  113. τόν ἀκούοντα τα πράγματα γινόμενα καὶ φρίττειν καὶ ἐλεεῖν ἐκ τών συμβοινόντων — ton akuonta ta pragmata ginomena kai phrittein kai eleein ek ton symbainonton (Aristoteles, Poetik 1453 b, 4ff.) Gegen neuere Kommentatoren beweist diese Stelle eindeutig, dass an psychische Vorgänge im Zuschauer gedacht wird, allerdings werden diese hervorgerufen und in Gang gesetzt von dem in die Handlungen verwobenen Mitleid Erregenden und Schauerlichen.

    Google Scholar 

  114. Aristoteles, Poetik Gohlke 14, 76.

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  115. Ebd. 14, 77.

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  116. Ebd.

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  117. Ebd.

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  118. Vgl. das “tragische Drama” und das Bestimmende unseres infantilen Phantasielebens in psychoanalytischer Sicht und das Moment des heilenden Erkenntnisprozesses ihrer Kur.

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  119. Ebd. 15, 79.

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  120. Ebd. 15, 80.

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  121. Ebd. 17, 82.

    Google Scholar 

  122. Vgl. dazu Brecht. Nicht-aristotelische Dramatik. hes. 240ff.: νg1. Teil 2.4.5.3.

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  123. Aristoteles, Poetik Gohlke 18, 83.

    Google Scholar 

  124. Ebd. 18, 84.

    Google Scholar 

  125. Ebd.

    Google Scholar 

  126. Ebd. 18, 85.

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  127. Ebd.

    Google Scholar 

  128. Ebd. 19, 86.

    Google Scholar 

  129. Ebd. 20, 86.

    Google Scholar 

  130. Ebd.

    Google Scholar 

  131. Vgl. ebd. 23, 94f.

    Google Scholar 

  132. Vgl. Kap. 18.

    Google Scholar 

  133. Vgl. Kap. 11.

    Google Scholar 

  134. Ebd. 24, 96.

    Google Scholar 

  135. Ebd. 24, 97.

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  136. “Man soll aber lieber Unmögliches wählen, das man einem glaubt, als Mögliches, das man einem nicht glaubt.” (ebd. 24, 98).

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  137. Vgl. ebd. 25, 110.

    Google Scholar 

  138. Vgl. ebd. gegen Xenophanes.

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  139. Ebd. 139.

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  140. Ebd. 25, 99; etwa ein Pferd im Passgang darzustellen.

    Google Scholar 

  141. Ebd. 25, 110.

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  142. Ebd.

    Google Scholar 

  143. Ebd. 25, 101; z.B. um der Kunstregel willen.

    Google Scholar 

  144. Ebd. 25, 103.

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  145. Ebd.

    Google Scholar 

  146. Vgl. Anm. 145.

    Google Scholar 

  147. Vgl. ebd. 5, 24.

    Google Scholar 

  148. Ebd. 26, 104.

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  149. Ebd. 26, 105.

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  150. Ebd.

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  151. Ebd.

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  152. Cooper, Poetics 101.

    Google Scholar 

  153. Ebd. 132.

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  154. Dies kann nur in aller Kürze geschehen; für einen Uberblick über die Rezeption vgl. Cooper, Poetics 84–148.

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  155. So auf Augustin, Goethe, Körner, Herder, Lambin, Heinsius, Milton und besonders auf Lessings “Hamburgische Dramaturgie”.

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  156. Zu modernsten Katharsis-Konzeptionen im Theater vgl. die Zusammenfassung bei Barrucand, Catharsis 108–143.

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  157. Düring, Aristoteles 182.

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  158. Vgl. Cooper, Poetics 86ff.

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  159. Vgl. ebd. 93. Ein lustiger Zufall will es, dass Umberto Eco die Geheimnisse um die verschwundenen Teile der “Poetik” zum Ausgangspunkt für seinen blitzgescheiten Roman “Der Name der Rose” genommen hat.

    Google Scholar 

  160. Vgl. ebd. 95.

    Google Scholar 

  161. Vgl. ebd. 96.

    Google Scholar 

  162. Eine zweite lateinische Fassung liegt durch Martinus von Tortosa (14. Jahrhundert) vor (vgl. ebd. 99).

    Google Scholar 

  163. Vgl. ebd. 98.

    Google Scholar 

  164. Vgl. ehd. 99.

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  165. Vgl. ehd. 110.

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  166. Vgl. ebd. 101f.

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  167. Vgl. ehd. 109.

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  168. Das Angenehme, der Unterhaltungsaspekt ebenso wie der “gute Charakter”, die Wahrhaftigkeit und die Angemessenheit.

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  169. Die möglichst genaue Nachbildung.

    Google Scholar 

  170. Die Einheit der Handlung, der Zeit und des Ortes — vgl. Corneille. Besonders die beiden Letztgenannten demonstrieren Fehlinterpretationen des Aristoteles durch die italienischen Renaissancegelehrten. Sie waren sehr folgenschwer und liessen den renaissantischen Aristoteles jahrelang als hinderlichen “Diktator in poeticis” wirken (vgl. Cooper ebd. 113ff.).

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  171. Zu Castelvetros Lehen und Wirken vgl. ebd. 111 ff.

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  172. ital. sciacquare: (aus)spülen.

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  173. Horaz hatte vom Theater gefordert, dass es einerseits nützen (prodesse) und anderseits unterhalten und erfreuen (delectare) müsse. Vgl.: “As for Aristotel’s catharsis of fear and pity, they (die italienischen Renaissancegelehrten, Verf.) thought it, not a purge, but a purification, an expiatio or lustratio, tending to ennoble the spectator...” (ebd. 113ff.). Vgl. die Position von Aristoteles im Exkurs 2.4.2.

    Google Scholar 

  174. “Ιn elucidatiting the politics”, he “may have been the first to interprete the catharsis as a purgation rather than a purification”(ebd. 120, ohne weitere Angaben).

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  175. Vgl. Cooper/Gudeman, Bibliography Nr. 518, 525.

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  176. There is a suggestion of the medical catharsis, not a purification, in Hans Sachs (1560, cf. JE. Gillet, ‘The catharsis-cause in german criticism before Lessing’, in: The journal of philology 35 (1920), S. 95–112) — whether a chance intuition or gathered from an italian treatise or the like, we cannot say” (Cooper, Poetics 127).

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  177. Wohl in “Leo Armenius oder der Fürsten-Mord”, 1650; Gryphius “is exceptional for his pathological interpretation of the catharsis, possibly borroughed from Galluzzi or some other italian” (ebd. 128).

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  178. Bei der Geschichte der “Poetik”-Rezeption im deutschen Sprachraum erstaunt übrigens, dass die erste Erwähnung der Schrift Martin Luther zukommt: Ιn “An den christlichen Adel...” (1520) spricht Luther von der Brauchbarkeit der aristotelischen Schriften. — “Lieber freund, ich weisz wol was ich rede. Aristoteles ist mir so wol bekant, als dir und deynis gleychen, ich hab yhn auch geleszen unnd gehoret mit mehrem vorstand,...” (Luther, Adel, WA VI, 458, 18ff.). Zur Wünschbarkeit der Aristeteles-Lektüre für die christliche Bildung sagt Luther: “Das mocht ich gerne leyden, das Aristoteles bucher von der Logica, Rhetorica, Poetica (Hervorh. d. Verf.) behalten, odder sie in ein andere kurtz form bracht nutzlich geleszen wurden, junge leut zuuben, wol reden und predigen, aber die Comment und secten musten abgetan... werden. Aber itzt leret man wider reden noch predigen drausz, und ist ganz ein disputation und muderey drausz worden” (ebd. 458, 26ff.). Luther verdankt seine Kenntnisse der Renaissance-Themen wahrscheinlich massgeblich seiner Wittenberger Ausbildung, in der bekanntlich im Gegensatz zu Leipzig “via moderna” gelehrt wurde. (Diesen Hinweis verdanke ich Prof. Dr. Ρ. Bühler). Dass Luther die “praktischen” Schriften der antiken Schriftsteller las und dass sie auf seine Theologie befruchtend wirkten, wird mehr und mehr zur Kenntnis genommen (vgl. z.B. Luthers Anleihe bei der Rhetorik bezüglich seiner Fassung der assertio etc.). Erstaunlich ist die naheliegende Annahme, dass die “Poetik” und die zum Wesen der Tragödie gehörende Lehre von der Katharsis fast sämtlichen deutschen Humanisten und Reformatoren bekannt gewesen sein muss (vgl. Cooper/Gudeman, Bibliography, bezüglich Luther Nr. 407; bez. Erasmus Nr. 410; bez. Melanchton Nr. 416; vgl. Bucers “de honestis ludis”).

    Google Scholar 

  179. “As a physician he renders catharsis by ‘purgans’, and then, in difference to the main tradition, adds ‘expiansque’“ (Cooper, Poetics 134).

    Google Scholar 

  180. Ιn der Vorrede zu Samson Agonistes, welcher im “Paradise regain’d” enthalten ist, sagt Milton: “Tragedy, as it was antiently composed, hath been ever held the gravest, moralest, and most profitable of all other poems; therefore said by Aristotle to be of power by rising pity and fear, or terror, to purge the mind of those and such like passions that is, to temper and reduce them to just measure with a kind of delight, stirred up by reading or seeing those passions well imitated. Nor is Nature one thing in her own effects to make good his assertion; for so in physic things of mmelancholic hue and quality are used against melancholy, sour against sour, salt to remove salt humours.” (zit.n. Cooper, Poetics 136). Zum letzten Satz sagt Bernays (Grundzüge 95): “Das homöopathische Gleichniss zeigt, wie nahe er (Milton, Verf.) dem Richtigen war.” Milton ist nicht nur ein Kronzeuge Bernays’ (vgl. Grundzüge 95 (Anm. 7)), er war auch ein Lieblingsautor Freuds (vgl. S. Freud, Briefe 267 (Brief an Hugo Heller vom 1.11.1906)).

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  181. di eleu kai phobu perainusa ten ton toiuton pathematon katharsin — So gelangt sie (die Tragödie) durch (Erregung von) Mitleid und Schaudern zur Reinigung eben dieser Affekte (Aristoteles, Poetik 6 1449 b.).

    Google Scholar 

  182. Vgl. Exkurs 2.4.5.2.

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  183. zit.n. Düring, Aristoteles 173. Heinrich Weil sagt zu den Schwierigkeiten des “unendlich elastischen Textes der Poetik” (Weil, Wirkung 135), sie seien ein “Beispiel” für den “erstaunlichen Einfluss, welchen herrschende Vorstellungen auf uns ausüben: wir leben uns so sehr in solche Vorstellungen hinein, wir finden sie so natürlich und nothwendig, dass wir sie überall wieder zu erkennen suchen” (ebd.) Und: “Jedes Zeitalter, je nach den herrschenden Kunsttheorien, jeder Erklärer,..., hat eine verschiedene Lösung vorgeschlagen” (ebd. 131).

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  184. V gl. S. 2 5.

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  185. Neuere Interpretation sver suc he (v gl. z. B. jenen von F. El se, vgl. Dür ing, Aristoteles 174f.) bleiben mit einer strengeren philologischen Methode am Text und verzichten weitgehend auf Kombinatinn von Textstellen. Der Absicht der vorliegenden Arbeit entspricht es aber, gerade die verschiedenen Interpretationen aus Interesse an der Wirkungsgeschichte der Katharsis-Interpretation mit einzubeziehen.

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  186. Vgl. S. 55f.

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  187. Bernays, Abhandlungen 20.

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  188. Vgl. z.B. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 395 (78. Stück); Bernays (Abhandlungen 7) zählt auch Goethe und Herder auf. Im Exkurs 4 (ebd. 86f.) gibt er an, dass eine Reihe von Poetik-Auslegern von “Robortellus an (1548) bis herab auf... Twining (1789)” die Politik-Stelle zwar nennen, aber eher als “todten Ballast” (ebd. 86) denn als fruchtbare Interpretationshilfe für die Katharsisstelle. Nur Herder scheine, wie der “pharmakopöetische Ton(e)’ (ebd. 87) verrate, in seiner Adrastea “der wahren Bedeutung von Katharsis” (ebd.) nahe gewesen zu sein, wenn er nach der Interpretation der Politik-Stelle den Dichtern zurufe: “Ihr tragischen Ärzte, die ihr uns statt dieser ausführenden und stillenden Tropfen Tollwurzel oder Ypekakuanha reicht, was denkt ihr zu Aristoteles?” (ebd.).

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  189. Vgl. Weil, Wirkung. Obgleich als Vortrag angekündigt, wurde die Abhandlung “wegen plötzlicher Verhinderung des Verfassers” (ebd. 131) während der Tagung nicht vorgetragen; vielleicht ist dies mit ein Grund, weshalb das Bahnbrechende dieser Deutung erst nach ihrer “Wiederholung’ 1857 durch Bernays bemerkt wurde.

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  190. -Was heisst Katharsis wirklich, worin besteht das “Leidenschaften Reinigen” (ebd.) letztlich?

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  191. “Nur noch ein einziges Mal ist in den Werken des Aristoteles von der Reinigung durch Musik und Poesie die Rede, und dort (Polit. VI (sic!) 7) verweist der Autor bekanntlich auf eine weitläufigere und deutlichere Auseinandersetzung, die er der Poetik vorbehält, wo wir sie jetzt vergeblich suchen” (ebd.).

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  192. “Mitleid und Furcht, wie alle Affekte, mässigen, beruhigen sich durch Wiederholung und Gewohnheit” (ebd. l32). Allerdings “werden sie, scharf genommen, nicht durch sich selbst, sondern durch die Gewohnheit gereinigt” (ebd.).

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  193. Furcht und Mitleid reinigen (Madius) alle andern, viel schlimmeren Leidenschaften, bzw. sie mässigen “alle Leidenschaften mit Einschluss” (ebd.) ihrer selbst (Victorius). (Vgl. ebd.).

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  194. Corneille folgt weitgehend Victorius, aber “dann wäre es ja eigentlich nicht Furcht und Mitleid”, “das die Corneille’sche Tragödie zu einer ‘Schule der Moral’“ (ebd. 133) machte, “sondern die vernünftige, ruhige Überlegung, welche unsere Leidenschaften reinigte” (ebd.).

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  195. Für Beni ist im Anschluss an Theophrast die Tragödie nicht nur Darstellung des Lebens und Schicksals der Könige und Fürsten, sondern auch zu ihrer Erziehung da. Sie soll “diesen vornehmen Zuschauern Furcht und Mitleid” einflössen “und sie dadurch von jenen Leidenschaften” (ebd.) reinigen.

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  196. Ebd.

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  197. Bernays, Grundzüge 3.

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  198. Vgl. Goethe, Nachlese Poetik; seine tragödienimmanente und nicht zuschauerbezogene Katharsis.

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  199. Voltaire: “Was die Purgation der Leidenschaften betrifft,..., so weiss ich nicht, worin diese Arznei besteht: ich verstehe nicht, wie nach Aristoteles Furcht und Mitleiden purgiren... Oh der Zuschauer purgiert werde oder nicht, ist unseres Bedünkens eine sehr müssige Frage...” (zit.n. Weil, Wirkung 134, ohne weitere Angaben).

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  200. Ebd.

    Google Scholar 

  201. Ebd.

    Google Scholar 

  202. Ebd. 135.

    Google Scholar 

  203. Ebd.

    Google Scholar 

  204. Ebd.

    Google Scholar 

  205. Ebd.

    Google Scholar 

  206. Ebd.

    Google Scholar 

  207. Ebd. 135f.

    Google Scholar 

  208. Ebd. 136; vgl. auch: Goethe, Nachlese.

    Google Scholar 

  209. Vgl. Weil, Wirkung 136.

    Google Scholar 

  210. Ebd.

    Google Scholar 

  211. Ebd., vgl. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 398.

    Google Scholar 

  212. Eben dieser Affekte.

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  213. Weil, Wirkung 136.

    Google Scholar 

  214. Vgl. ebd.; der Dichter muss “die aus Furcht und Mitleid durch die Darstellung gewonnene Freude vermitteln.” Vgl. S. 50.

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  215. Ebd. 137.

    Google Scholar 

  216. Vgl. Aristoteles, Politik 8 Kap. 7, 1341 Β 32ff.

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  217. Weil, Wirkung 137.

    Google Scholar 

  218. Bis hierher zitiert auch Weil (vgl. Weil, Wirkung 137f.) aus der aristotelischen “Politik”.

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  219. Übersetzung aus: Bernays, Grundzüge 7–9; vgl. Aristoteles, Politik Gohlke 344–346.

    Google Scholar 

  220. Weil, Wirkung 138.

    Google Scholar 

  221. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  222. Ebd. 137f.

    Google Scholar 

  223. Vgl. Ε. Müller: Geschichte der Theorie der Künste bei den Alten, 2 Bde., Breslau 1834, 1837; zit. n. Weil, Wirkung 136.

    Google Scholar 

  224. Vgl. S. 56.

    Google Scholar 

  225. Ebd. 138.

    Google Scholar 

  226. Ebd. 139.

    Google Scholar 

  227. Vgl. Düring, Aristotelesl48; Gomperz, Griechische Denker Ι, 120; vgl. die Verwandtschaft zum Helmholtz’schen Reflexbogenmodell.

    Google Scholar 

  228. Vgl. Plato, Staat 350–358; z.B.: “Nicht wahr, auch die, welche von einem heftigen Schmerz befallen sind, hörst du sagen, dass nichts angenehmer sei, als wenn der Schmerz aufhört? — Ja. — Auch viele andere ähnliche Lagen der Menschen nimmst du wohl wahr, bei welchen sie im Moment des Schmerzes den schmerzenlosen Zustand und die Ruhe hiervor als das grösste Vergnügen preisen, nicht den Zustand der Freude” (ebd. 351(583 D)).

    Google Scholar 

  229. Plato, Gesetze 428f. (790 D — 791 A).

    Google Scholar 

  230. Vgl. Weil, Wirkung 139.

    Google Scholar 

  231. Ebd.

    Google Scholar 

  232. Ebd.

    Google Scholar 

  233. Ebd.

    Google Scholar 

  234. Ebd.

    Google Scholar 

  235. Ebd. 140.

    Google Scholar 

  236. Ebd.

    Google Scholar 

  237. Ebd.

    Google Scholar 

  238. Ebd.

    Google Scholar 

  239. Ebd.

    Google Scholar 

  240. Ebd. 140f.

    Google Scholar 

  241. Weil spricht immer vom 7. Buch der Politik, offensichtlich liegt ihm eine andere Kapitelzählung vor.

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  242. Vgl. Dirlrmeier, Katharsis 91.

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  243. Weil, Wirkung 140.

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  244. Dieses “Übersehen” beichtet Bernays in einer nachträglich zugefügten Anmerkung zum”Brief an Leonhard Spengel über die tragische Katharsis bei Aristoteles (urspr. in: Rhein. Museum 14(1859); vgl. Bernays, Tragische Katharsis in: Zwei Abhandlungen über die aristotelische Theorie des Dramas). “Diese Beichte” koste ihn “um so geringere Überwindung”, da er sich “in einer stattlichen Gesellschaft von Mitsündern betinde” (Bernays, Tragische Katharsis 120). Er stellt “in manchen Punkten, besonders in der medicinischen, nicht moralischen Auffassung der Katharsis” (ebd.) eine Übebereinstimmung mit Weil fest, die er sich schon deshalb gefallen lasse, weil er “jetzt aus der wenig wünschenswerthen Lage befreit” sei, “etwas ‘absolut Neues und Unerhörtes’... gesagt zu haben” (ebd. 120f.; Bernays spielt an auf Reaktionen auf seine “materialistischen” (ebd. l20) “Grundzüge”). Allerdings: “Weil hat das Richtige zwar gefühlt, aber er hat es weder... bei sich durchgearbeitet, noch hat er es für Andere bewiesen” (ebd. 121). Insbesondere gehe er nicht mit Weils Verständnis der Passage “ton toiuton pathematon” einig. Der Genetiv sei — gegen Weil — nicht rein subjektiv zu fassen. Weil übersetzt ja: “Die Tragödie bewirkt durch Mitleid und Furcht die solchen Affecten eigentümliche Reinigung” (Weil, Wirkung 140) — Bernays dagegen: “Die Tragödie bewirkt durch (Erregung von) Mitleid und Furcht die erleichternde Entladung solcher (mitleidigen und furchtsamen) Gemüthsaffektionen” (Bernays, Grundzüüge 21). τοιύτος (toiutos) heisse für Weil so etwas wie ‘et cetera’, und er unterscheide nicht zwischen πάϑος (pathos) und πάϑημα (pathema); zwischen Affekt und inhärierender Affektdisposition. Tatsächlich erscheint Weils Verständnis von pathema als “Bedürfnisse des Menschen” (Weil, Wirkung 139) oder als “Durst nach diesen Erschütterungen” (ebd. 139) beliebiger als Bernays’ herausgearbeitete Unterscheidung von Affekt und Affektdisposition (vgl. S. 70f.). So kommt Bernays zum Schluss, class er “selbst die zwei ersten Abschnitte” seiner “Schrift, bei denen ja allein von einem Zusammentreffen die Rede sein kann, nicht würde ungeschrieben gelassen hahen, ware ihm auch der Weil’sche Aufsatz früher bekannt geworden” (Bernays, Tragische Katharsis 121).

    Google Scholar 

  245. Vgl. Bernays, Ergänzungen (zuerst in: Rhein. Museum für Philologie, 8 (1853), 561 – 596).

    Google Scholar 

  246. Vgl. Bernays, Grundzüge (zuerst in: Abhandlungen der historisch-philosophischen Gesellschaft in Breslau, Bd. Ι, 135–202; Sonderausgabe Breslau 1857).

    Google Scholar 

  247. Bernays, Tragische Katharsis 119, Anm.

    Google Scholar 

  248. Bernays, Grundzüge 14.

    Google Scholar 

  249. Ebd.31.

    Google Scholar 

  250. Ebd.66.

    Google Scholar 

  251. Ebd. 1; περοῖῖνουσα τὴν τοιούτων παημάτον κάϑαρσιν — perainusa ten toiuton pathematon katharsin. Übersetzung: So gelangt sie (die Tragödie) durch (Erregung von) Mitleid und Schaudern zur Reinigung eben dieser Affekte.

    Google Scholar 

  252. Vgl. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 394.

    Google Scholar 

  253. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  254. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  255. Vgl. Bernays, Grundzüge 2.

    Google Scholar 

  256. Ebd. 3; vgl. Lessing, Hamburger Dramaturgie 399.

    Google Scholar 

  257. Ebd.

    Google Scholar 

  258. Bernays, Grundzüge 3.

    Google Scholar 

  259. Vgl. Goethe, Nachlese 710: “Die Tragödie ist”... die Nachahmung einer... Handlung..., die “nach einem Verlauf aber von Mitleid und Furcht mit Ausgleichung solcher Leidenschaften ihr Geschäft abschliesst.’

    Google Scholar 

  260. Bernays, Grundzüüge 4.

    Google Scholar 

  261. Ebd. 9.

    Google Scholar 

  262. Vgl. ebd. 4.

    Google Scholar 

  263. Vg1. ebd. 4; νg1. ebd. 84, Anm. 2; vgl. ebd. 85. Anm. 2.

    Google Scholar 

  264. Ebd. 84; vgl. Goethe, Nachlese 710.

    Google Scholar 

  265. Bernays, Grundzüge 13.

    Google Scholar 

  266. Ebd.5.

    Google Scholar 

  267. Ebd.6.

    Google Scholar 

  268. Aristoteles, Politik 8, C 7, 1341 Β 32ff.; vgl. S. 61.

    Google Scholar 

  269. Vgl. Bernays, Grundzüge 86f. (Anm. 4); vgl. S. 61.

    Google Scholar 

  270. Ebd. 11; er meint das Phänomen der Verzückung und die aufregende und mittende Wirkung der heiligen, phrygischen Lieder, kurz: die enthusiastische Katharsis (vgl. ebd.). In der 8. Anmerkung über Olympuslieder etc. (ebd. 88–92) stellt Bernays selbst ausgehend von homöopathischen Mechanismen bei den Alten (vgl. Plato, Gesetze 790 C — 791 Β, vgl. S. 63; vgl. Aristoteles, Politik 8, C 5 1340 a ff. und 8, C 7 1341 b ff.) überaus aufschlussreiche und interessante Zusammenhänge zu den damaligen französischen Epigonen des Mesmerismus her. Sogar Mesmers “baquet” habe im antiken Rhodos seinen Ahnen (vgl. Bernays, Grundzüge 90f.). “Aus den dortigen Worten des Plato (die Heilung der ekstatischen, bacchischen Zustände in der zitierten Stelle aus Platos “Gesetze”, Verf.) (...) erhellt auch, dass die von Aristoteles unter Enthusiasmus gemeinten Erscheinungen in der gewöhnlichen Sprache unter dieselbe mythologische Bezeichnung (Korybantismos) begriffen wurden, welche alle nervösen, oder wie man jetzt sagt, somnambulistischen und magnetischen Symptome umfasste. Es wäre wohl an der Zeit. dass ein historisch gebildeter Arzt, von einem Philologen unterstützt, das viele hierauf bezüügliche aus den klassischen Schriften sichtend zusammenstellte.... So wäre gewiss nicht blos der Eitelkeit der Magnetiseure gedient, dass sie auch Antiquitäten bekämen, sondern auf alle Theile der alten Litteratur und Geschichte, in welchen diese heiligen Krankheiten ja eine viel grössere Rolle spielen als ihnen gottlob bis jetzt in der Neuzeit zukommt, würde die Förderung sich erstrecken” (Bernays, Grundzüge, 89).

    Google Scholar 

  271. “Gleichsam ärztliche Cur und Katharsis” (ebd. 8) erfahren.

    Google Scholar 

  272. Ebd. 12.

    Google Scholar 

  273. Vgl. ebd. 94 (Anm. 7), in der Milton und Heinsius Erwähnung finden. Heinsius identifizierte die Katharsis mit der ersten Stufe der neuplatonischen Askese. Für Plotin und den Neuplatonismus hat die menschliche Seele eine göttliche Urheimat, einen geistigen Ursprung. Mit dem stufenweisen Abstieg in die Leiblichkeit hat sie jene Heimat verlassen und lebt gewissermassen entfremdet“. Um sich zu verwirklichen, um selig zu werden, muss sie in ihre geistige Heimat zurückkehren. Das wahre Sein des Menschen, seine Freiheit und sein wahres Glück liegt im Noetischen, in der Ruhe, im Ur-Einen. Die neuplatonische Askese ist jener Weg zurück in diese Heimat. Sie besteht aus drei Stufen: der Reinigung unserer Seele (Katharsis als Abtötung und Lossagung von der Sinnlichkeit), der Erleuchtung und der Einigung (wenn die geistgewordene Seele ekstatisch das Eine schaut). Der Neuplatonismus übergab, etwa in der Vermittlung durch Augustin, der Psychologie dies metaphysische Erbe.

    Google Scholar 

  274. Ebd. 13.

    Google Scholar 

  275. Ebd.

    Google Scholar 

  276. Unter Lustgefühl erleichert werden.

    Google Scholar 

  277. Ebd. 14.

    Google Scholar 

  278. Ebd. 15.

    Google Scholar 

  279. Vgl. ebd. 95–99 (Anm. 8).

    Google Scholar 

  280. Ebd 15.

    Google Scholar 

  281. Vereinzelte, seinen “Materialismus” betreffende Vorwürfe sollten der Skepsis Bernays’ recht geben (vgl. Bernays, Tragische Katharsis 119 (Anm.)).

    Google Scholar 

  282. Bernays, Grundzüge 14. Dies leistet nicht so sehr Bernays, sondern Helmut Flashar, der eine gute Zusammenfassung der Humoralpathologie aus dem corpus hippocraticum gibt (vgl. Flashar, MedizinischeGrundlagen). Ebd. 36–39 wird in humoralpathologischer Weise “phobos” als Übermass von Kälte und “eleos” als Überschuss von Feuchtigkeit interpretiert.

    Google Scholar 

  283. Bernays, Grundzüge 15.

    Google Scholar 

  284. Ebd.

    Google Scholar 

  285. Ebd. 16; dies u. a. ge gen Goethe.

    Google Scholar 

  286. Ebd. 15.

    Google Scholar 

  287. Vgl. Ari sto te les, Politik 1341 b 39f.; vg l. Anm. 220.

    Google Scholar 

  288. Bernays, Grundzüge 18.

    Google Scholar 

  289. Ebd. 20.

    Google Scholar 

  290. Ebd. 21.

    Google Scholar 

  291. Ebd.

    Google Scholar 

  292. Ebd.

    Google Scholar 

  293. Ebd.

    Google Scholar 

  294. Übersetzung: Unter Lustgefühl erleichtert werden. Diese Fassung von “Katharsis” hat noch heute ihre Gültigkeit.

    Google Scholar 

  295. Heute wird der Genetiv häufig als separativus gefasst. Vgl. z.B. Dirlmeier, Katharsis. Nach einer eingehenden Untersuchung von Polit. 8 Kap. 6 1341 a 21ff. kommt Dirimeier zum Schluss, es sei “endgültig entschieden”, “dass in der Definition des Aristoteles nicht ein genitivus subiectivus auch nicht ein obiectivus, sondern ein separativus vorliegt. Die Tragödie bewirkt durch Erregung von Mitleid und Furcht die Reinigung, Befreiung der Seele von diesen und anderen pathe.” Und in der folgenden Klammer kommt deutlich Dirlmeiers leitendes Interesse zum Ausdruck: “(Womit der Weg für das allein Wertvolle ήν κατά λόγον (zen kata logon; der Vernunft gemäss leben, Verf.) freigegeben ist.)” (Ebd. 91).

    Google Scholar 

  296. Vgl. Bernays, Grundzüge 99–1 13 (Anm. 9).

    Google Scholar 

  297. Ebd. 22f.

    Google Scholar 

  298. Ebd. 23.

    Google Scholar 

  299. Ebd 102

    Google Scholar 

  300. Ebd. 22.

    Google Scholar 

  301. Ebd. 23. Diese Konzeption ermöglicht es, phobos und eleos als Affektionen aufzufassen. Wie die Naturwissenschaften, besonders zu Zeiten von Anomalien (vgl. Kuhn, Struktur) auf die Philosophie zurückgreifen und von ihr befruchtet werden, mag es sein, dass umgekehrt — genuin aristotelisch — naturwissenschaftliche Erkenntnisse in die Philosophie oder die Philologie eingehen. Mit dem Konzept des chronisch wirkenden Affekts ist vielleicht eine von der Biologie befruchtete Sicht der Triebe in die philosophische Anthropologie eingegangen. Es sei daran erinnert, dass das 19. Jahrhundert die grosse Zeit Lamarcks und Darwins ist und dass die Unterscheidung zwischen pathos und pathema den Schritt von einer mechanistisch orientierten zu einer biologistischen Affektenlehre vollzieht. “pathema” bezeichnet die chronische Disposition, hinter der ein steter, endogener, biologisch motivierter Druck steht.

    Google Scholar 

  302. Vgl. Teil 2.4.5. 1., bes. S. 109.

    Google Scholar 

  303. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 394 (77. Stück).

    Google Scholar 

  304. Bernays, Grundzüge 25; es geht ja um die oikeia hedone (die ihr gemässe Lust).

    Google Scholar 

  305. Ebd. 27; vgl. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 394 (77. Stück).

    Google Scholar 

  306. B3ernays, Grundzüge 27.

    Google Scholar 

  307. Ebd. 29.

    Google Scholar 

  308. Ebd. 30; zusammenfassend möchte Bernays also die Inhalte der Affektdisposition auf Mitleidiges und Schauderliches eingeschränkt wissen.

    Google Scholar 

  309. Ebd.

    Google Scholar 

  310. Ebd.

    Google Scholar 

  311. Ebd. 31.

    Google Scholar 

  312. Ebd.

    Google Scholar 

  313. Ebd.

    Google Scholar 

  314. Jamblichos war das Haupt der sogenannten “Syrischen Schule” des Neuplatonismus; er war Schiller des Porphyrios und starb 330. Vgl. Vorländer, Philosophie Ι, 211.

    Google Scholar 

  315. Porphyrios war ein Schüler Plotins, ursprünglich hiess er Malchus (ca. 232–304).

    Google Scholar 

  316. Bernays, Grundzüge 35.

    Google Scholar 

  317. Zur Verfasserfrage und zum ganzen Titel der Schrift siehe ebd. 32–37, bes.36.

    Google Scholar 

  318. Proklos (410–485) gilt als bedeutendster Vertreter der “Athenischen Schule” des Neuplatonismus.

    Google Scholar 

  319. Ebd. 37.

    Google Scholar 

  320. Vgl. ebd. 38.

    Google Scholar 

  321. Ebd.

    Google Scholar 

  322. Ebd. 38f.

    Google Scholar 

  323. Vgl. Exkurs 2.4.4.

    Google Scholar 

  324. Ebd.40.

    Google Scholar 

  325. Bei Gale 22; in Übersetzung von Bernays, Grundzüge 40.

    Google Scholar 

  326. Ebd.41.

    Google Scholar 

  327. Ebd.

    Google Scholar 

  328. Ebd.; Stichworte: dynamis, energeia, und die offensichtliche gedankliche Nähe zur chara ablabes.

    Google Scholar 

  329. Ebd.42.

    Google Scholar 

  330. Ebd.43.

    Google Scholar 

  331. Ebd. 44.

    Google Scholar 

  332. Ebd.

    Google Scholar 

  333. Ebd. 45.

    Google Scholar 

  334. Ebd.

    Google Scholar 

  335. Ebd.

    Google Scholar 

  336. Ebd.

    Google Scholar 

  337. Bernays kennt die Schrift aus dem “Basler Platon” von 1534; vgl. ebd. 109f. (Anm. 13).

    Google Scholar 

  338. Auf Seite 360 der Basler Ausgabe.

    Google Scholar 

  339. zit. n. Bernays, Grundzüge 46.

    Google Scholar 

  340. zit. n. Bernays, ebd. in dessen Ubersetzung.

    Google Scholar 

  341. Vgl. Teil 2.1. und Exkurs 2.4.1.

    Google Scholar 

  342. Auf Seite 362 der Basler Ausgabe.

    Google Scholar 

  343. “Diesen Punkt nun, welcher dem Aristoteles vielen Anlass zu Vorwürfen und den Verfechtern jener Poesien zu Entgegnungen gegen Platon gegeben hat,...” (Bernays, Grundzüüge 47, in dessen Übersetzung).

    Google Scholar 

  344. Ebd.48.

    Google Scholar 

  345. zit. n. ebd. 50, in Ubersetzung von Bernays.

    Google Scholar 

  346. “Abschöpfung einer überfliessenden Feuchtigkeit’ (ebd. 52); also ein der Humoralpathologie entstammender Begriff. Vgl. ebd. 111 f. (Anm. 15).

    Google Scholar 

  347. Ebd. 52.

    Google Scholar 

  348. Abfindung; vgl. ebd. 111–112 (Anm. 14).

    Google Scholar 

  349. Ebd. 53.

    Google Scholar 

  350. Ebd.48.

    Google Scholar 

  351. Ebd. 55; zur “Wiederentdeckung” der platonischen Enthusiasmus-Konzeption und zum möglichen romantischen Hintergrund von Bernays vgl. Teil 2.2.3.2.5.

    Google Scholar 

  352. Ebd. 56.

    Google Scholar 

  353. Ebd. 56f.

    Google Scholar 

  354. Ebd.57.

    Google Scholar 

  355. Ebd.

    Google Scholar 

  356. Ebd.

    Google Scholar 

  357. Ebd.

    Google Scholar 

  358. Ebd.

    Google Scholar 

  359. Vgl. die Konzeption der “vermischten Empfindungen”, vgl. Teil 2.4.5.1., S. 107.

    Google Scholar 

  360. Ebd.59.

    Google Scholar 

  361. Ebd.

    Google Scholar 

  362. Vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 13, vgl. S. 49f.

    Google Scholar 

  363. Bernays, Grundzüge 60.

    Google Scholar 

  364. Ebd.

    Google Scholar 

  365. Ebd.

    Google Scholar 

  366. Ebd.61.

    Google Scholar 

  367. Ebd. 62.

    Google Scholar 

  368. Die Bernays’sche Fassung der “pathematon”.

    Google Scholar 

  369. Ebd.

    Google Scholar 

  370. Ebd. 64.

    Google Scholar 

  371. Ebd.

    Google Scholar 

  372. Es sind die materiellen Phänomene, aus denen Aristoteles die Metapher “katharsis” spinnt.

    Google Scholar 

  373. Ebd.

    Google Scholar 

  374. Das medizinisch-somatische Phänomen.

    Google Scholar 

  375. Das ekstatische Phänomen von ähnlicher Struktur.

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  376. Ebd. 64f.

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  377. Ebd. 65.

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  378. Ebd.; vgl. dagegen Pohlenz, Furcht 65. Vgl. von daher die Breuer/Freud’sche Verbindung der Katharsis mit Grössen wie “Arbeit” und “Sprache”. Vgl. Teil 3.1.6.1. und Teil 3.2.4., bes. S. 214.

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  379. Bernays, Grundzüge 65.

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  380. Ebd. 66.

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  381. Ebd.

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  382. Ebd.

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  383. Vgl. ebd. 113–115 (Anm. 16).

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  384. Aristoteles, Politik 1254 b 4–6; in der Übersetzung von Bernavs (Grundzüge 66).

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  385. Ebd. 66f.

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  386. μεϑ’ ‘ ήδονῆς (meth’ hedones), unter Lustgefühl: κίνrσις τῆς ψυχῆς κοὶὶ κατάστασις αϑρόο καὶ αἰσϑητὴ τὴν ὑπάρχουσαν φυαιν (kinesis tes psyches kai katastasis athroa kai aisthete eis ten hyparchusan physin — Lust beruht “auf einer plötzlichen Erschütterung und Wiedergewinnung des Gleichgewichts”; Aristoteles, Rhetorik A Kap. 11, 1369 b 33–35; in der Übersetzung von Bernays (Grundzüge 68)). Vgl. Freuds Ringen um das Problem der Lust, seine Modifizierungen der “Fechner’schenschen Tendenz zur Stabilitat“ angesichts des Masochismus. Im “Masochismus” erwägt er, die Lust mit qualitativen, statt mit quantitativen Überlegungen zu fassen. “Wir wären viel weiter in der Psychologie, wenn wir anzugeben wüssten, welches dieser qualitative Charakter ist. Vielleicht ist es der Rhythmus, der zeitliche Ablauf in den Veränderungen, Steigerungen und Senkungen der Reizquantität; wir wissen es nicht” (S. Freud, Masochismus 372).

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  387. Bernays, Grundzüge 69.

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  388. Ebd. 70.

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  389. Vgl. Aristoteles, Kap. 13 und 14; vgl. Bernays, Grundzüge 71ff.; vgl. Mendelssohns Konzeption der vermischten Empfindungen S. 107. Ιn der “Rhetorik” hatte Aristoteles die Einsicht entwickelt, dass man “den andern nur wegen dessen bemitleidet, was man für sich selbst fürchtet” (Bernays, Grundzüge 72). Das 13. Kapitel der “Poetik” bestimmt, die tragische Person müsse “der Urform des allgemein menschlichen Charakters nah genug bleiben..., damit der Zuschauer im Spiegel eines Wesens, das ihm gleichartig ist (homoios), sich selber erblicken und das Mitleid, welches er für das dargestellte Leid fühlt, den Reflex der Furcht in sein eigenes Innere zurückwerfen könne. Das Mitleid wird also durch seine Verschwisterung mit der Furcht vor Singularität bewahrt” (ebd. 73).

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  390. Vgl. ebd. 70; vgl. Exkurs 2.4.3.

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  391. Bernays, Grundzüge 71. Schon in Gorgias’ “Enkimion auf Helena” steht, die Dichtung errege φρίκη περιφοβος καὶ ἔλεος πολύδρακυς καὶ πόϑος φιλοπενϑής (phrike periphobos kai eleos polydrakys kai pothos philopenthes; schaudernde Furcht, tränenreiches Mitleid und klagende Sehnsucht). (VS6 82 Β ΙΙ § l 4, zit. n. Flashar, Medizinische Grundlagen l8).

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  392. Bernays, Grundzüge 72.

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  393. Ebd.

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  394. Ebd. 74; vgl. dagegen Brecht im Exkurs 2.4.5.3.

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  395. Ebd. 74. Bernays schildert damit einen regressiven, die Ich-Grenzen aufhebenden Vorgang; man könnte ihn analytisch als “Regression im Dienste des Ich” (Kris) zu fassen versuchen.

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  396. Vgl. ebd. 75. Schadewaldt (Furcht) setzt sich auf S. 167, Anm. I mit Bernays auseinander. Mit der medizinischen Fassung von “Katharsis” einverstanden, wendet er sich gegen Bernays’ Konzeption der “pathematon” und gegen die demonstrative Fassung von “toiuton” (folglich, dass die Katharsis Furcht und Mitleid allein betreffe). Schadewaldt übersetzt die aristotelische Tragödiendefinition wie folgt: Für Aristoteles gehort “zur Tragödie, dass sie Darstellung einer Handlung und zwar einer ernsten sei, class sie eine gewisse Grösse besitzt, dass sie sich in anmutender, metrischer Redeweise darstellt und voneinander klar geschiedene Teile hat, dass sie von Spielern gespielt und nicht von einem Rhapsoden vorgetragen wird, und dass schliesslich ihr Vermögen und ihre Wirkung darin besteht, dass sie eine spezifische Lustform im Zuschauer auslöst: die Lustform, die entsteht, wenn die Tragödie durch die Elementarempfindungen von Schauder und Jammer hindurch im Endeffekt die mit Lust verbundene befreiende Empfindung der Ausscheidung dieser und verwandter Affekte herbeiführt” (Schadewaldt, Furcht 160f.). Der genetivus separativus wird durch die humoralpathologischen Untersuchungen von Flashar (vgl. Medizinische Grundlagen 48) bestätigt, denn Furcht und Mitleid sind Überflussphänomene von Kälte und Feuchtigkeit. Pohlenz (Furcht) folgt den Schadewaldt’schen Fassungen von “phobos” und “eleos” zum grossen Teil. Im “eleos” wie im “philanthropon” sieht aber Pohlenz — im Gegensatz etwa zu Schadewaldt oder Dirlmeier, die in dieser Hinsicht dem a-moralischen Anliegen Weils folgen — ein “ethisches Element” (Pohlenz, Furcht 59) am Werke, denn der griechische Mensch sei nur als ein “koinonikon zoon” (ein teilnehmendes Lebewesen) denkbar; deshalb gelte der griechische “eleos” wie das ‘philanthropon”‘ — im Gegensatz zum christlichen Mitleid — nur dem “chrestos anthropos” (dem rechtschaffenen Menschen) oder jedenfalls dem “anaxios” (unschuldig, ungerechtfertigt) Leidenden. Damit aber hat Pohlenz die Möglichkeit, die alte metaphysische Psychologie zu restitutieren, nach der “irrationale Triebe sich dem höheren Seelenvermöögen unterordnen” (ebd. 65) sollen. “Denn die Katharsis ist ein seelischer Purgierungsprozess, und wie beim Leiblichen erschöpft sich ihr Wesen nicht in einer Augenblickswirkung.... Zur Natur des Gesamtmenschen gehört auch das Pathetikon der Seele. Aber dieselbe Natur verlangt auch, dass die irrationalen Triebe sich dem höheren Seelenvermögen unterordnen; und darauf beruht die Gesundheit der Seele. Die Gefahr liegt nun darin, dass die niederen Triebe nach selbständiger Betätigung drängen und darum auf Kosten des Intellekts wuchern und ihm die Leitung entreissen können. Ihre gewaltsame Unterdrückung oder gar Ausrottung ist ausgeschlossen. Da gibt es nur einen Ausweg. Es muss dafür gesorgt werden, dass sie von Zeit zu Zeit ohne Schaden für den Gesamtorganismus befriedigt werden. Das eben leistet die Tragödie. Indem sie fremdes Leid mimetisch darstellt, weckt sie die “sympatheia”, erregt in stärkstem Masse Furcht und Mitleid, führt eben dadurch zu einer unschädlichen Befriedigung der von Natur in jedem Menchen vorhandenen irrationalen Triebanlagen und bewirkt so eine ‘Reinigung’ von solchen Affekten, eine Katharsis, die von einem unschädlichen Lustgefühl über die Erleichterung begleitet ist und zugleich die Gefahr eines Überwucherns der “pathe” hat” (ebd. 65). Die Katharsis dient für Pohlenz (gegen Bernays) “der dauernden Gesundheit der Seele.” “Denn für die gesamte Lebensführung ist entscheidend, dass der Mensch nicht “kata pathos” (dem Trieb gemäss, Verf.), sondern “kata dianoian” (der Einsicht gemäss, Verf.) lebt” (ebd. 65).

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  397. Bernays, Grundzüge 75.

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  398. Ebd.; unter “Schicksal” versteht Bernays das “Walten des allgemeinen Weltgesetzes” (ebd.). Zur romantischen Darstellung des Verh ältnisses zum unendlich Innerlichen und zum unendlich Entfernten vgl. Teil 2.2.3.2.5.

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  399. Ebd. 77.

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  400. Ebd.78.

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  401. Vgl. dazu die Aufgabe, die der Religion von der Wissenssoziologie (etwa Berger/Luckmann) zugeschrieben wird.

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  402. Ebd. 78; andernorts spricht Bernays davon, dass die ekstatische Katharsis “blos zeitweilige Beschwichtigung nie dauernde Herstellung bewirken” (ebd. 65) könne.

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  403. Ebd.78.

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  404. Schopenhauer, Wille und Vorstellung 372.

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  405. Das folgende lehnt sich an an die Arbeiten Odo Marquards (vgl. Theorie des Unbewussten, Asthetik und Therapeutik).

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  406. Vgl.: “Wir haben somit im Romantischen zwei Welten, ein geistiges Reich, das in sich vollendet ist, das Gemüth, das sich in sich versöhnt, und die sonst gradlinige Wiederholung des Entstehens, Untergangs und Wiederentstehens erst zum wahren Kreislauf. zur Rückkehr in sich, zu dem ächten Phönixleben des Geistes umbiegt; auf der andern Seite das Reich des Ausserlichen als solchem, das aus der fest zusammenhaltenden Vereinigung mit dem Geist entlassen, nun zu einer ganz empirischen Wirklichkeit wird, um deren Gestalt die Seele unbekümmert ist” (Hegel, Ästhetik 133). Zu Hegels Genie-Konzeption vgl. ebd. 200f.; oder etwa: “Ιn diesem Hinausgehen jedoch der Kunst über sich selber ist sie eben so sehr ein Zuzückgehen des Menschen in sich selbst, ein Hinabsteigen in seine eigene Brust, wodurch die Kunst alle feste Beschränkung auf einen bestimmten Kreis des Inhalts und der Auffassung von sich abstreift, und zu ihrem neuen heiligen Humanus macht, die Tiefen und Höhen des menschlichen Gemüths als solchem, das allgemein Menschliche in seinen Freuden und Leiden, seinen Bestrebungen, Thaten und Schicksalen. Hiermit erhält der Künstler seinen Inhalt an ihm selber...” (ebd. 235).

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  407. Vgl.: “Die Neueren hingegen sind zum Bewusstsein der inneren Entzweiung gekommen, welche ein solches Ideal (die natürliche Harmonie, Verf.) unmöglich macht; daher ist das Streben ihrer Poesie, diese beiden Welten, zwischen denen wir uns geteilt fühlen, die geistige und sinnliche, miteinander auszusöhnen und unauflöslich zu verschmelzen” (Schlegel, Kunst und Literatur 26). Oder: “Die Poesie der Alten war die des Besitzes, die unsrige ist die der Sehnsucht; jene steht fest auf dem Boden der Gegenwart, diese wiegt sich zwischen Erinnerung und Ahnung” (ebd. 25). Als Fundgrube für die vorliegende These erweist sich Novalis’ “Blüthenstaub-Fragment”. Vgl. z.B.: “Die Fantasie setzt die künftige Welt entweder in die Höhe, oder in die Tiefe, oder in die Metempsychose zu uns. Wir träumen von Reisen durch das Weltall — ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unseres Geistes kennen wir nicht — nach innen geht der geheimnisvolle Weg. Ιn uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten — die Vergangenheit und Zukunft. Die Aussenwelt ist die Schattenwelt — sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich” (Novalis, Blüthenstaub 417f. (16)). Oder: “Wie kann ein Mensch Sinn für etwas haben, wenn er nicht den Keim davon in sich hat. Was ich verstehen soll, muss ich in mir organisch entwickeln — und was ich zu lernen scheine ist nur Nahrung — incitament des organism” (ebd. 41 8 (l9)). “Der Sitz der Seele ist da, wo sich Innenwelt und Aussenwelt berühren. Wo sie sich durchdringen — ist er in jedem Puncte der Durchdringung” (ebd. 418 (20)). Zur Genie-Konzeption: “Beynah alles Genie war bisher einseitig — Resultat einer kranckhaften Constitution. Die eine Klasse hatte zu viel äussern, die andere zu viel innern Sinn. Selten gelang der Natur ein Gleichgewicht zwischen beyden — eine vollendete, genialische Constitution. Durch Zufälle entstand oft eine vollkommene Proportion, aber nie konnte diese von Dauer seyn, weil sie nicht durch den Geist aufgefasst und zitirt ward. — Es blyb bey glücklichen Augenblicken” (ebd. 454 (93)).

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  408. Bernays, Grundzüge 78.

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  409. Ellenberger, Entdeckung 281–304.

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  410. Schopenhauers “Welt als Wille und Vorstellung” erschien 1844. Das historische Zentrum der romantischen Genie-Konzeption ist dagegen grob im “Berliner Kreis” angegeben.

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  411. Einen gewissen Abschluss findet dieser Versuch in der “romantischen Kunstform” von Hegels “Asthetik”.

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  412. Vgl. Teil 2.1.

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  413. Schopenhauer, Wille und Vorstellung 331.

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  414. Ebd.3l4.

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  415. Ebd.330.

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  416. Ebd. 278.

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  417. Ebd.280.

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  418. Vgl. auch das romantische Konzept der kreativen Krankheit. Freud säkularisierte diese Tradition bekanntlich in der Richtung, dass er die Trennung von Kunst und NichtKunst aufhob und alle Kulturleistungen — Kunst, Neurose, Religion, Wissenschaft — auf der Ebene des entdämonisierten Unbewussten analysierte (vgl. Marquard, Theorie des Unbewussten).

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  419. Schopenhauer, Wille und Vorstellung 272.

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  420. Ebd. 273.

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  421. Mesmer, Kerner und Co. sind deshalb durchaus romantische Persönlichkeiten.

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  422. Vgl. Bernays, Grundzüge 89.

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  423. Vgl.: “Der Komponist... spricht die tiefste Weisheit aus, in einer Sprache, die seine Vernunft nicht versteht, wie eine magnetische Somnambule Aufschlüsse gibt über Dinge, von denen sie wachend keinen Begriff hat” (Schopenhauer, Wille und Vorstellung 363).

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  424. Dass sich in die Interpretation von “pathema” zeitgenössische Paradigmata aus der Biologie einmischten, wurde vorne vermutet (vgl. Anm. 305). Vielleicht, dass dafür rein philologische Belege nicht zureichend waren.

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  425. Das Konzept der Isonomie wurde massgeblich von Alkmaion angewendet und verbreitet. Vgl. dazu z.B. Gomperz, Griechische Denker I, 119ff (übrigens ein Lieblingsbuch S. Freuds, vgl. S. Freud, Briefe Mitscherlich 104).

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  426. Ihr Mechanismus ist “ein Verfahren, welches Bewegung durch Bewegung, das lärmende Gemüth durch ein lärmendes Lied dämpft” (Bernays, Grundzüge 64).

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  427. “... eine Versinnlichung des Vorganges im Gemüth durch Hindeutung auf analoge körperliche Erscheinungen” (ebd. 14).

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  428. Katharsis ist “eine von Körperlichem auf Gemüthliches übertragene Bezeichnung für” eine bestimmte “Behandlung eines Beklommenen” (ebd. 16).

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  429. “Die Kräfte der in uns vorhandenen allgemein menschlichen Affectionen (vgl. Bernays’ Verständnis der “pathematon”, Verf.) werden, wenn man sie gänzlich zurückdrängen will, nur um so heftiger. Lockt man sie dagegen zu kurzer Ausserung in richtigem Maasse hervor, so wird ihnen eine maasshaltende Freude, sie sind gestillt und entladen (“apokathairomenai”) und beruhigen sich dann auf gutwilligem Wege ohne Gewalt” (zit. n. ebd. 40).

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  430. Das Theater dient der “Abfindung (“aphosiosis”) der Affekte”, “die weder ganz zu beseitigen m öglich, noch wiederum völlig zu befriedigen gerathen ist, die vielmehr einer rechtzeitigen Anregung bedürfen”, und uns so “für die Zukunft vor Belästigung seitens jener Affecte bewahren” (zit. n. ebd. 46; bei Proklos wird Aristoteles explizit genannt).

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  431. Ebd. 65; da die therapeutische Katharsis des eingeklemmten Affekts unter die ekstatische zu rechnen ist, nimmt diese Einsicht gewissermassen die Notwendigkeit der Weiterentwicklung der kathartischen Therapie zur Psychoanalyse vorweg.

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  432. Ebd.

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  433. Vgl. ebd. 88–92 (Anm. 5).

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  434. Ebd. 78.

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  435. Ebd. 74.

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  436. Ebd.

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  437. Vgl. Aristoteles, Metaphysik A 9 990 a, 33–993 a, 10; bes. 991 b 1–3, “ferner muss es wohl für unmöglich gelten, dass das Wesen und dasjenige, wovon es Wesen (Wesenheit) ist, getrennt voneinander existieren. Wie können denn also die Ideen, wenn sie die Wesen(heiten) der Dinge sind, getrennt von diesen existieren?’ (ebd. 61). Vgl. die spätere Auswirkung der “chorismos”-Debatte beim “Universalienstreit.”

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  438. Vgl. Barth, Erscheinung, zu Plato vgl. 53–123; zu Aristoteles vgl. 124–190.

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  439. Ebd. 117.

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  440. Ebd. 118.

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  441. Vgl. Von daher Platos Einschätzung des enthusiastischen Künstlers.

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  442. Ebd. 122.

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  443. Ebd.

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  444. Ebd. 188.

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  445. Ebd. 190, vgl. die Unterscheidung von “nus poietikos” und “nus pathetikos”.

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  446. Aristoteles, Metaphysik A 2 983 a, 32; S. 16.

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  447. Oft scheint es, als ob die Wahrheit der ontischen Abstufung in Platos Psychologie von Aristoteles durch die Figur der Entelechie gewahrt und in sie umgearbeitet wurde.

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  448. Barth, Erscheinung 190.

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  449. Die unschädliche Freude.

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  450. Die eigene (der Tragödie gemässe) Lust; vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 14; vgl. S. 50.

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  451. Vgl. Aristoteles, Politik 8 Kap. 7 1341 b 32.

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  452. Vgl. Aristoteles, Politik 1 Kap. 5 1254 b 5ff.: “..., da die Seele den Leib führt wie ein Herr, die Vernunft die Begierden wie ein Bürgermeister oder König. Hierbei wird es deutlich, dass es für den Leib natürlich und nützlich ist, von der Seele sich beherrschen zu lassen, und für den fühlenden Seelenteil, von der Vernunft und dem Vernunftbegabten sich leiten zu lassen, dass es dagegen schädlich ist, wenn beide gleichstehen oder gar das Verhältnis umkehren” (Aristoteles, Politik Gohlke 40). Oder Aristoteles, Politik 1 Kap. 5 1254 a 34–36: “Das Lebewesen besteht nun zuerst aus Leib und Seele, das eine vorgesehen von der Natur zum Befehlen, das andere zum Gehorchen” (Aristoteles, Politik Gohlke 40). Die moralisch-ethische Verwertung von Aristoteles in der Scholastik, in der metaphysischen, klassischen Psychologie und besonders im moralphilosophisch so wirkungsträchtigen Neuthomismus kann auf diesem Hintergrund nicht einfach als schlicht missbräuchlich bezeichnet werden.

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  453. Aristoteles, Ethik Grumach 167.

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  454. Ebd. 168.

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  455. Ebd.

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  456. Ebd.

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  457. Ebd.

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  458. Ebd.

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  459. Ebd. 167.

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  460. Ebd.

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  461. Ebd.; der vollkommene Zustand entspricht offensichtlich der Isonomie Alkmaions, er ist ein Gleichgewicht. Vgl. Thomas y. Aquin, Leidenschaften Summa Χ Quaestio 31,1, S. 137–141; Quaestio 38, 5, S. 284–286.

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  462. Aristoteles, Ethik Grumach 167.

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  463. D.h. hippokratisch, der nicht an einem Übermass oder an einem Mangel leidende.

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  464. Ebd. 168.

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  465. Man beachte wiederum den Gebrauch von aus der Humoralpathologie stammenden Begriffen in ethischen Zusammenhängen.

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  466. Ebd.

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  467. Vgl. Anm. 472.

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  468. Ebd. 168.

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  469. Ebd. 167.

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  470. Ebd.

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  471. Vgl. dazu Bernays’ Behandlung von Seneca, de ira 1, 17; Bernays, Grundzüge 1131 15 (Anm. 16).

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  472. Aristoteles, Ethik Grumach 168.

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  473. Ebd.

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  474. Ebd.

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  475. Mit diesen Worten schliesst Heinrich Weil auch seine Abhandlung (vgl. Weil, Wirkung 141).

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  476. Zu den besten, zusammenhängenden inhalts- und materialreichsten Darstellungen der griechischen Tragödie und ihrer Probleme und der meisten in diesem Teil der Arbeit verhandelten Fragen gehört immer noch Konrat Zieglers Artikel “Tragoedia” im “Grossen Pauly”. Das folgende ist im Wesentlichen eine Zusammenfassung unter Hervorhehung leitender Gesichtspunkte der vorliegenden Arbeit. Vgl. auch Pohlenz, Tragödie 1–23.

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  477. Vgl. S 46.

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  478. Vgl. Aristoteles, Poetik Gohlke 62 (Kap. 5).

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  479. ἡ μὲν άπο τῶν έξαρχόντων τòν διύρομβον (he men apo ton exarchonton ton dithyrambon — von jenen, die den Dithyrambos anstimmen) (Aristoteles, Poetik Kap. 4, 1449 a 10f.).

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  480. Vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 3, 1448 a, 36.

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  481. Vgl. ebd. 1448 a, 37.

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  482. Vgl. ebd. 1448 a, 28.

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  483. Vgl. ebd. 1448 b, 1.

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  484. Vgl. ebd.

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  485. Ziegler, Tragoedia 1917.

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  486. Der tote Dionys, von dem der delphische “Ledersack” zeugt? Vgl. Anm. 8, S. 13.

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  487. Ziegler, Tragoedia 1917.

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  488. Ihr attisches Pendant sind die “Silenen”.

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  489. Vgl. ehd. 1912f.

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  490. Vgl. Pohlenz, Tragödie 2. Periander hatte schon vorher in Korinth den Dionysoskult staatlich organisiert, deshalb konnte Aron y. Lesbos dort auch den Dithyrambos studieren.

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  491. Ziegler, Tragoedia 1930; vgl. Pohlenz, Tragödie 13–16 In diesem Einzelner-Werden könnte man Nietzsche folgend ein apollinisches Element sehen. Das Werk des Gottes des “principium individuationis” würde dann als allgemein anerkannte Kondition bei der Entstehung der attischen Tragödie gelten, dies in der Gegenüberstellung zum Chor, den Repräsentanten des Dionysischen. Nietzsches Klassifikation durch seine beiden Götter würde dann — obwohl vielleicht bezüglich des Ursprungs der Tragödie strenger historischer Prüfung nicht standhaltend — als Denkfigur durchaus rehabilitiert.

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  492. Des Lügens (vgl. Ziegler, Tragoedie 1929). Die attische Tragödie hatte anfänglich noch deutlicher den Charakter eines Oratoriums und spielte mit den Elementen “Chor” und “Solist”. Aus dem Solist entwickelte sich der Schauspieler und die oratorischen Teile lockerten sich auf zu einer Frage-Antwort-Wechselrede-Struktur. Der Schauspieler wurde nicht “mimetes”, sondern “hypokrites” genannt; im französischen “hypocrite” schwingt etwas von der anfänglichen Kritik an der neu eingeführten Figur mit.

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  493. Nehen eindeutig Dionysischem - etwa dem Dithyrambos oder ekstatisch-rauschhaften Maskentänzen - standen der attischen Tragödie eben auch die Totenklage Pate und - hezüglich der Peripetie - wohl auch Elemente der (eleusinischen) Mysterien.

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  494. Ebd. 1932.

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  495. Ebd. 1933.

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  496. Ebd. 1939.

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  497. Vgl. Pohlenz, Tragödie 1–23. Auch für Pohlenz (vgl. Teil 1.1.) ist aber die attische Tragödie, ist Apollo bei seinem Gestaltungswerk auf dionysisches Material angewiesen. “Denn wesenhaft, nicht zufällig ist die Tragödie mit Dionysoskult und dionysischer Ekstase verbunden” (ebd. 8).

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  498. Ziegler, Tragoedia 1941.

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  499. Vgl. in diesem Zuge Horazens “Ars poetica” und die Entwicklung der Rhetorik. Ιn ihrer ‘Psychologisierung” weist die hellenistische Tragödie einige Parallelen zum Genre des bürgerlichen Romans, besonders französischer Prägung, auf.

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  500. Vgl. Teil 2.1.

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  501. Düring, Aristoteles 182; vgl Thomas y. Aquin, Leidenschaften Summa Χ, Quaestio 33,3 S. 195–198, wo der arteigenen Lust eine die Vernunft steigernde Funktion zukommt.

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  502. Zum folgenden und ausführlicher vgl. Schnusenberg, Kirche und Theater.

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  503. Paradox dazu und doch im Einklang mit so vielen andern Beispielen des Umgangs mit in der heidnischen Umwelt Vorfindlichem, erscheint die Tatsache, dass die ostkirchliche Liturgie und ihr Szenarium in Anlehnung an das griechische Theater gebaut sind. Im Mittelpunkt jenes kultischen Dramas steht der stellvertretend sühnende Held. Sein Drama wird nicht aufgeführt, die Gemeinde erhält aber Kunde davon. Durch drei Türen in der Bilderwand (Ikonostasis, entspricht im griechischen Theater der σκηνή - skene) betreten die Künder das καϑολικον (katholikon, im griechischen Theater ist es die orchestra). Der Dionysosaltar war durch den Thron des Kaisers — als Stellvertreter Christi — ersetzt worden. Neben diesen auffallenden Entsprechungen zwischen griechischem Ritus und antiker Tragödie gibt es aber auch Unterschiede. Der ostkirchliche Gottesdienst ist unmittelbare Heilsquelle, ein Mysterienspiel also und hat diesbezüglich die Mysterien, nicht das antike Drama zum Vorbild. (vgl. Mann, Tragik und Psyche 222). Karl Holl, der auf diese Zusammenhänge aufmmerksam gemacht hat (vgl.” Holl, Bilderwand) schreibt abschliessend. Es ist ein alter Vorwurf der Abendländer gegen die Orientalen, dass ihr Gottesdienst “theatralisch” sei. Ist der gelieferte Nachweis richtig, so trifft diese Kritik im eigentlichsten Sinne zu” (ebd. 237).

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  504. Tatian, Rede 231.

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  505. Ebd. 230f.

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  506. Ebd. 231; man beachte schon hier das Stereotype an den Vorwürfen.

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  507. Minucius Felix, Octavius 201.

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  508. Ebd.; der Vorwurf der Mass- und Sittenlosigkeit wurde auch von Römern selbst erhoben (vgl. z.B. Tacitus’ Formel “panem et circenses”); sie widersprechen ja dem mos maiorum. Darauf konnte die christliche Polemik zwangslos aufbauen. Diese Vorwürfe kehren darum bei vielen Kirchenvätern stereotyp wieder (vgl. Schnusenberg, Kirche und Theater 24).

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  509. Minucius Felix, Octavius 201.

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  510. Liberalia, von Vater Liber, das waren Bacchusspiele; Lupercalia oder Consualia, von Neptun Consus. Diese verschiedenen Spiele hatten ihrerseits wieder eine längere Tradition. Vgl. Tertullian, Schauspiele 108f. (mit Bezugnahme auf Varro); vgl. Schnusenberg, Kirche und Theater bes. 21–55.

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  511. Schnusenberg, Kirche und Theater 22; vgl. ebd. 21f. Interpretation und Angaben zur referierten “Aneis”-Stelle.

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  512. Sein Thema ist die Auseinandersetzung um die religiöse Interpretation von Roms Fall.

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  513. Augustin, Gottesstaat 74 (I, 32).

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  514. Ebd. 89 (ΙΙ, 9).

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  515. Ebd. 161 (ΙΙΙ, 17).

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  516. Vgl. Ps. 115, 4: “Die Götter der Heiden aber sind Dämonen.” “Durch Beflecktes werden wir befleckt” (Tertullian, Schauspiele, 11 3) “Alles, was gegen Gott gerichtet ist, muss den Dämonen und unreinen Geistern zugeschrieben werden” (Tertullian, Götzendienst 139). Und nach Ps. 115,4: “Es sind nicht unsere Götter, sondern ihre (ebd. 169).

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  517. Tertullian, Götzendienst 156; vgl. ebd. Schluss von Kap. 12).

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  518. Die exorzistisch geprägte Absagungsformel vom Teufel; vgl. Tertullian, Schauspiele Kap. 4, 108.

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  519. Vgl. Tertullian, Apologeticum, Schauspiele, Götzendienst.

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  520. bez. Kaiseropfer vgl. Tertullian, Apologeticum Kap. 30–36, S. 126–1 37; bez. Theater vgl. Kap. 15, 82f.

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  521. Vgl. Anm. 516.

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  522. Vgl. Tertullian, Apologeticum Kap. 42–45; vgl. Schnusenberg 29f.

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  523. Vgl. Tertullian, Schauspiele 135f., das Schlusskapitel 30; interessant, dass die Ablehnung nicht ohne Ersatz — eben dem Füllen der alten Struktur mit christlich-apokalyptischen Bildern — vor sich geht.

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  524. Vgl. ebd. 108f.; vgl. Anm. 518.

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  525. Ebd. 110f.

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  526. “Sollten auch nur ein paar Götzenbilder herumgetragen werden, eins genügt schon zur Idololatrie.” (ebd. 112). Vgl. ebd. Kap. 7, 111 f.

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  527. Vgl. ebd. Kap. 8, 112ff.; Kap. 10, 115ff.

    Google Scholar 

  528. Ebd. Kap. 8, 112.

    Google Scholar 

  529. Ebd. Kap. 8, 113.

    Google Scholar 

  530. Ebd. Kap. 10, 115.

    Google Scholar 

  531. Ebd.

    Google Scholar 

  532. Ebd. Kap. 10, 116.

    Google Scholar 

  533. Vgl. ebd. Kap. 11, 117.

    Google Scholar 

  534. Vgl. ebd. Kap. 12, 117ff.

    Google Scholar 

  535. Tertullian, Götzendienst Kap. 1, 138.

    Google Scholar 

  536. Tertullian, Schauspiele Kap. 15, 120.

    Google Scholar 

  537. Ebd.

    Google Scholar 

  538. Vgl. ebd. Kap. 15, 121.

    Google Scholar 

  539. Ebd. Kap. 15, 120f.

    Google Scholar 

  540. Ebd. Kap. 16, 122. Man beachte in dieser Passage einmal Tertullians rigide Abweisung des Identifikatorischen (Tertullian in der Ahnenreihe Brechts?) und den empfohlenen, starr progredienten Umgang mit der Unmittelbarkeit der Affekte. Sie werden einem Rationalisierungsprozess unterworfen, haben sich den ihnen gemässen Gegenstand zu suchen und ihre Berechtigung zu erweisen. Wiederum die Figur der Neuverarbeitung, vgl. Anm. 531.

    Google Scholar 

  541. Ebd., Kap. 24, 130.

    Google Scholar 

  542. Den “Inbegriff aller... Verschuldungen” (Tertullian, Götzendienst Kap. 1, 138).

    Google Scholar 

  543. Tertullian, Schauspiele Kap. 26, 131.

    Google Scholar 

  544. Ebd., Kap. 26, 132.

    Google Scholar 

  545. Ebd., Kap. 28, 133.

    Google Scholar 

  546. Ebd., Kap. 28, 134.

    Google Scholar 

  547. Ebd., Kap. 29, 134.

    Google Scholar 

  548. Ebd., Kap. 30, 136.

    Google Scholar 

  549. Ebd., Kap. 30, 136. In dieser Umlenkung der Vergnügen bereitenden Phantasietätigkeit könnte man einmal Reste einer positiven Bewertung des Theaters — etwa seiner Bildungsfunktion für die Massen — sehen, zum anderen lässt sich schon bei Tertullian jene christlich — pädagogische Figur feststellen, nach der verpönte Inhalte der Phantasietätigkeit durch die Kanalisierung in “wertvolle” Bahnen in ihr Recht gesetzt werden. Interessant an dieser paränetischen Passage ist der empfohlene Aufschub und der Hinweis auf das “Fremdere”, das Vermittelte als Grund des Trostes.

    Google Scholar 

  550. Vgl. Tertullian, Götzendienst Kap. 4 und 5.

    Google Scholar 

  551. Ebd., Kap. 1, 138.

    Google Scholar 

  552. Vgl. ebd., Kap. 1, 138f.

    Google Scholar 

  553. Vgl. Exodus 20, 4f.; Deuteronomium 5, 8f.

    Google Scholar 

  554. Vgl. Tertullian, Götzendienst Kap. 4, 8 und 12.

    Google Scholar 

  555. Vgl. ebd. Kap. 13–16.

    Google Scholar 

  556. Vgl. ebd. Kap. 9.

    Google Scholar 

  557. Vgl. ebd. Kap. 10.

    Google Scholar 

  558. Vgl. ehd. Κap. 11.

    Google Scholar 

  559. Vgl. ebd. Kap. 18.

    Google Scholar 

  560. Vgl. ebd. Kap. 19.

    Google Scholar 

  561. Besonders Gruss, Segen, Schwüre und Verwünschungen, sogar juristische Sprachregelungen. Vgl. ebd., Kap. 20–23.

    Google Scholar 

  562. Ebd. Kap. 22, 173.

    Google Scholar 

  563. Ebd. Kap. 17, 164.

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  564. Vgl. dazu auch: Schnusenberg, Kirche und Theater z.B. 33.

    Google Scholar 

  565. Eines nicht erdichteten und geistlichen Theaters. Vgl. Johannes Chrysostomus, Homilia, Circenses ludos 263. Die Darstellung der Liturgie als Gegenkonstruktion, als “Gegenpol zum... Theater” (Schnusenberg, Kirche und Theater 93) macht denn auch das Reizvolle an Schnusenbergs Arbeit aus.

    Google Scholar 

  566. Tertullian wirkte prägend auf die Stellungnahme der alten Kirche zum Theater; die Argumente der ldololatrie und des Theaters als Tummelplatz der Dämonen kehrt im-mer wieder. Die Zeit des diokletianischen Tetrarchates (284 –305) geht einher mit einer religiösen Erneuerung, welche auch Einflüsse auf eine Reaktivierung des Spektakelwesens hatte. Die neue Staatsform bedurfte religiöser Stabilisierungen. In diesem Zusammenhang sind die Äusserungen Cyprians, Arnobius’ und Lactantius’ über das Theaterwesen zu interpretieren. Über Salvianus v. Marseille (400 –480) und Cassiodorus (487 –583) fand die patristische Polemik bei Isidor v. Sevilla (560 –633) im Westreich einen Abschluss. Für Isidor war das Theater schon eine historische, nicht mehr geübte Grösse; das Theater muss also im Laufe des 6. Jahrhunderts mit andern römischen Traditionen in seiner alten Form untergegangen sein. Im Ostreich ist eine ähnliche Entwicklung festzustellen. Die Ausbildung der Liturgie als“Gegentheater” setzt dort schon früher ein (vgl. Anm. 511; vgl. Schnusenberg, Ki. und Theater 34 –41).

    Google Scholar 

  567. Vgl. Tertullian, Schauspiele Kap. 29. Vgl. auch den Hinweis, dass alles, was sei (also auch das Theater!), letztlich Gottes sei.“Aber weil man Gott nicht recht kennt, nämlich nur aus dem Naturrecht, nicht durch das Freundschaftsverhältnis, nur von fern, nicht näher, so ist es ganz natürlich, dass man nicht weiss, wie er das, was er erschaffen hat, angewendet oder nicht angewendet wissen will, und dass man ebenfalls nicht weiss, welches die Macht sei, die mit ihm feindselig wetteifert, den Gebrauch der göttlichen Schöpfung zu verkehren, da man weder von seinem Willen noch von dem der Gegner dieses Willens Kenntnis hat, welche letzteren selber man zu wenig kennt” (ebd. Kap. 2, 104).

    Google Scholar 

  568. Augustin, Bekenntnisse 40. Diese lebensmässige Spannung zwischen“Wahrheit” und“Erleben” mag für seine hermeneutische Unterscheidung von“signum” und“res” in der“Doktrin” Pate gestanden haben (Vgl. Schnusenberg, Kirche und Theater 38f.).

    Google Scholar 

  569. Augustin, Bekenntnisse 41.

    Google Scholar 

  570. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 376 –424; geschrieben zwischen dem 15.1.1768 und dem 16.2.1768.

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  571. Besonders bezüglich der“Drei Einheiten” und der“noblen Personen”, vgl. S. 55.

    Google Scholar 

  572. Vgl.: “Die Worte dieser Regel hat er (Voltaire, Verf.) erfüllt, aber nicht ihren Geist” (ebd. 233f., St. 45).

    Google Scholar 

  573. Vgl. Lessing/Mendelssohn/Nicolai, Briefwechsel; vgl. Lessing, Briefe bes. 62 –119 (21.1.1756 –17.4.1757); vgl. Schings, Der mitleidigste Mensch, 22ff. Schings kommt das Verdienst zu, auf die der Debatte zugrunde liegende Problematik, auf ein“missing link” (ebd. 21), hingewiesen zu haben: Es ist Rousseaus Fassung des Mitleids.

    Google Scholar 

  574. Rousseau, Discours 153.

    Google Scholar 

  575. Sie führt ja bei Hobbes zu einer Hochschätzung des Staates —“Leviathan” — als Schutz des Menschen vor dem Menschen; ebenso kommt der Bildung in ihrer veredelnden Funktion eine grosse Bedeutung zu.

    Google Scholar 

  576. Rousseau meint damit Bernard de Mandeville, vgl. auch S. 104.

    Google Scholar 

  577. Ebd. 154.

    Google Scholar 

  578. Ebd. 125f.

    Google Scholar 

  579. London, 1723; die Auffassungen de Mandevilles fanden dann durch Adam Smith ihre literarische Bearbeitung.

    Google Scholar 

  580. Ebd. 154.

    Google Scholar 

  581. Ebd. 155.

    Google Scholar 

  582. Ebd. 154.

    Google Scholar 

  583. Ebd. 155.

    Google Scholar 

  584. Ebd. 155f.

    Google Scholar 

  585. Vgl. die Geringschätzung des Mitleides etwa bei Plato, Spinoza, Larochefoucault, Kant, Nietzsche etc.; vgl. Horkheimer/Adorno, Aufklärung 109.

    Google Scholar 

  586. Rousseau. Discours 156.

    Google Scholar 

  587. Ebd.

    Google Scholar 

  588. Ebd.

    Google Scholar 

  589. Ebd.“Moralität” erwächst für Rousseau aus einem“sentiment Naturel, plutôt que dans ses arguments subtils, ...même indépendemment des maximes de l’éducation” (ebd.).

    Google Scholar 

  590. Vgl. ebd. 160.

    Google Scholar 

  591. Vgl. ebd. 158.

    Google Scholar 

  592. Vgl.: “Il faut convenir ... que plus les passions sont violentes plus les loix sont necéssaires pour les contenir: mais ...il seroit encore bon d’examiner si ces désordres ne sont point nés avec les loix mêmes” (ebd. 157).

    Google Scholar 

  593. Ebd. 154.

    Google Scholar 

  594. Vgl. Mendelssohn, Briefe; Rhapsodie. Mendelssohn hatte 1755 Rousseaus“Discours” übersetzt und Lessing zugesandt (vgl. Lessing, Briefe 62f. (Brief Lessings an Mendelssohn vom 21.1.1756)). Lessing vermutet bei Mendelssohn ein Missverständnis des Rousseauschen Begriffs der“perfectibilité”: “Apres avoir montré que la perfectibilité, les vertures sociales, et les autres facultés que l’homme Naturel avoit reçues en puissance, ne pouvoient jamais se developper d’elles mêmes, qu’elles avoient besoin pour cela du concours fortuit de plusieurs causes étrangéres” (Rousseau, Discours 162). Lessing — mit Rousseau gegen Rousseau streitend — fasst die“perfectibilité” auf als“Bemühung, sich vollkommener zu machen” und nicht als“Beschaffenheit, welche alle Dinge in der Welt haben” (Lessing, Briefe 63). Dieses Verständnis der“perfectibilité” ermöglicht es, die Funktion der Erziehung zur Vernunft in ihr bürgerliches Recht zu setzen.

    Google Scholar 

  595. Mendelssohn, Sendschreiben 326f.

    Google Scholar 

  596. Vgl.: “Die Seele, unser Ich, unser Wesen, nimmt in der Harmonie den obersten Platz ein. Diese muss vornehmlich ausgebildet, gebessert und die Schranken ihres Daseins müssen, soviel wir können, erweitert werden” (ebd. 329).

    Google Scholar 

  597. Vgl.: “Die Bewunderung in dem allgemeinen Verstande, in welchem sie nichts ist als das sonderliche Wohlgefallen an einer seltenen Vollkommenheit, besser vermittelst der Nacheiferung, und die Nacheiferung setzt eine deutliche Erkenntnis der Vollkommenheit, welcher ich nacheifern will, voraus. Wieviele haben diese Erkenntnis? Und wo diese nicht ist, bleibt die Bewunderung nicht unfruchtbar? Das Mitleiden hingegen bessert unmittelbar; bessert, ohne dass wir selbst etwas dazu beitragen dürfen; bessert den Mann von Verstande sowohl als den Dummkopf’ (Lessing, Briefe 88 (Brief an Moses Mendelssohn vom 28.11.1756)). Vgl. S. 114f.

    Google Scholar 

  598. Ebd. 75 (Brief an Friedrich Nicolai vom November 1756).

    Google Scholar 

  599. Vgl. ebd. 107.

    Google Scholar 

  600. Ebd.

    Google Scholar 

  601. Ebd. Vgl.:”Es ist bekannt, dass wenn man zwei Saiten eine gleiche Spannung gibt, und die eine durch die Berührung ertönen lässt (erster Affekt, Verf.), die andere mitertönt, ohne berührt zu sein (der zweite Affekt, Verf.). Lassen Sie uns den Saiten Empfindungen geben, so können wir annehmen, dass ihnen zwar eine jede Bebung (zweiter Affekt, Verf.), aber nicht eine jede Berührung (erster Affekt, Verf.) angenehm sein mag, sondern nur diejenige Berührung, die eine gewisse Bebung in ihnen hervorbringt“ (ebd.). Für die vorliegende Arbeit amüsant erscheint, dass S. Freud verschiedentlich das Ubertragungs- und Gegenübertragungsgeschehen mit eben diesem Bild zu erklären versucht.

    Google Scholar 

  602. zit. n. ebd. 75 (Brief an Friedrich Nicolai vom November 1756).

    Google Scholar 

  603. Ebd. 77 (Brief an Nicolai vom November 1756).

    Google Scholar 

  604. Ebd.

    Google Scholar 

  605. Ebd. 115 (Brief an Nicolai vom 2.2.1757) äussert sich Lessing gegen Nicolais Fassung von”phobos“ als Schrecken. Lessing will mit”Furcht“ übersetzen.”... denn Furcht muss es überall heissen und nicht Schrecken“ (ebd.). Furcht aber sei von Aristoteles fälschlich als Mittel der Katharsis erkannt worden.

    Google Scholar 

  606. Ebd. 77.

    Google Scholar 

  607. Ebd. 92 (Brief an Moses Mendelssohn vom 18.12.1756).

    Google Scholar 

  608. Ebd. 77.

    Google Scholar 

  609. Ebd. 96 (Brief an Moses Mendelssohn vom 18.12.1756).

    Google Scholar 

  610. Die Vernunft soll auch ohne rationale Metaphysik, ausserhalb ihrer transzendentalphilosophischen Heimat Gültigkeit haben können.

    Google Scholar 

  611. Ebd. 81 (Brief an Moses Mendelssohn vom 13.1 1.1756).

    Google Scholar 

  612. Ebd. 96.

    Google Scholar 

  613. Ebd. 97 (Brief an Moses Mendelssohn vom 18.12.1756).

    Google Scholar 

  614. Ebd. 78 (Brief an Friedrich Nicolai vom November 1756).

    Google Scholar 

  615. Ebd.

    Google Scholar 

  616. Ebd.

    Google Scholar 

  617. Für Lessing ist dies, wie sich zeigen wird, keine gültige Alternative.

    Google Scholar 

  618. Ebd.

    Google Scholar 

  619. Aus den beiden Elementen des zitierten November-Briefes an Nicolai (ebd. 78) — die Tragödie soll unsere Fähigkeit, Mitleid zu fühlen erweitern — und — der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch — ergibt sich für die Tragödie der folgereiche Satz:”Wer uns also mitleidig macht, macht uns besser und tugendhafter, und das Trauerspiel, das jenes thut, thut auch dieses ...“ (ebd.).

    Google Scholar 

  620. Ebd. 99f. (Brief an Moses Mendelssohn vom 18.12.1756); vgl. ebd. 114f. (Brief an Friedrich Nicolai vom 2.4.1757).

    Google Scholar 

  621. Vgl.:”Das Trauerspiel soll unsere Leidenschaften durch das Mitleiden reinigen“ (ebd. 114).

    Google Scholar 

  622. Schings, Der mitleidigste Mensch 42.

    Google Scholar 

  623. Vgl. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 379f.

    Google Scholar 

  624. Vgl. ebd. 389, wo Lessing Mendelssohn zitiert (vgl. Mendelssohn, Briefe, 80), der ein über Rousseau (vgl. Rousseau, Discours 154f.) vermitteltes Mitleidsmotiv aus der Bienenfabel Mandevilles anführt.

    Google Scholar 

  625. ”Wenn sie (die Seele, Verf.) zwei Empfindungen (im Falle des Mitleids: Liebe und Unlust, Verf.), die sie zugleich hat, nicht unterscheiden kann, so setzt sie sich aus ihnen eine Erscheinug zusammen. ... Das Mitleid z.B. ist eine vermischte Empfindung, die aus der Liebe zu einem Gegenstande und aus der Unlust zu dessen Unglück zusammengesetzt ist“ (Mendelssohn, Rhapsodie 111).

    Google Scholar 

  626. Vgl. ebd. 113.

    Google Scholar 

  627. Vgl. Mendelssohn, Rhapsodie 112; Lessing, Hamburgische Dramaturgie 380.

    Google Scholar 

  628. Vgl.:”Ist denn das theatralische Schrecken kein Mitleiden? ... Wollen wir aber nur die Unlust über das gegenwärtige Übel eines anderen Mitleiden nennen: so müssen wir nicht nur das Schrecken, sondern alle übrigen Leidenschaften, die uns von einem an- deren mitgeteilet werden, von dem eigentlichen Mitleiden unterscheiden“ (Mendelssohn, Rhapsodie 1 l2: Lessing. Hamburgische Dramaturgie 380).

    Google Scholar 

  629. Ebd. 381.

    Google Scholar 

  630. Ebd. 383; vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 13.

    Google Scholar 

  631. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 381.

    Google Scholar 

  632. Vgl. ebd. 382f.

    Google Scholar 

  633. Ebd. 383.

    Google Scholar 

  634. Ebd. 391.

    Google Scholar 

  635. Den”mitleidigen Regungen ohne Furcht für uns selbst“ (ebd. 387, vgl. die Einflüsse von Mendelssohn (vgl. ebd. 389), dessen”Liebe“ einiges mit der”Philanthropie“ Lessings gemeinsam hat), jenes”quod humanitatis sensu tangat“ (ebd. 388; vgl. die Übersetzung der griechischen Philantropie durch Goulston:”Was uns vermöge des Gefühls der Menschlichkeit berührt.“),”das sympathetische Gefühl der Menschlichkeit“ (ebd. 388).

    Google Scholar 

  636. Man beachte die Einflüsse Rousseaus.

    Google Scholar 

  637. Ebd. 387.

    Google Scholar 

  638. Ebd.

    Google Scholar 

  639. Ebd. 390.

    Google Scholar 

  640. Ebd. 391.

    Google Scholar 

  641. Ebd. 393.

    Google Scholar 

  642. Ebd. 394.

    Google Scholar 

  643. Ebd. 397; so etwa Corneille.

    Google Scholar 

  644. Man beachte den erzieherischen Charakter des Theaters, das tatsächlich nahe an die”moralische Anstalt“ (Schiller) gerückt wird und das Konzept der Bildungsfähigkeit des Affektes”Mitleid“. Dies wird vielleicht als Mendelssohn-Rezeption besonderer Prägung verständlich. (Vgl. die Passagen zur”Gewohnheit“ und zur”Öfteren Wiederholung“ in Mendelssohns Rhapsodie” (134).“Man begreift also gar deutlich, wie durch Gewohnheit und Übung eine jede Seelenfähigkeit zur Fertigkeit werden kann” (ebd. l34, vgl. 134f.)).

    Google Scholar 

  645. Lessing, Hamburgische Dramaturgie 399.

    Google Scholar 

  646. Vgl. Rousseau, Lettres à M. D’Allembert.

    Google Scholar 

  647. Bernays, Grundzüge 3; vgl. S. 66f.

    Google Scholar 

  648. Wenn auch nicht in ihrer medizinisch-pathologischen Wurzel.

    Google Scholar 

  649. Elias, Zivilisation 408.

    Google Scholar 

  650. Ebd.

    Google Scholar 

  651. Vgl. die hinter dieser Formulierung stehende (erste) psychoanalytische Angsttheorie. Vgl. S. 211f.

    Google Scholar 

  652. Ebd. 408f.

    Google Scholar 

  653. Ebd. 409.

    Google Scholar 

  654. Ebd.

    Google Scholar 

  655. Der Prozess selbst kann nur“erzählt” werden. Die Erzählung legt sich weder auf den Psychologismus des methodologischen Individualismus noch auf die oekonomische Eigengesetzlichkeit des methodologischen Sozialismus fest. Sie enthält sich (mono)kausaler Reduktion (vgl. Danto, Philosophie der Geschichte bes. 426ff).

    Google Scholar 

  656. In deren Folge ereignet sich der Verlust des geographischen Zentrums und der Zwang zum Umbau von äusseren in innere Sicherheiten.

    Google Scholar 

  657. Etwa das Aufkommen und die Ausbreitung des merkantilen Handwerks und der Geldwirtschaft mit ihrem Zug zum Aufschub, zur Weitsicht und zur Spekulation.

    Google Scholar 

  658. Elias, Zivilisation 385.

    Google Scholar 

  659. Ebd. 402.

    Google Scholar 

  660. Ebd. 402: gemeint ist selbstverständlich Max Webers Protestantismusthese und ihre Rezeption. Man beachte, dass in dieser Soziologie Rationalität durchaus als Zweckrationalität verstanden wird.

    Google Scholar 

  661. Ebd. 394.

    Google Scholar 

  662. Ebd. 402.

    Google Scholar 

  663. Nicht im Sinne einer gegenteiligen Beobachtung zur historischen Urheberschaft sei daran erinnert, dass sich die erfolgreiche“kommende Klasse” gern an den Verhaltensweisen der“dekadenten Klasse” orientiert und deren Verhaltensweisen imitiert.

    Google Scholar 

  664. Ebd. 394.

    Google Scholar 

  665. Ebd. 404.

    Google Scholar 

  666. Grössere Herrscher hatten das Steuermonopol an sich genommen, der niedrigere Adel verarmte vollends.

    Google Scholar 

  667. La Bruyère, Caractères, Paris, de la cour, 1922, S. 21 1 nr. 2, zit. n. Elias, Zivilisation 371.

    Google Scholar 

  668. Ebd. 350.

    Google Scholar 

  669. Vgl. das Auftauchen des“Verwicklers” in der barocken Dramatik mit seinen macchiavellistischen Tendenzen: “Der überlegene Intrigant ist ganz Verstand und Wille” (Benjamin, Trauerspiel 274). Vgl. in diesem Zusammenhang Scaligers dramaturgische Anweisungen ebd. 277f.; überhaupt ebd. 274ff.

    Google Scholar 

  670. Elias, Zivilisation 373.

    Google Scholar 

  671. Ansätze dieser Entwicklung beim Adel reichen teilweise zurück bis ins Hochmittel al ter.

    Google Scholar 

  672. Vgl. ebd. 367f.

    Google Scholar 

  673. Vgl. ebd. 397ff.

    Google Scholar 

  674. Vgl. ebd. 397ff.

    Google Scholar 

  675. Vgl. Weber, Protestantische Ethik und die Folgen.

    Google Scholar 

  676. Gegen die Bestimmungen aus dem 13. Kapitel der aristotelischen“Poetik” (vgl. Aristoteles, Poetik Gohlke, 74).

    Google Scholar 

  677. Das Moralische aber ist für Lessing auch das Vernünftige.

    Google Scholar 

  678. Rousseau, Discours 154 (in Übersetzung).

    Google Scholar 

  679. Damit entgeht Lessing der vor allem in der Rhetorik-Diskussion geführten Aporie von Rationalität und Erfahrung, von Dialektik und Mystik. Die Aporie wird im Affekt des Mitleids obsolet.

    Google Scholar 

  680. Lessing, Briefe 78 (Brief an F. Nicolai vom November 1756).

    Google Scholar 

  681. Lessing, neueste Literatur 359f. (81. Brief vom 7.2. 1760).

    Google Scholar 

  682. Man beachte dabei die Funktion des Hofes als Darstellung der idealen Gesellschaft: “La levée du roi” am Hof des Sonnenkönigs als Lehrstück der absolutistischen Gesellschaft? Vgl. Benjamin, Trauerspiel 275: “Der Hof” ist“die unvergleichliche Szenerie des Trauerspiels.”

    Google Scholar 

  683. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  684. Ebd. 321. Dem philosophisch-theologischen Überbau des Absolutismus, nach dem der Fürst absolut über das Volk herrscht wie der Geist über das Fleisch, steht eine andere Anthropologie entgegen. Das Humanum wird dann angesiedelt im Konfliktbereich zwischen Affekt und Ratio. Schon im Barock tönt an, dass der absolute Geist genau wie die absolute Materie“Pole des satanischen Bereichs” (ebd. 404) sind. In diese Zusammenhange möchte Benjamin auch Macchiavelli stellen, der — ganz im Gegensatz zum vorliegenen Versuch, Lessing zu verstehen — den Pol der affektiven anthropologischen Grundlage betont und herausgearbeitet hat.“Macchiavelli hat das politische Denken auf seine anthropologischen Prinzipien gegründet. Die Gleichförmigkeit der Menschennatur, die Macht der Animalität und der Affekte, vor allem der Liebe und der Furcht, ihre Grenzenlosigkeit — dies sind die Einsichten, auf welche jedes folgerichtige politische Denken und Handeln und die politische Wissenschaft selbst gegründet werden muss. Die mit Tatsachen rechnende positive Phantasie hat in diesen Erkenntnissen, die den Menschen als eine Naturkraft begreifen und Affekte dadurch überwinden lehren, dass sie andere Affekte ins Spiel bringen, ihre Grundlage” (Dilthey. Wilhelm: Weltanschauung und Analyse des Menschen seit Renaissance und Reformation. Abhandlungen zur Geschichte der Philosophie und Religion, gesammelte Schriften II, Leipzig, Berlin 1923. 439f.: zit. n. Beniamin. Trauerspiel 274).

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  685. Casriel. Wiederentdeckung 12.

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  686. Ebd 13.

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  687. Ebd. 20f.

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  688. Schings sieht in dieser Lessing’schen Figur eine strukturelle Analogie zur Allgemeinheit des“amour pur” oder der“société avec Dieu” innerhalb des Leibnitz’schen philosophischen Systems; sie steht in engen Zusammenhängen zu den auf Newton fussenden allgemeinen Prinzipien der Physik. Gemeinsam ist allen Figuren die Idee einer universellen Attraktion (vgl. Schings, Der mitleidigste Mensch 60f.).

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  689. Vgl. ebd. 13 –21.

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  690. Horkheimer, Egoismus 5.

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  691. Vgl.: “Die dunklen Schriftsteller der bürgerlichen Frühzeit, wie Macchiavelli, Hobbes, Mandeville, die dem Egoismus des Selbst das Wort redeten, haben eben damit die Gesellschaft als das zerstörende Prinzip erkannt, die Harmonie denunziert, ehe sie von den hellen, den Klassikern zur offiziellen Doktrin erhoben war. Jene priesen die Totalität der bürgerlichen Ordnung als das Grauen an, das am Ende beides, Allgemeines und Besonderes, Gesellschaft und Selbst verschlang” (Horkheimer/ Adorno, Dialektik der Aufklärung 97 (Juliette)).

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  692. Vgl. den Topos des moralisch verkommenen feudalen Hofes.

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  693. Horkheimer, Egoismus 80.

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  694. Ebd. 70.

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  695. Ebd. 80.

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  696. Sie gelten als die“Feinde der Menschheit” (ebd.).

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  697. Für Horkheimer eine Ausgeburt des Bürgerlichen.

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  698. In“Die revidierte Psychoanalyse” (vgl. 108) nimmt Adorno gegen die revisionistischen Psychoanalytiker Freud in die Reihe Hobbes, Mandeville und de Sade auf; als“finsterer Denker” des Bürgertums, der bürgerliche Ideologie entlarvt.

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  699. Horkheimer, Egoismus 80.

    Google Scholar 

  700. Ebd. 80f.

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  701. Ebd. 81.

    Google Scholar 

  702. Ebd.

    Google Scholar 

  703. Ebd.

    Google Scholar 

  704. Ebd.

    Google Scholar 

  705. Ebd.

    Google Scholar 

  706. Horkheimer/Adorno, Dialektik der Aufklärung 127 (Juliette).

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  707. Vgl. Horkheimer, Egoismus 81.

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  708. Streng genommen verfolgt ja auch die nach einem homöopathischen Mechanismus funktionierende Katharsis diese Absicht.

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  709. Vgl. Schings, Der mitleidigste Mensch 19.

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  710. In: Horkheimer/Adorno: Dialektik der Aufklärung 88 –127.

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  711. Vgl. ebd. 88, Anm. 1.

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  712. Dem“kalkulierenden Denken” (ebd. 93) der bürgerlichen Aufklärung.

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  713. Ebd.

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  714. Als solche steht diese nicht“in einem engeren Zusammenhang mit der Moral als mit der Unmoral” (ebd. 126). Zu dieser These vgl. weiter: “Das Instrument, mit dem das Bürgertum zur Macht gekommen war, Entfesselung der Kräfte, allgemeine Freiheit, Selbstbestimmung, kurz, die Aufklärung, wandte sich gegen das Bürgertum, sobald es als System der Herrschaft zur Unterdrückung gezwungen war” (ebd. 100). Und: “Das anti-autoritäre Prinzip musste schliesslich ins eigene Gegenteil, in die Instanz gegen die Vernunft selber umschlagen: die Abschaffung alles von sich aus Verbindlichen, die es leistet, erlaubt es der Herrschaft, die ihr jeweils adäquaten Bindungen souverän zu dekretieren und zu manipulieren” (ebd. 100).

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  715. Ebd. 93.

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  716. Ebd. 101.

    Google Scholar 

  717. Ebd.

    Google Scholar 

  718. Ebd. 114.

    Google Scholar 

  719. Ebd.

    Google Scholar 

  720. Ebd. 110.

    Google Scholar 

  721. Ebd. 126.

    Google Scholar 

  722. Ebd. 109.

    Google Scholar 

  723. Ebd. 110.

    Google Scholar 

  724. Ebd.

    Google Scholar 

  725. Ebd. 111.

    Google Scholar 

  726. Vgl. ebd. 108ff.

    Google Scholar 

  727. Vgl. ebd. 110, dort weitere Angaben.

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  728. Schings, Der mitleidigste Mensch 18.

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  729. Horkheimer/Adorno. Dialektik der Aufklärung 126 (Juliette)

    Google Scholar 

  730. Ebd. 127.

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  731. Und das Unbestimmte am svmpathetischen Gefühl.

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  732. Ebd. 110.

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  733. Vgl. Brechts Fortschreiten von der Einfühlung zur Erkenntnis. vgl S. 123f

    Google Scholar 

  734. Adorno, Marginalien, 778; man beachte das eschatologische Element zum Schluss (vgl. Horkheimer/Adorno, Dialektik der Aufklärung 127 (Juliette)).

    Google Scholar 

  735. Schings, Der mitleidigste Mensch 20; vgl. ebd. 18.

    Google Scholar 

  736. Brecht, Messingkauf 628.

    Google Scholar 

  737. Ebd.

    Google Scholar 

  738. Ebd. 575; vgl.: “Die Besonderheit ist ein Merkmal des Allgemeinen. Man trifft ganz allgemein Besonderes” (ebd. 614).

    Google Scholar 

  739. Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 240.

    Google Scholar 

  740. Das als das freie Wirtschaftssubjekt des Bürgertums eine fortschrittliche Figur darstellte, mittlerweile — in der Massengesellschaft — aber ausgehöhlt ist und anachronistisch hochgehalten wird.

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  741. “Immer wiederkehrende Ausdrücke der aristotelischen Dramaturgie sind ‘Symbole’ und ‘Wesenheiten’ ..., die weiterer menschlicher Einflussnahme nicht mehr unterliegen, ewige Triebe und Leidenschaften’, ‘göttliche Maxime”‘ (Brecht, Messingkauf 543).

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  742. Ebd. 653 (zweiter Nachtrag).

    Google Scholar 

  743. Aristotelische Theaterleute sind“Diener des Wortes”, die Kunst stellt einen“Tempel” dar, und es hat“etwas Göttliches” an guten Darbietungen (vgl. ebd. 521).

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  744. Vgl. Brecht, Kleines Organon 669 (St. 17).

    Google Scholar 

  745. Brecht, Nicht-aristotelsiche Dramatik 241.

    Google Scholar 

  746. Brecht, Kleines Organon 677 (St. 34).

    Google Scholar 

  747. Vgl.: “Alles, worauf es den Zusachauern ... ankommt, ist, dass sie eine widerspruchsvolle Welt mit einer harmonischen vertauschen können, eine nicht besonders gekannte mit einer traumbaren” (ebd. 675 St. 28)); vgl. ebd. 676 (St. 31).

    Google Scholar 

  748. Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 240.

    Google Scholar 

  749. Brecht, Messingkauf 657.

    Google Scholar 

  750. Vgl. Brecht, Kleines Organon 664 (St. 4).

    Google Scholar 

  751. Ebd. 699 (St. 75).

    Google Scholar 

  752. Brecht, Nicht-aristotelsiche Dramatik 300.

    Google Scholar 

  753. Ebd. 301.

    Google Scholar 

  754. Ebd.

    Google Scholar 

  755. Brecht, Messingkauf 525f.

    Google Scholar 

  756. Ebd. 526.

    Google Scholar 

  757. Ebd. 543.

    Google Scholar 

  758. Brecht, Kleines Organon 674 (St. 26).

    Google Scholar 

  759. Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 242.

    Google Scholar 

  760. Ebd. 313.

    Google Scholar 

  761. Vgl. Brecht, Messingkauf 643 und (mit dem erwähnten“eschatologischen Vorbehalt”) Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 241f.

    Google Scholar 

  762. Ebd. 295.

    Google Scholar 

  763. Ebd. 294.

    Google Scholar 

  764. Ebd. 264.

    Google Scholar 

  765. Ebd. 260.

    Google Scholar 

  766. Brecht, Kleines Organon 671 (St. 21).

    Google Scholar 

  767. Brecht, Messingkauf 640.

    Google Scholar 

  768. Ebd. 51 1; vgl. die“frei schwebende Aufmerksamkeit” Freuds.

    Google Scholar 

  769. Ebd.

    Google Scholar 

  770. Als Unterform des Lernens (Vgl. Aristoteles, Poetik z.B. Kap. l1) ist die Kritik ein lustvoller oder zumindest ein tröstender Vorgang, das Erkennen soll zu einer kritischen Einstellung zu den Dingen führen, zu mehr Einsicht in die Realität der Dinge. Nach Aristoteles ist das Lernen als Wiedererkennen ein Wandel von Unkenntnis zu Wissen.

    Google Scholar 

  771. Vgl. z.B. Brecht, Messingkauf 637f.

    Google Scholar 

  772. Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 275.

    Google Scholar 

  773. Ebd. 294; darin ist Brecht ganz“aristotelisch”; vgl. die Ausführungen im vierten Kapitel der“Poetik” zu“mathesis” und“mimesis”.

    Google Scholar 

  774. Vgl. etwa ebd. 301. vgl. Brecht, Kleines Organon 680f. (St. 42,43).

    Google Scholar 

  775. Vgl. Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 305.

    Google Scholar 

  776. Vgl. ebd. 265.

    Google Scholar 

  777. Vgl. Brecht, Messingkauf 628.

    Google Scholar 

  778. S. Freud, Studien 285.

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  779. Ebd. erscheint der Arzt als“Vertreter einer freieren oder überlegenen Weltauffassung.”

    Google Scholar 

  780. Dem eben erwähnten“das hätte ich nicht gedacht” Brechts entspricht eine mit fast denselben Worten vorgebrachte Äusserung Freuds: “Eine andere, sehr merkwürdige und durchaus zuverlässige Form der Bestätigung aus dem Unbewussten, ..., ist der Ausruf des Patienten:”Das habe ich nicht gedacht“ oder”daran habe ich nicht gedacht.“ Diese Äusserung kann man geradezu übersetzen: Ja, das war mir unbewusst” (S. Freud, Bruchstück 218 (Anm. 1, Zusatz aus dem Jahre 1923). Vgl. S. Freud, Konstruktionen 50.

    Google Scholar 

  781. Vgl.: “Die Hypnose schenkt dem Arzt eine Autorität, wie sie wahrscheinlich niemals ein Priester oder Wundermann besessen hat ...” (S. Freud, Psychische Behandlung 309).

    Google Scholar 

  782. Vgl.: “Der Hypnose ist vorzuwerfen, dass sie den Widerstand verdeckt und dadurch dem Arzt den Einblick in das Spiel der psychischen Kräfte verwehrt hat” (S. Freud, Methode 7f.).

    Google Scholar 

  783. Vgl.: “Die Abhängigkeit vom Arzt und eine Art Sucht nach der Hypnose” (ebd. 314).

    Google Scholar 

  784. In der konzeptualisierbaren Übertragung erkannte Freud“die Natur des mystischen Elements, welches hinter der Hypnose wirkte.”“Um es auszuschalten oder wenigstens zu isolieren, musste ich die Hypnose aufgeben” (S. Freud, Selbstdarstellung 52).

    Google Scholar 

  785. S. Freud, Psychische Behandlung 315.

    Google Scholar 

  786. Vgl. Schings, Der mitleidigste Mensch 13ff.

    Google Scholar 

  787. Vgl.: “Wer den Verlorenen hilft, ist selbst verloren ...”“Etwas muss falsch sein an eurer Welt. Warum ist auf Bosheit ein Preis gesetzt und warum erwarten den Guten so harte Strafen?” ...“Mitleid schmerzte mich so, dass ich gleich in wölfischen Zorn verfiel angesichts des Elends.” ...“Für eure grossen Pläne, ihr Götter, war ich armer Mensch zu klein” (so Shen Te zu den drei Göttern, in: B. Brecht: Gute Mensch, 1603f.) Oder: “Der Dramaturg: Es wird als Charakteristikum der Zeit gezeigt, dass gutherzige Handlungen teuer zu stehen kommen. — Schauspieler: Das ist auch ein Charakteristikum unserer Zeit, und wo war eine Zeit, die anderes sah? — Dramaturg: Eine solche Zeit kann in unserer Vorstellung sein” (Brecht, Messingkauf 606; vgl. die“eschatologische Denkfigur”).

    Google Scholar 

  788. Vgl.: “Soll es ein anderer Mensch sein: oder eine andere Welt? Vielleicht nur andere Götter? Oder keine?” (Brecht, Gute Mensch 1607; aus dem Epilog, nach dem ein Ausweg aus der Aporie und der Tragik der mitleidigen Shen Te auszusinnen sei).

    Google Scholar 

  789. Vgl. etwa Brecht, Messingkauf 606.

    Google Scholar 

  790. Der junge Genosse: “Mein Herz schlägt für die Revolution. Der Anblick des Unrechts trieb mich in die Reihen der Kämpfer. Der Mensch muss dem Menschen helfen. Ich bin für die Freiheit. Ich glaube an die Menschheit ...” (Brecht, Massnahme 634).“Der junge Genosse:”So frage ich: Dulden die Klassiker (des Kommunismus, Verf.), dass das Elend wartet? — Die drei Agitatoren: Sie sprechen von Methoden, welche das Elend in seiner Gänze erfassen. — Der junge Genosse: Dann sind die Klassiker also nicht dafür, dass jedem Elenden gleich und sofort und vor allem geholfen wird? — Die drei Agitatoren: Nein. — Der junge Genosse: Dann sind die Klassiker Dreck, und ich zerreisse sie; denn der Mensch, der lebendige brüllt, und sein Elend zerreisst alle Dämme der Lehre. Darum mache ich jetzt die Aktion, jetzt und sofort, denn ich brülle und ich zerreisse die Dämme der Lehre. (Er zerreisst die Schriften.) (Ebd. 655).

    Google Scholar 

  791. Im Interesse der Historisierungsmöglichkeit, vgl. Brecht, Nicht-aristotelische Dramatik 347.

    Google Scholar 

  792. “War es möglich, etwa anstelle der Furcht vor dem Schicksal Wissensbegierde zu setzen, anstelle des Mitleides die Hilfsbereitschaft?” (ebd. 310).

    Google Scholar 

  793. Vgl. z.B. Brecht, Kleines Organon 673; Im“Messingkauf” (608) ist, auf die Weigel gemünzt, von“Künsten, die gelernt werden können und ... müssen” die Rede.

    Google Scholar 

  794. Vgl. Brecht, Messingkauf 510.

    Google Scholar 

  795. Vgl. ebd. 608.

    Google Scholar 

  796. “In den das Mitleid mit den Unterdrückten nützlich sich verwandeln kann” (Brecht, Kleines Organon 673 (St. 24)).

    Google Scholar 

  797. Vgl. ebd.

    Google Scholar 

  798. Man mag, was oft passiert, diese Alternative als unechte ablehnen oder als Anachronismus aus überkommenen Psychologien erkennen; Tatsache bleibt, dass in spät- bürgerlich geprägter Zeit streitend auf diese Denkfigur überzeugend nicht verzichtet werden kann, soll nicht Argumentation zu Beliebigkeiten sich entwickeln

    Google Scholar 

  799. Brecht, Messingkauf 581.

    Google Scholar 

  800. Brecht, Kleines Organon 703 (Nachträge).

    Google Scholar 

  801. “Aus dem Kampf und der Spannung der beiden Gegensätze, wie aus ihrer Tiefe, zieht der Schauspieler seine eigentlichen Wirkungen” (ebd.).

    Google Scholar 

  802. Brecht. Nicht-aristotelische Dramatik 277.

    Google Scholar 

  803. Brecht, Messingkauf 618.

    Google Scholar 

  804. Ebd.

    Google Scholar 

  805. Ebd.

    Google Scholar 

  806. Ebd.

    Google Scholar 

  807. Brecht, Kleines Organon 701 (Nachträge).

    Google Scholar 

  808. Brecht. Nicht-aristotelische Dramatik 246.

    Google Scholar 

  809. Brecht, Messingkauf 639.

    Google Scholar 

  810. Vgl. S. Freud, zukünftige Chancen 115: “... alle Energien, die sich heute in der Produktion neurotischer Symptome im Dienste einer von der Wirklichkeit isolierten Phantasiewelt verzehren, werden, wenn sie schon nicht dem Leben zugute kommen können, doch den Schrei nach jenen Veränderungen in unserer Kultur verstärken helfen. in denen wir allein das Heil für die Nachkommenden erblicken können.”

    Google Scholar 

  811. Horkheimer, Egoismus 81.

    Google Scholar 

  812. Horkheimer/Adorno, Dialektik der Aufklärung 127; es ist der angstfreie“Stand der Freiheit” (Adorno. Marginalien 778).

    Google Scholar 

  813. Brecht, Messingkauf 606.

    Google Scholar 

  814. Im konkret-utopischen Theatererlebnis.

    Google Scholar 

  815. In der interessegeleiteten politischen Auseinandersetzung; vgl. Anm. 769

    Google Scholar 

  816. Man beachte, wie sich bei den referierten Dialektikern die Sehnsucht nach Harmonie, dem Realitätsprinzip gemäss, zum Drang nach äusserer Veränderung wandelt.

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Leuzinger, P. (1997). Kάϑαρσις παϑημάτων — katharsis pathematon. In: Katharsis. Beiträge zur psychologischen Forschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07831-9_2

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