Zusammenfassung
Die Zahl der Neugeborenen hat in Japan 1994 nach 21 Jahren in hohem Maße zugenommen Seit 1974 nahm sie immer weiter ab, aber im Jahr 1994 wurden 47.000 Kinder mehr als 1993 zur Welt gebracht. Das japanische Gesundheits- und Wohlfahrtsministerium hat dazu den folgenden Kommentar geäußert: die Ursache ist darin zu suchen, „daß mehr und mehr Frauen wegen der Rezession seit ein paar Jahren zu arbeiten aufhören, zu Hause bleiben und Kinder gebären.“1 Es schient, als würde das Kinderbetreuungsgesetz (Ikuji kyugyo ho), das 1992 in Kraft getreten ist, überhaupt nicht funktionieren. Nach diesem Gesetz wird der Arbeitsplatz garantiert, wenn Eltern nach der Geburt eines Kindes für die Betreuung ein Jahr lang Urlaub nehmen. Haben sich die Mütter von 47.000 Babys wirklich vom Arbeitsplatz zurückgezogen? Immerhin deutet dieser bemerkenswerte Kommentar zwei Punkte über die erwerbstätigen Frauen in der japanischen Wirtschaft an. Der erste ist, daß sich zunächst erwerbstätige Frauen während einer Rezession in einer schwierigen Situation befinden. Der zweite ist, daß die traditionelle Vorstellung von Frauen vor allem in der Obrigkeit noch deutlich vorhanden ist: Frauen, die Kinder geboren haben, sollen als Hausfrau und Mutter zu Hause bleiben.
Naoko Yuge, geb. 1968 in Aichi, Japan, Geschichtsstudium 1986-1990 und Magisterabschluß 1992 an der Ochanomizu Universität Tokio, zu dieser Zeit ebenfalls Übersetzerin bei einem japanischen Verlag sowie Deutschlehrerin bei der Firma Toshiba, seit 1992 Doktorantin an der Ochanomizu-Universität eingeschrieben, Studium in Göttingen seit 1993, Freie Dozentin der PRIVATEN FACHHOCHSCHULE GÖTTINGEN.
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Yuge, N. (1997). Erwerbstätige Frauen in Japan — Eine kritische Betrachtung. In: Sierke, B.R.A., Dietz, K. (eds) Wachstumsregion Asien-Pazifik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07780-0_11
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