Zusammenfassung
Obwohl das Fernsehen maßgeblich an sozialen, kulturellen und politischen Veränderungen der bundesdeutschen Gesellschaft beteiligt war und ist, fehlt es an Einrichtungen, seine Rolle historisch anhand von Mitschnitten zu bestimmen.1 Für Fernsehnachrichten sieht die Situation noch trister aus. Die meisten Stadtbibliotheken haben zwar die vollständigen Jahrgänge der jeweiligen Regionalzeitungen erhalten, der Materialzugang bei Fernsehnachrichten ist aber unvergleichlich schwieriger (Ludes 1997: 1).
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Literatur
Einen ersten — vielbeachteten — Versuch markierte die Ausstellung: „Der Traum vom Sehen — Zeitalter der Televisionen“ sowie der begleitende Katalog (Kubitz 1997).
Vgl. beispielsweise die „Empfehlungen zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“ des Deutschen Bundestages (9. Wahlperiode, Drucksache 9/963, S. 8).
Vgl. Russ 1996 sowie Bundesvereinigung der Bibliotheksverbande/Deutscnes Bibliotheksmstitut 1997.
Ausnahmen bilden die Projekte: „Die Entwicklung von Fernsehnachrichten in den USA, der Bundesrepublik Deutschland und der DDR“ am Siegener Sonderforschungsbereich „Bildschirmmedien“ (Leitung: Geißler/Ludes) und „Das Bild der Politik im Fernsehen — eine Langzeitbeobachtung“ am Duisburger Rhein-RuhrInstitut (Leitung: Schatz/Marcinkowski).
Mit Hilfe eines Fernsehnachrichtenarchivs kann auch der Frage nach der Nachrichtenausblendung nachgegangen werden (vgl. Ludes/Staab/Schütte 1997).
Zu nennen sind: a) The Museum of Television and Radio, New York/Los Angeles; b) Canadian Museum of Civilization, Quebec; c) Museum of Moving Image, London und d) Vidéothèque de Paris, Paris; vgl. Verein Freunde der Deutschen Mediathek e.V. 1994: 25 ff.
Vgl. zur Archivlage US-amerikanischer Hauptfernsehnachrichtensendungen aus den 50er und 60er Jahren: Syros 1995; zur Archivlage in den USA allgemein Schütte 1993.
Public Law 94–553; vgl. Vanderbilt Television News Archive 1990: ii.
Die Sendungen: Wochenspiegel, Tagesthemen, Nachtmagazin werden seit ihrem jeweiligen Sendestart archiviert.
PHOENIX zeichnet — außer den Nachrichten — das gesamte Programm auf.
Eine Darstellung des Instituts fmdet sich unter: www.medien-tenor.de.
Eine Ausnahme bildet der Freistaat Bayern: hier ist die BLM zur Archivierung gesetzlich verpflichtet.
Eine der wichtigsten Erfahrungen, die bereits Ende der 80er Jahre gemacht wurde, war, daß es so lange schwierig bleiben wird, wissenschaftliche Untersuchungen zu Fernsehnachrichten durchzuführen, wie keine zentrale Sammel- und Dokumentationsstelle zur Verfügung steht, die die unvermeidlichen Lücken im jeweils eigenen Aufzeichnungsbestand ohne übermäßigen bürokratischen und finanziellen Aufwand zu füillen imstande ist. Wie sich seither wiederholt bestätigt hat, sind die von den Sendeanstalten veranlaßten Mitschnitte durchweg nur unter Schwierigkeiten und unter hohen Kosten (teilweise 500 DM pro Sendung) dazu geeignet, mißglückte Aufzeichnungen zu ersetzen.
Zusätzlich sind noch einzelne Nachrichtensendungen von CNN und Vox sowie eine Vielzahl von Ausgaben der ARD-Politmagazine (Falt, Kontraste, Panorama, Monitor und Report) vorhanden.
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Nieland, JU., Philipp, J. (1998). Archivierung von Fernsehnachrichten. In: Kamps, K., Meckel, M. (eds) Fernsehnachrichten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07643-8_20
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07643-8_20
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-13104-7
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