Zum Thema »Astthrombose und Herzinfarkt«

Zusammenfassung

Jäger zeigte, daß die Gefäßverschlüsse in der Retina nach einer Vergleichsstatistik der Jahre 1928–1935 und 1946–1953 nicht nur insgesamt sehr zugenommen haben, sondern auch das männliche Geschlecht in sehr viel größerem Maße betroffen wird als das weibliche. Während der Verschluß der Stammarterie auf etwas mehr als das Doppelte angestiegen ist, haben die Astverschlüsse um das Sechsfache zugenommen. Wenn die Astthrombosen laut Statistik nur um das Zweifache angestiegen sind (die Thrombosen der Zentralvene um das Vierfache bei Männern), so möchten wir auf Grund noch zu schildernder systematischer Untersuchungen in Wirklichkeit einen wesentlich höheren Prozentsatz annehmen, da viele Astthrombosen vom Patienten nicht bemerkt und deshalb vom Augenarzt nicht gespiegelt werden. Wir haben uns mit den Astthrombosen seit längerer Zeit in besonderem Maße beschäftigt, nachdem uns aufgefallen war, daß zwischen Herzinfarkten und Astthrombosen der Netzhaut zumindest ein zeitlicher Zusammenhang bestehen kann. Es soll der Versuch unternommen werden, an Hand des bisher vorhandenen Patientenmaterials, unserer heutigen Kenntnisse in bezug auf retinalen und kardialen Kreislauf zu untersuchen, ob über genannte Momente hinaus Parallelen anderer Art bestehen. Es sei für den nicht mit der Materie Vertrauten ausdrücklich betont, daß wir von Astthrombosen sprechen, welche sich stets nur im Bereich von Gefäßüberkreuzungen finden und nicht von der sogenannten Thrombose der Zentralvene der Netzhaut.