Zusammenfassung
Der auf S. 22 unter 1.–4. ausführlich beschriebene Einfluß der Ruhelänge, bei der das Training erfolgte, auf die bei anderen Ruhelängen kontrollierten Maximalkräfte (evtl. auch Grenzkräfte) sowie auf die auf S. 24ff. wiedergegebene Geschwindigkeit der Kraftzunahme zwingt dazu, anatomisch ausgewählte und genannte Muskelgruppen trainingsphysiologisch nicht mehr als Einheiten zu behandeln. In der Tat sind sie das ja auch weder anatomisch noch funktionell. Ganz abgesehen davon sind in der Regel bei den untersuchten vier Muskelfunktionen (Armbeugen, Armstrecken, Pronation und Supination) bei verschiedener Ruhelänge nicht nur verschiedene Partien eines Muskels, sondern verschiedene Muskeln mit unterschiedlicher Beteiligung am ausgeübten Gesamtdrehmoment im Spiel. Wäre man in der Lage, die absoluten Kräfte der Einzelfaser der bei einer maximalen Muskelkontraktion beteiligten Muskeln zu messen, so würde man wahrscheinlich alle Zustände von maximaler bis zu wenigen Prozent der maximalen Kraft bei den betroffenen Einzelfasern antreffen. Die Fasern haben verschiedene Ruhelangen und damit bei gleicher Innervationsstärke niedrigere Spannungen, wenn sie sich bei kürzerer Ruhelänge kontrahieren. Sie ziehen zudem an verschieden günstigen Hebelarmen (gefiederte Muskeln, Schrägansatz, Unterschiede der Vektoren innerer und äußerer Fasern bauchiger Muskeln). Schließlich ist ja bei einer geübten Muskelaktion das Innervationsmuster, das jede willkürliche Kontraktion auslöst, ökonomisch so abgestuft, daß die kraftgünstigen Muskeln und Muskelpartien die größere Innervationsfrequenz und dadurch bedingt die größere Spannung erhalten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1967 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Rohmert, W., Müller, E.A. (1967). Diskussion. In: Wirkung von Muskelruhelänge und Trainingsart auf Kraftverlauf und Grenzkraft bei isometrischem Training. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1900. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07614-8_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07614-8_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06701-6
Online ISBN: 978-3-663-07614-8
eBook Packages: Springer Book Archive