Zusammenfassung
Bei der Erörterung des Standortproblems muß zwischen der Frage nach dem tatsächlichen Standort und der Frage nach dem vernunftgemäßen, anzustrebenden Standort unterschieden werden. Beide brauchen nicht übereinzustimmen92). Das eine Mal handelt es sich um die Erklärung der bestehenden Gegebenheiten, das andere Mal um Überlegungen zur Herbeiführung eines als zweckmäßig erkannten Zustandes. Das Standortproblem kann des weiteren vom einzelnen Betrieb aus gesehen werden (betriebswirtschaftliches Standortproblem)93) oder im Hinblick auf das gesamtwirtschaftliche Raumgefüge untersucht werden (volkswirtschaftliches Standortproblem). Unter raumwirtschaftlichen Gesichtspunkten ist in erster Linie das gesamtwirtschaftliche Standortgefüge von Interesse, und zwar sowohl im Hinblick auf seine tatsächliche Struktur wie auch im Hinblick auf eine anzustrebende optimale Standortverteilung.
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Literatur
A. LÖSCH, Die Räumliche Ordnung der Wirtschaft, Jena 1944, S. 1.
Vgl. z.B. A. RÜSCHENPÖHLER, Der Standort industrieller Unternehmungen als betriebswirtschaftliches Problem. Versuch einer betriebswirtschaftlichen Standortlehre. Berlin 1958.
Alfred WEBER, Über den Standort der Industrien, Tübingen 1922.
J.H. v. THÜNEN, Der isolierte Staat in Beziehung auf Landwirtschaft und Nationalökonomie, Hamburg 1826.
Für die bei der Standortwahl vom einzelnen Betrieb zu beachtenden Gesichtspunkte vgl. im übrigen United Nations, Manual of Economic Development Projects (Preparation, Presentation and Evaluation of Investment Projects), La Paz 1957, insbesondere S. 104 ff.
und 98. siehe Seite 81.
Der Gedanke entspricht der von ISARD entwickelten Konzeption der Regionalforschung, derzufolge man sich für jedes regionalwissenschaftliche Problem einen spezifischen Satz von Regionen vorstellen könne, der die bestmögliche Lösung dieses Problems erlaubt. Dieser Satz würde für jedes Problem verschieden sein, obwohl es logisch erscheint, daß es nur einen bestmöglichen Satz (“den echten Satz”) von Regionen geben kann. Es existieren also auf der einen Seite Sätze von Regionen, von denen jede einem spezifischen Problem entspricht, und auf der anderen Seite ein “echter” Satz von Regionen, der mit dem letzten Ziel in der allgemeinen Theorie verbunden ist. W. ISARD, Regionalwissenschaft, a.a.0.
LÖSCH, a.a.O., S.62 ff.
Vgl. W. ISARD, Interregional and regional input-output analysis: A model of a space economy (Review of Economics and Statistics,Bd.33, 1951, S.318 ff.), W. LEONTIEF, Interregional Theory. In: Studies in the structure of the American economy, Oxford University Press 1953.
Ich halte es für utopisch, anzunehmen, man könnte sie (die allgemeinen Gleichungssysteme) allmählich ausbauen und damit praktische Probleme exakter lösen als mit unseren jetzigen groben Verfahren. Auch der Physiker leitet ja den freien Fall nicht aus einer allgemeinen Weltformel, noch der Arzt die Medizin aus einer allgemeinen Kurierformel ab“. A. LÖSCH, a.a.0., S.68.
W. CHRISTALLER, Die zentralen Orte in Süddeutschland, Jena 1933.
LÖSCH, a.a.O., S.252 ff.
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Evers, H. (1960). Fragen der Standortplanung. In: Probleme der Regionalplanung in den Entwicklungsländern. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 886. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07563-9_13
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