Grundlagen zur Berechnung von Stoßkennlinien technischer Elektrodenanordnungen

Zusammenfassung

Bei technischen Elektrodenanordnungen mit Schlagweiten über 5 mm erfolgt der Entladungsaufbau auch schon bei kleinen Überspannungsverhältnissen (ü > 1,07) nach dem »Kanalaufbau«. Voraussetzung für den Ablauf der Entladung nach dem Kanalaufbau ist die Bereitstellung mindestens eines Anfangselektrons im Entladungsraum. Dieses Anfangselektron kann durch kosmische Strahlung, durch radioaktiven Zerfall, durch Ablösung von Elektronen mit geringer Bindungsenergie von negativen Ionen oder durch Auslösung aus der Kathode bereitgestellt werden. Alle Messungen zu dieser Arbeit wurden in einer geschlossenen Halle gemacht. Nach Untersuchungen von Mühleisen [21] und Lampe [22] ist unter diesen Bedingungen mit der Bereitstellung des Startelektrons nur durch Ablösung von »Klebeelektronen« von negativen Ionen oder von der Kathodenoberfläche und durch Auslösung aus der Kathode durch Photoeffekt oder Feldstärkeemission zu rechnen. Bei Elektrodenanordnungen mit inhomogenem Feldverlauf ist im allgemeinen mit der Bereitstellung des Anfangselektrons in Spitzennähe durch Ablösen von Elektronen aus negativen Ionen zu rechnen. Bei Elektrodenanordnungen mit homogenem Feld sind die Voraussetzungen zur Ablösung von Klebeelektronen bei kleinen Feldstärken nicht gegeben. Die Bereitstellung des Startelektrons erfolgt in diesem Fall nach Strigel [8] durch Oberflächenionisation an der Kathode.