Zusammenfassung
Aus dem Gesagten ergeben sich nachstehende derzeit zu ziehende Schlußfolgerungen:
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1.
Die Verwendung von Explosionsmotoren und Kraftmaschinen wird zufolge der geschilderten Vorteile derselben immer mehr zunehmen, und deshalb wird auch der Bedarf an flüssigen Treibmitteln eine Steigerung erfahren. Auch die Verwendung flüssiger Brennstoffe als Heizmittel wird voraussichtlich aus den genannten Ursachen eine Steigerung erfahren, doch sind sie in dieser Richtung einerseits durch Gas, andererseits durch Koks ersetzbar.
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2.
Es muß deshalb in erster Linie eine möglichst ökonomische Verwendung der flüssigen Brennstoffe und andererseits eine vermehrte Produktion derselben eintreten. Das Erdöl und die aus ihm dargestellten Produkte, die als Motorentreibmittel dienen, sollen deshalb nur für diesen Zweck verwendet, seine unmittelbare Anwendung als Heizstoff dagegen tunlichst beschränkt bzw. vermieden werden.
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3.
Behufs einer vergrößerten Produktion an Teerölen ist dafür Sorge zu tragen, daß tunlichst das gesamte in einem Lande produzierte Steinkohlenquantum nicht direkt als Brennmaterial verwendet, sondern vollständig der Entgasung unterzogen wird, so daß man einerseits Koks und Gas und andererseits Teer bzw. Benzole gewinnt. Von den Braunkohlen sind ebenfalls alle diejenigen, die sich halbwegs dazu eignen, der trockenen Destillation zu unterwerfen und die erhaltenen Braunkohlenteere entweder unmittelbar oder wenigstens in den leichter siedenden Fraktionen als Treib- und Heizmittel zu verwenden. Bei entsprechender Eignung der Braunkohle ist selbstverständlich die Paraffingewinnung einzuschalten. Für den Torf, wo dieser durch bedeutenderes Vorkommen und entsprechende Qualität von mindestens lokaler Bedeutung ist, gelten die gleichen Grundsätze.
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4.
Der Verwendung von Spiritus für Motorzwecke sollte durch die Besteuerung kein Hindernis in den Weg gelegt werden, es sollten vielmehr diesbezüglich bestimmte Begünstigungen für den Verkauf und die Verwendung von Spiritus zu diesem Zweck eingeführt werden.
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5.
Die Landwirtschaft hätte jetzt schon den Anbau ölreicher, auf gar nicht oder wenig kultivierbarem Boden gedeihbarer Pflanzen in den Bereich ihrer Versuche zu ziehen. Der Einfuhr billiger fetter Öle (Arachisöl usw.) sollte von zollamtlichem Standpunkte aus kein Hindernis in den Weg gelegt werden, und ihre eventuelle Verwendung als Treibmittel wäre von jeder Abgabe frei zu halten.
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Donath, E., Gröger, A. (1914). Schlußbetrachtungen. In: Die Flüssigen Brennstoffe. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07007-8_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-07007-8_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06094-9
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