Zusammenfassung
Gerade wenn man die Wirkungen des Gegenmenschlichen in der Gesellschaft auf-weisen will, drängt sich die Tatsache des Krieges als eines der entscheidendsten Phänomene auf. Uns quälen die Fragen: Kann es keinen wirklichen sozialen Fortschritt ohne Krieg geben? Bedeutet langanhaltender Friede einen Rückschritt; zieht er die Gefahren der Erschlaffung und die Nöte der Übervölkerung nach sich? Ist die Austragung von Gegensätzen zwischen den Völkern mit den Waffen nicht das Hauptbeispiel dafür, daß das Dasein dem Gegenmenschlichen anheimgegeben ist? Blicken wir in die Zeitenfolge derWeltgeschichte zurück! Wir wollen die Urzeit mit ihrenRätseln beiseite lassen, obwohl gerade sie den ewig nachwirkenden Kampf von Horde gegen Horde, Stämmen gegen Stämme, Völkerschaften gegen Völkerschaften zum Daseinsgesetz der Gattung Mensch gemacht und damit einen Anfang begründet hat, der durch die Jahrtausende nachwirkt. Wir wollen mit einem Kulturvolk beginnen und in einer kurzen historischen Übersicht die Frage im Auge behalten, ob es bei sich höher entwickelnden Völkern länger dauernde Friedenszeiten gegeben hat.
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Referenzen
Vgl dazu auch im Handwörterbuch der Sozialwissenschaften den Artikel »Kriegssoziologie« (S. 384 ff.) Abschn. 1 von Leopold v. Wiese, Abschn. II von Paul Honigsheim.
Vgl. Konrad Lorenz, Das sogenannte Böse; zur Naturgeschichte der Aggression; Wien, 6. Aufl. 1964.
Fin Beispiel dafür, ob man im gegebenen Augenblick Krieg oder Frieden vorziehen soll, gewährt gegenwärtig die Vietnam-Frage. Als Friedensfreund möchte man den Amerikanern raten, sich möglichst bald aus den südostasiatischen Wirren zurückzuziehen. Aber was wird dann danach? Soll ganz Asien kommunistisch werden? Schließt sich nicht daran der unübersehbare Konflikt der Kontinente?
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von Wiese, L. (1967). Der Krieg. In: Der Mitmensch und der Gegenmensch im sozialen Leben der nächsten Zukunft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06959-1_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06959-1_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-06046-8
Online ISBN: 978-3-663-06959-1
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