Zusammenfassung
Überblickt man die letzten 50 Jahre der Entwicklung der deutschsprachigen Betriebswirtschaftslehre, so kann man feststellen, daß das betriebliche Geschehen und Verhalten immer wieder und mit wechselnder Schwerpunktsbildung unter zwei hauptsächlichen Aspekten gesehen wurde:
-
Unter dem einen Gesichtswinkel betrachtet, steht der im Betrieb handelnde Mensch im Zentrum (anthropozentrische Betrachtungsweise). Das Tun und Lassen in Betrieben und Unternehmungen wird hierbei primär aufgrund des Verhaltens von Individuen, Gruppen und größeren Gemeinschaften erklärt. Dies trat schon klar im betriebswirtschaftlichen Systementwurf von Nicklisch1 in Erscheinung und hat in der neueren, verhaltenswissenschaftlich orientierten Betriebswirtschaftslehre seine Fortsetzung gefunden.
-
Bei der anderen Betrachtungsweise steht der Betrieb als wirtschaftliche Handlungseinheit im Zentrum. Die einzelwirtschaftlichen Grundfragen, insbesondere die Produktivitätsbeziehungen (Input-Output-Relationen), interessieren vorrangig. Es sei hier etwa an die stark mikroökonomisch-marginaltheoretische Betrachtungsweise von Gutenberg2 und in neuerer Zeit an die quantitative Betriebswirtschaftslehre (inkl. Operations Research) erinnert.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literature
Nicklisch, H., Die Betriebswirtschaft, 7. Aufl., Stuttgart 1932.
Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, 22. Aufl., BerlinHeidelberg-New York 1976; Band 2: Der Absatz, 15. Aufl., Berlin-Heidelberg-New York 1976; Band 3: Die Finanzen, 7. Aufl., Berlin-Heidelberg-New York 1975.
Heinen, E., Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, 8. Aufl., Wiesbaden 1982; ders., Grundfragen der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre, München 1976; ders., Zum Wissenschaftsprogramm der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre, in: ZfB 1969, S. 207–220.
Vgl. Schoeffler, S./Buzzel, R.D./Haenv D.F., Impact of Strategic Planning of Profit Performance, in: Harvard Business Review, März/April 1974, S. 137–145;
Buzzel, R.D./Gale, B.T./Sultan R.G.M., Market Share — A Key to Profitability, in: Harvard Business Review, Jan./Febr. 1975, S. 97–106.
Vgl. Mellerowicz, K., Unternehmenspolitik, Freiburg i.Brsg. 1963;
Sandig, C., Die Führung des Betriebes. Betriebswirtschaftspolitik, Stuttgart 1953.
Vgl. Dlugos, G., Unternehmungspolitik als betriebswirtschaftlich-politologische Teildisziplin, in: Wild, J. (Hrsg.), Unternehmungsführung, Berlin 1974, S. 39–73;
Rohli, E., Unternehmungsführung und Unternehmungspolitik 1, Bern und Stuttgart 1973;
Ulrich, H., Unternehmungspoliiik, Bern und Stuttgart 1978.
Für einen Vergleich verschiedener Ansätze vgl. Thommen, J.-P., Die Lehre der Unternehmungsführung, Bern und Stuttgart 1983.
Volkart, R., Gedanken zur Gestaltung der Kapitalstruktur, in: Die Unternehmung, 37. Jg., Nr. 1, 1983, S. 9 ff.
Vgl. Kordina-Hildebrandt, I./Hildebrandt, L., Planung bei steigender Unsicherheit des Managements, Bern und Stuttgart 1979.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1984 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Rühli, E. (1984). Unternehmungspolitik als Problem der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre. In: Pack, L., Börner, D. (eds) Betriebswirtschaftliche Entscheidungen bei Stagnation. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06910-2_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-06910-2_2
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-13303-6
Online ISBN: 978-3-663-06910-2
eBook Packages: Springer Book Archive