Zusammenfassung
Wenn vom Lernen die Rede ist, denken wir meist zunächst an Lehrveranstaltungen wie den Unterricht in Schulen oder die Vorlesungen und Seminare in den Hochschulen. Dabei findet das Lernen im Rahmen dieser großen Bildungsinstitutionen in drei ganz unterschiedlichen Bereichen statt:
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Lernen in Lehrveranstaltungen
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Lernen in Einzelarbeit anhand von — meist schriftlichen — Unterlagen
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Lernen in informellen Diskussionen und Gesprächen
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Anmerkungen und Literatur
KEIL, W.: Unterrichtsmethoden und Arbeitsformen im Studium In: Breuer, F.; KEIL, W.; MAYER, F.; PIONTKOSKY, U.: Psychologie des wissenschaftlichen Lernens, Münster, 1975 S. 149–154
Hochschulbarometer: Befragung von Studierenden Die Studie wurde im WS 1973/74 von Infratest/Sozialforschung, München durchgeführt und ist über das BMBW zu beziehen: BMBW, 5 300 Bonn 12, Postfach 120124
EIGLER, G.; KRUMM, V.: Zur Problematik der Hausaufgaben, Weinheim, Basel 1972
WITTMANN, B.: Vom Sinn und Unsinn der Hausaufgaben, Neuwied, 1964
DOHMEN, G.: Offenes Weiterlernen. Ein neuer internationaler Entwicklungstrend in der wissenschaftlichen Weiterbildung. In: Unterrichtswissenschaft, 6, 1978, S. 4–14
In diesem Zusammenhang ist bemerkenswert, daß die Dauer der Schulpflicht bis zur Erlangung der Hochschulreife in der BRD mit 13 Jahren um 1 Jahr länger ist als in den vergleichbaren westlichen und östlichen Industrienationen. Es kommt hinzu, daß auch die Studiendauer bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluß ebenfalls um 1 Jahr länger ist als in vergleichbaren Nationen. Gleichzeitig zeigt die umfangreiche internationale Vergleichsstudie von COMBER und KEEVES ‘Science Education in 19 countries’, Stockholm, 1973, die im Auftrag der IEA und der UNESCO durchgeführt wurde, daß — bezogen auf den Gesamtjahrgang der 18jährigen — in den USA, England, Schweden u. a. mehr Schüler zu Spitzenleistungen in den Naturwissenschaften kommen als in der BRD.
ROTHKOPF, E. Z.: Struktur und Prozeß. Die Steuerung der Lerntätigkeit im Unterricht. In: Edelstein, W.; Hopf, D. (Hrsg.): Bedingungen des Lernprozesses, Stuttgart, 1973, S. 285–299
ROTHKOPF, E. Z.: The concept of mathemagenic activities In: Review of Educational Research, 1970, S. 325–336
Eine ausführliche Darstellung der Probleme des autonomen Lernens siehe: Weltner, K.: Autonomes Lernen — Theorie und Praxis der Unterstützung selbstgeregelten Lernens in Hochschule und Schule, Stuttgart, 1978
Die Rolle audiovisueller Medien bei der Unterstützung autonomer Lernphasen außerhalb der regulären Bildungsinstitutionen gibt DOHMEN, G.: Die Realisierung neuer Unterrichtsformen des ‚lebenslangen’ Lernens mit Hilfe moderner Medien. In: ARLT, W.; ISSING, L. J. (Hrsg.): Ergebnisse und Probleme der Bildungstechnologie, Berlin, 1976, S. 21–27
Zur Systematisierung von Lernprozessen anhand der dabei realisierten Informationsverarbeitungsprozesse siehe : FRANK, H.: Kybernetische Grundlagen der Pädagogik Baden-Baden, 1969;
KLIX, F.: Information und Verhalten Berlin, 1971;
WELTNER, K.: Informationstheorie und Erziehungswissenschaft, Quickborn, 1970
Eine Variante sei besonders erwähnt, weil sie künftig an Bedeutung zunehmen wird : die Informationssuche anhand von Auskunftssystemen mittels der elektronischen Datenverarbeitung.
BARTH, N.: Die Benutzung allgemeiner verbreiteter Informationsquellen im naturwissenschaftlichen Unterricht — ein Beitrag zum Aufbau der Kommunikationsfähigkeit. In: DAHNCKE, H. (Hrsg.): Zur Didaktik der Physik und Chemie, Hannover, 1974, Teil 2, S. 111–114
Im Bundesland Hessen wurden im Haushaltsjahr 1978 42 Mio DM für die Versorgung mit Lehr- und Lernmitteln und 140 Mio DM für Zuschüsse zum Schülertransport ausgegeben.
Die Problematik der Entstehung und Therapie von Lernstörungen wird zusammenfassend dargestellt von ROLLETT, B. und BARTRAM, M.: Lerndiagnose und Lerntherapie. In: KROHNE (Hrsg.): Fortschritte der pädagogischen Psychologie, München, 1975, S. 80–119
FLOSSNER, W.: Das Ende der Aufklärung? In: Neue Unterrichtspraxis, 2, 1978, Schroedel-Verlag, Hannover, S. 63
Eine nennenswerte Schulbuchforschung gibt es in der BRD nur im Hinblick auf Inhaltsvergleiche vor allem im geschichtlich/gesellschaftswissenschaftlichen Bereich. Die verdienstvolle Arbeit des von ECKERT gegründeten Schulbuchinstituts in Braunschweig befaßt sich vorwiegend mit der Analyse geschichtlicher Darstellungen und den Bemühungen, diese Darstellungen mit Schwerpunkten und Interpretationen von nationalen Ressentments zu befreien und beispielsweise in polnischen und deutschen Geschichtsbüchern eine annähernd vergleichbare Darstellung der Beziehungen unserer beiden Völker und ihrer Geschichte zu erreichen. Untersuchungen zu den Problemkreisen ,Verständlichkeit` fehlen demgegenüber weitgehend. Das Problem der Verständlichkeit von Texten ist bisher in erster Linie im Rahmen der Psychologie untersucht. An grundlegenden Arbeiten ist hier zu nennen: GROEBEN, N.: Die Verständlichkeit von Unterrichtstexten, Münster, 1972 und
LANGER, I.; SCHULZ THUN, F.; TAUSCH, R.: Verständlichkeit in Schule, Verwaltung, Politik und Wissenschaft, München, Basel, 1974. Es läßt sich ein einfaches Kriterium dafür angeben, ob die Verständlichkeit von Schulbüchern einer Mindestanforderung genügt: Eltern mit vergleichbarem Bildungsgang müßten anhand der Schulbücher in der Lage sein, ihren Kindern das zu erklären, was sie im Unterricht nicht verstanden haben, bzw. anhand der Schulbücher mit den Kindern Lehrstoffe zu erarbeiten, wenn diese den Unterricht nicht besuchen konnten.
Die Zulassung von Schulbüchern wird in den einzelnen Ländern unterschiedlich gehandhabt. In der Regel gibt es allgemeine Richtlinien für die — meist anonymen Gutachter — die für die Zulassungsstelle Beurteilungen anfertigen. Ob Schulbücher für lehrerunabhängiges Lernen geeignet sind, braucht in der Regel nicht beurteilt zu werden. Statt dessen wird akribisch überprüft, ob die Schulbücher in Inhalt und Aufbau mit den Stoffkatalogen und Lehrzielkatalogen der unterschiedlichen Lehrpläne und Richtlinien übereinstimmen.
Zum Redundanzbegriff siehe FRANK, H.: Kybernetische Grundlagen der Pädagogik, Baden-Baden, 1969;
WELTNER, K.: Informationstheorie und Erziehungswissenschaft, Quickborn, 1970;
CUBE, v. F.: Kybernetik des Lehrens und Lernens, Stuttgart, 1965
Wegen der Elemente einer Theorie des Unterrichts, die sich vor allem auf die beim Lernen gegebenen Begrenzungen der menschlichen Kapazität zur Wahrnehmung und Verarbeitung von sinnvoller Information stützt, siehe WELTNER, K.: Informationstheorie und Erziehungswissenschaft, Quickborn, 1970
Leitprogramme sind ihrer paradigmatischen Bedeutung wegen ausführlich in einem eigenen Beitrag in diesem Band dargestellt. Insbesondere die Aufgabe, Lerntechniken und Arbeitstechniken im Zusammenhang mit der Studienanleitung zu vermitteln und so die Lernkompetenz aufzubauen, wird dort ausführlich begründet und diskutiert. Empirische Untersuchungen zur Wirksamkeit von Leitprogrammen sowie praktische Entwicklungsanleitungen siehe: WELTNER, K.: Autonomes Lernen, Stuttgart, 1978
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Weltner, K. (1980). Autonomes Lernen. In: Plickat, HH. (eds) Perspektiven des autonomen Fernunterrichts. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-06750-4_2
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