Zusammenfassung
Fast alle Theorien der modernen Unternehmensführung lehren heute jene Einstellung, die im modernen Sprachgebrauch als „lebenslanges Lernen“ eingeführt worden ist. Es ist eine uralte Weisheit, dass nur der Mensch ans Ziel seines Lebens gelangen kann, der bereit ist, jede Sekunde seines Lebens aus Fehlern und Erfahrungen zu lernen, Neues in sich aufzunehmen, ständig jener Suchende und Fragende zu sein, dem die Erkenntnis der Gegenwart bei weitem nicht ausreichend erscheint, sich dem Sinn des eigenen Lebens und der Schöpfung wenigstens zu nähern.
Das große Geheimnis ist, als unverbrauchter Mensch durchs Leben zu gehen.
Solches vermag, wer nicht mit den Menschen und Tatsachen rechnet, sondern in allen Erlebnissen auf sich selbst zurückgeworfen wird und den letzten Grund der Dinge in sich sucht.
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Anmerkungen
Mt 10, 39
L. Pinault, Consulting Demons, New York 2000
J.E. Schrempp, in: Zitat des Tages, Münchner Merkur 31. August 1999
Scientology — eine menschenverachtende Profitlehre des Sektengründers L. Ron Hubbard: Durch Entfremdung von ihrer Umwelt werden Menschen zu Instrumenten eines weltumspannenden Ausbeutungskapitalismus, der die Erfolgreichen als die Erlösten und die Erfolglosen als die Verstoßenen begreift. Über Praktiken und Verbrechen dieser Sekte informiert besonders gut recherchiert: L. von Billerbeck/F. Nordhausen, Der Sekten-Konzern, Berlin 1993
Billerbeck/Nordhausen, ebda.
Albert Schweitzer, Kultur und Ethik, München 1981
Dieser uralte östliche Glaube, wonach irdischer Reichtum und Glück ein Zeichen von Auserwähltheit bedeutet, hat sich im Luthertum von Beginn an gehalten, da die Bindung an den Landesfürsten („cuius regio eius religio“) die Anerkennung der weltlichen Macht als besonderes Zeichen der Erwähltheit implizierte.
Umberto Eco, Il nome della rosa, Mailand 1980
Dies ist eine uralte Lehre der Antike, die vor allem in den Fabeln des Äsop im griechischen Sprachraum, vor allem aber in den Erzählungen des Mulla Nashrudin in der arabischen Welt und in den oft komischen Erzählungen der Sufis ganz deutlich erkennbar ist
Daniel Goleman, EQ — Emotionale Intelligenz, New York 1995
ebda.
„bottom up“ und „top down“: Mit diesen Kürzeln werden die Wege der Veränderung in den meisten Unternehmen umschrieben. Dabei legt man aus Gründen der Arbeitnehmerfreundlichkeit größten Wert darauf, dass wenigstens ein Veränderungsprozess „bottom up“ eingeläutet wird
Christian Morgenstern: „Unsere Zukunft liegt nach wie vor im Geiste“, in: Stufen, München 1918
Mt 7,3–5
R. Rohr/A. Ebert, Das Enneagramm — Die 9 Gesichter der Seele, München 1989: Eines von mehreren Büchern, die zum ,Enneagramm‘ in den letzten zehn Jahren erschienen sind, sicher aber das ,christlichste‘. Der amerikanische Jesuit Richard Rohr und der bayerische evangelische Pastor Andreas Ebert haben es in sehr feiner Form verstanden, die elementare Botschaft des Enneagramms in einen christlichen Kontext zu stellen. Der Mut, Theologie, Psychologie und Spiritualität nicht getrennt, sondern als großen Weg zur Befreiung von inneren Barrieren und Blockaden zu sehen, verdient hohen Respekt und führt zu einer völlig neuen Sichtweise des eigenen geistigen und religiösen Verhaltens und Denkens
C.S. Lewis, Miracles: A Preleminary Study, London 1947
Thich Nhat Hanh, Schlüssel zum Zen, Freiburg 1996: Warum sind die Vorstellungen die Quelle der Irrtümer, die korrigiert werden mäßen? Weil die Vorstellung nicht die Wirklichkeit ist
Wer sich über die zahlenmystische Bedeutung des Enneagramms genauer informieren möchte, dem sei neben Rohr/Ebert vor allem empfohlen: Klausbernd Vollmar, Das Arbeitsbuch zum Enneagramm, München 1994; subjektiv muss allerdings festgestellt werden, dass Vollmar sehr stark den Ansatz des äußerst umstrittenen Georg Iwanowitsch Gurdjieff (ca. 1870–1949) bevorzugt, bei dem kein Allgemeinplatz der „Konsum esoterik“ ausgelassen wird. Positiv und wichtig ist bei Gurdjieff jedenfalls, dass er am „Meister-Prinzip“ festhält, während andere aus dem Enneagramm zu sehr einen „Selbstfindungsleitfaden ohne Nebenwirkungen“ machen. Festzuhalten gilt ganz generell: Das Enneagramm ist keine billige Typenlehre, sondern deckt negative Energien auf, die unter Anlei-tung(!) eines Meisters, also eines sensiblen Menschen (keines Unternehmensberaters, wie etwa Christoph Mächler, Der sanfte Weg zur Umgestaltung, München 1998, meint anbieten zu müssen), in positive Charakterzüge umgewandelt werden. Dieser Weg dauert ein Leben und bedarf deshalb der lebenslangen Übung und Unterweisung
Thich Nhat Hanh, Die fünf Pfeiler der Weisheit, Bern/München 1996
Mk 2,27 51 Mk 3,4
Mk 3,6
Rö 3,24: „Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung Christus Jesus.“
A. Schweitzer in einer Predigt am 27.7.1919, in: U. Neuenschwander (Hrsg.), Strassburger Predigten, München 1966
Plutarch, griech. Philosoph und Historiker, 50–125 n.Chr.
M. Strege/L. Stiehm (Hsg.), Was sollen wir tun? 12 Predigten über ethische Probleme, Heidelberg 1986
Antoine de Saint Exupéry, Pilote de Guerre, Paris 1953
R.M. Rilke, Stundenbuch 1905
Gen 3,4–6
Mt 26,69–75
Christian Morgenstern, in: Margareta Morgenstern (Hrsg.), Stufen, München 1918
62Mahatma Gandhi, in der englischsprachigen indischen Wochenzeitung „Young India“ am 8.9.1920
Eine entlarvende deutsche Sprachschöpfung: Als ob es halbe und ganze Wahrheiten gäbe! Zumindest aber geben manche Politiker unumwunden zu, dass die Hälfte ihres Wortes gelogen ist: „Ich gebe es (ein Interview!) Ihnen fünfzig Prozent gelogen, dann verdienen Sie noch was am Dementi!“ — soll Konrad Adenauer einmal einem ausländischen Journalisten spät nachts gesagt haben
Albert Schweitzer, Aus meinem Leben und Denken, Frankfurt am Main 1983
so zitiert in: R. Gronemeyer, Die 10 Gebote des 21. Jahrhunderts, a.a.O.
Ehem. PR-Chef bei Nestlé
Manuskript eines Vortrags vom 30.11.98 in Berlin
ebda.
A. Schweitzer, Was sollen wir tun?, Heidelberg 21986
Kor 15,23: Unusquisque autem in suo ordine („Ein jeder aber steht unter seiner Ordnung“)
L. v. Billerbeck/F. Nordhausen, Der Sektenkonzern, München 1994
Antoine de Saint-Exupéry, Le petit Prince, Paris 1948
ebda.
Wolf Schön, in: Raffke und Co., Rheinischer Merkur vom 3. September 1999
Mo 5,21
Gautama Buddha, a.a.O.
Jesus, in: Mt 6,24
Mahatma Gandhi, in: The selected Works of Mahatma Gandhi, Ah-medabad 1968
Albert Schweitzer in einer Predigt am 25.5.1919, in: M. Strege, L. Stiehm, L. Schneider (Hrsg.), Was sollen wir tun? 12 Predigten über ethische Probleme (1919), Heidelberg 21986
Max Weber, Politik als Beruf, in: J. Winckelmann (Hrsg.), Gesammelte Politische Schriften, Tübingen2 1958
Mt 26,69–75
Ausgangsstoff war die Novelle von Gertrud von le Fort, „Die Letzte am Schafott“
Georges Bernanos, Die begnadete Angst, Freiburg 1959
Khalil Gibran, Gebrochene Flügel, Olten 1987
Tích Nhât Hanh, Und ich blühe wie die Blume, Braunschweig 1995
A. de Saint-Exupéry, Terre des Hommes, Paris 1953
J. Goebbels, in: H. Fraenkel/R. Manvell, Goebbels — eine Biographie, Hersching 1960
Manuskript des Autors
Die Szene des verordneten Todes wird bei Fraenkel/Manvell gespenstisch geschildert: „Zur Abendmahlzeit gab Magda (die Frau von Josef Goebbels, d.A.) den Kindern ein starkes Schlafmittel und brachte sie zu Bett. Dann gab sie ihnen das Gift (...) Goebbels und Magda traten Arm in Arm aus ihrem Zimmer. Magda war totenblass und hing schwer am Arm ihres Mannes. Goebbels war sehr ruhig. Er sprach erst Naumann an und dann die beiden anderen. Er dankte ihnen für ihre Treue. Seine Worte waren klar und fast überartikuliert. Er versuchte sogar ein schwaches Lächeln...Magda konnte kein Wort herausbringen (...) Er zog sich Handschuhe an, sehr langsam und bedächtig Finger um Finger glättend. Dann reichte er Magda wieder den Arm, und die beiden drehten sich wortlos um und gingen langsam die Treppe hinauf.“
Erich Fromm in einem Interview 1975, in: R. Funk (Hrsg.), Erich Fromm — Worte wie Wege, Freiburg 1992
Lk 12,19
Martin Walser, Ein springender Brunnen, Frankfurt 1998
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Schweitzer, A. (2001). Durchführung. In: Macht über das Ich. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05897-7_5
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