Zusammenfassung
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurde an vielen Orten Europas am Bild der modernen Stadt gebastelt. Dieses Bild war vor allem gegen die kapitalistische Stadt des 19. Jahrhunderts gerichtet, deren schlimmsten Fall Friedrich Engels am Beispiel Manchesters beschrieben hatte. Jenseits der Stadtbaumodelle und Architekturentwürfe, die von niedlichen Gartenstädten bis zu hoch aufragenden Monumentalskulpturen reichten, gab es einen Grundkonsens darüber, dass in der ‚modernen‘ Stadt nicht mehr die isolierten Einzelinteressen und nicht mehr das Diktat des Bodenpreises über die Stadtstruktur und über die räumliche Verteilung von Funktionen und Bevölkerung entscheiden dürfe, sondern dass dies auf der Grundlage von Stadtentwicklungsplänen kollektiv festgelegt werden solle. Die Überwindung der sozialen und räumlichen Spaltung der Stadt, die Verringerung der schreienden Unterschiede in der Wohn- und Lebensqualität verschiedener Teilräume der Stadt waren Ziele einer sozial orientierten Stadtpolitik. In Berlin wurde während der Weimarer Republik eine solche Politik energisch und exemplarisch betrieben — und die Stadt erntete damit Weltruhm als ‚Metropole der Moderne‘.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Häußermann, H., Kapphan, A. (2002). Konturen der postmodernen Stadt. In: Berlin: Von der geteilten zur gespaltenen Stadt?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05671-3_2
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