Aufgaben und Maßnahmen der Landespflege

Zusammenfassung

Landespflege ist ein weitgespanntes Aufgabengebiet, das sich eine umfassende Ordnung, Gestaltung und Pflege der gesamten Kulturlandschaft als unser aller Lebensraum zum Ziel gesetzt hat. Sie ist bestrebt, auf Grund natur- und planungswissenschaftlicher Erkenntnisse die Entwicklungsmöglichkeiten eines Landes zu fördern, seine natürlichen Gegebenheiten und mögliche Leistungskraft zu erschließen, die nachhaltige Fruchtbarkeit des Bodens zu sichern und optimale Lebens- und Ertragsbedingungen für den Menschen zu schaffen. Dies erfordert Maßnahmen erhaltender, aufbauender und vorbeugender Art, die von der Natur- und Erholungslandschaft über die Agrar- und Industrielandschaft bis zur Wohnlandschaft reichen. Dieser Rahmen läßt bereits erkennen, daß der Landespflege zwangsläufig auch koordinierende Aufgaben im Hinblick auf alle in das Landschaftsgefüge eingreifenden Disziplinen obliegen. Die z. T. gegensätzlichen Interessen der Landwirtschaft, der Industrie, des Verkehrs, des Wasserbaues und der Energiewirtschaft müssen von der Raumordnung und Landesplanung in objektiver Weise aufeinander abgestimmt werden; demgegenüber muß die Landespflege u. U. als subjektiver Anwalt des lebendigen Gutes der Landschaft, ihres biologischen Potentials, wie Boden, Wasser, Luft, Klima und Vegetation, auftreten. Sie muß den Landschaftsraum im Hinblick auf seine biologischen Zusammenhänge und Wechselwirkungen vor einseitigen und schädlichen Eingriffen, besonders industrieller Art, wirksam schützen.