Zusammenfassung
Der Kampf der Teile im hungernden Organismus ist Voraussetzung dafür, daß der Organismus einen so weitgehenden Hunger ertragen kann. Vom Standpunkt der beobachteten Wirkung ist dieser Kampf der Teile eine zweck mäßige Einrichtung: rückblickend von der Wirkung, als dem Zweck, auf ihre Bedingungen, fassen wir diese letzteren als „zweckmäßig“ auf. Es ist also eine simple Tautologie, wenn wir irgendeine Erscheinung nicht einfach als eine „Bedingung“ sondern als eine zweckmäßige Bedingung“ oder Erscheinung ansprechen. „Zweckmäßig“, dem „Zwecke gemäß“ heißt nichts anderes als „Bedingung“ dafür, daß dieser „Zweck“ zustandekomme. Man kann mit gutem Recht einen jeden Komplex der Erscheinunger oder Bedingungen als zweckmäßig bezeichnen vom Standpunkt ihrer Wirkungen, denen diese Erscheinungen oder Bedingungen zugrunde liegen, und unzweckmäßig vom Standpunkt anderer Wirkungen, denen andere Bedingungen entsprechen. Es hat also gar keinen Sinn, von zweckmäßigen Erscheinungen zu sprechen: denn jede Erscheinung ist zweckmäßig vom Standpunkt ihrer Wirkung.
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Literatur
Miescher, 1. c., Aufsatz Nr. 8, namentlich S. 215.
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Abderhalden, Abwehrfermente, 4. Aufl. Berlin 1914.
Herr Prof. E. Winterstein hat die Liebenswürdigkeit gehabt, in der Diskussion anläßlich meines Vortrages auf diesen Punkt hinzuweisen.
Stoeltzner, Gilt v. Bunges Gesetz des Minimums für Ca und Fe? Medizinische Klinik 5, 808, 1909. Vgl. auch Lipschütz, Zur Physiologie des Phosphorhungers im Wachstum. Pflügers Archiv, Bd. 143, 1911.
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Lipschütz, A. (1915). Die Zweckmäßigkeit im Kampf der Teile. In: Zur Allgemeinen Physiologie des Hungers. Sammlung Vieweg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05499-3_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05499-3_7
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-04053-8
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