Zusammenfassung
Solange die Soziologie in Deutschland hauptsächlich am eigenen Sozialsystem als dem Ergebnis eines historischen Prozesses interessiert war, in dessen Verlauf „Religion“ offensichtlich eine ganz wesentliche Rolle gespielt hat, oder solange sie sich Sozialstrukturen fremder, offensichtlich in bestimmten religiösen Systemen lebender Völker zuwandte, hatte die Religionssoziologie einen zentralen Platz. Dieser war um so unbestrittener, als diese Orientierung auch immer möglichst auf eine Gesamttheorie von Gesellschaft zielte. Der Einbruch des Jahres 1933 bringt in der deutschen Soziologie — trotz der späteren Arbeiten von H. Plessner, A. Rüstow, Alfred Weber u. a. — das einstweilige Ende der Dominanz historischer und universaler Orientierung.
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Anmerkungen
Kennzeichnend für die damalige Situation ist, daß A. Gehlen und H. Schelsky 1955 ihre „Soziologie, Lehr-und Handbuch zur modernen Gesellschaftskunde“ ohne einen theoretisch-methodischen Abschnitt und ohne den Versuch einer gesamtgesellschaftlichen Analyse veröffentlicht haben.
Von den Europäischen Kolloquien zur Soziologie des Protestantismus finden sich Berichte und Referate an folgenden Stellen: Strasbourg 1959: Archives de Sociologie des Religions 1959/60Nr. 8 u. 9. Utrecht 1960: Revue d’Histoire et de Philosophie Religieuses, 1961, Nr. 3.
Berlin 1961: Bericht in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 1961, Nr. 4, S. 756–758.
Über die Oxford-Konferenz vgl.: N. Birnbaum,Nuffield College, Conference an the Sociologie of Religion, in: Arch. de Soc. des Rel., 1961, Nr. 11, S. 147–148. Die in Oxford gehaltenen Referate von Acquaviva, Houtart, Vogt und Wertheim werden hier parallel zur Publikation in den Archives de Sociologie des Religions, 1961, Nr. 12 veröffentlicht.
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Goldschmidt, D. (1962). Die Religionssoziologische Forschung in der Bundesrepublik Deutschland. In: Goldschmidt, D., Matthes, J. (eds) Probleme der Religionssoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05429-0_1
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