Aufgaben des Ingenieurs in der Reaktorbauindustrie

Zusammenfassung

Das Berufsbild des Ingenieurs macht zur Zeit einen Wandlungsprozeß durch. Gegenüber den »klassischen« Maschinenbauern, Konstrukteuren oder Betriebsingenieuren gewinnt eine neue Gruppe immer mehr an Bedeutung: die Gruppe der Entwicklungs- und »Forschungsingenieure«. Ihr Arbeitsplatz ist im Laboratorium, wo sie zusammen mit Kollegen anderer Fachrichtungen unter Anwendung modernster Hilfsmittel, deren Kenntnis mindestens ebenso wichtig ist wie die Beherrschung der »klassischen« Grundlagen der Ingenieurwissenschaften (Strömungslehre, Wärmeübertragung, Regelungstechnik usw.) an Entwicklungs- und Forschungsaufgaben technisch-physikalischer Art arbeiten. Dies gilt insbesondere für den in der Grundlagenforschung z. B. in einer Kernforschungsanlage tätigen Ingenieur. Aber auch die Reaktorbauindustrie, d. h. die Firmen, die sich mit der Entwicklung und dem Bau von Kernreaktoren befassen, verfügen über eigene sehr gut ausgestattete Laboratorien, in denen Teilprobleme untersucht werden, die im Zusammenhang mit der Konstruktion eines speziellen Reaktors auftauchen. Die Projektierungsarbeiten für ein Kernkraftwerk reichen von der reaktorphysikalischen und thermodynamischen Berechnung des Reaktorkerns Tiber die praktische Erprobung einzelner Werkstoffe und Anlageteile bis zur Organisation einer Großbaustelle mit hunderten von Arbeitskräften und einer Vielzahl von Zulieferfirmen.