Die Abhängigkeit des Ratterns von den elastischen Eigenschaften des Meißels

Zusammenfassung

Zunächst soll an Hand zweier Versuche nachgewiesen werden, daß das Rattern des Systems Spindel — Werkstück außer von den dynamischen Eigenschaften dieses Systems auch von denen des Meißels abhängt. Abbildung 37a zeigt oben die erste Versuchsanordnung. Ein Einstechmeißel sticht mit Planvorschub in ein fliegend eingespanntes Werkstück ein. Bei einer kleinen Auskraglänge (30 mm) tritt kein Rattern auf. Die Werkstückamplitude in z-Richtung ist gleich Null. Bei einer Vergrößerung der Meißelauskraglänge steigt die Ratteramplitude stark an und erreicht bei einer Auskraglänge von 80 mm etwa 100µ . Beim Plandrehen mit einem Meißel, dessen Schaft parallel zur Drehachse liegt (Abb. 37b), haben wir eine umgekehrte Tendenz. Es wurden solche Schnittbedingungen gewählt, daß bei kurz eingespanntem Meißel starkes Rattern auftrat. Bei Vergrößerung der Auskraglänge sank die Amplitude ab, und schließlich verschwand das Rattern ganz. Es ist natürlich möglich, daß dann der lang auskragende Meißel selbsterregte Schwingungen ausführt (Pfeifen des Meißels), was jedoch durchaus nicht zu sein braucht. Im untersuchten Falle trat kein Meißelpfeifen auf. Es bleibt also zu beachten, daß das Rattern der Spindel einmal durch eine Verringerung der Feder-steife des Meißels anstieg, bei der zweiten Anordnung des Meißels abfiel.