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Part of the book series: Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen ((FOLANW,volume 838))

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Zusammenfassung

Die Landwirtschaft und Tierzucht stellt auch in Tunesien den wichtigsten Teil seiner Volkswirtschaft dar. Gleichzeitig ist aber der Lebensstandard der Landbevölkerung der niedrigste im Verhältnis zu seinen anderen Bevölkerungsteilen. Da immerhin drei Viertel der Bewohner in landwirtschaftlichen Berufen tätig ist, steht Tunesien vor der schweren Aufgabe, die Erzeugung seiner Landwirtschaft und Tierzucht so zu verbessern und zu rationalisieren, daß für seine Landbevölkerung ein einigermaßen befriedigender Lebensstandard geschaffen wird. Welche wesentlichen Aufgaben hierzu gelöst werden müssen, ist zwar den zuständigen Regierungskreisen in den Grundzügen durchaus bekannt, aber sie lassen sich erst durch langjährige planmäßige Arbeit bewältigen, muß doch u.a. oft mit altüberlieferten Methoden in der Landwirtschaft und Tierzucht gebrochen werden. Hierzu gehört als wesentlicher Punkt eine intensive Schulung und die Darstellung verbesserter Methoden an Beispielen; denn nur auf diese Art kann einer Landbevölkerung, die noch zu einem großen Teil aus Analphabeten besteht, Neues nahegebracht werden. Diese Umschulung setzt ein ausgedehntes Netz von Beratungsstellen voraus, das erheblich dichter als bisher sein müßte. Das hierzu notwendige Personal soll in den 1958 mit amerikanischer Hilfe neu errichteten landwirtschaftlichen Schulen ausgebildet werden. Hier ist die Ausbildung von 800 Beratungskräften vorgesehen — gegenüber den bisher tätigen 50 landwirtschaftlichen Beratern schon ein enormer Fortschritt. Von 456 000 landwirtschaftlichen Betrieben entfielen bisher auf einen Berater 9 120 Betriebe. Nach der Ausbildung der neuen Berater würden auf einen jeden nur noch 570 bzw. 530 Betriebe entfallen. Wenn diese Zahl auch noch verhältnismäßig hoch ist, so kann doch auf diese Weise schon eine erheblich intensivere Umschulung und Beratung durchgeführt werden. Nicht nur die extensive Nomadenwirtschaft, sondern auch der Ackerbau im Norden und Zentrum mit seinem einseitigen Weizen- bzw. Gerstebau muß sich umstellen. Tunesien ist in der glücklichen Lage, daß schon eine gewisse, wenn auch noch kleine Anzahl von Betrieben, mit immerhin 1,4 Mill.ha83) modern wirtschaftet. Der Einfluß dieser Betriebe wird sich ohne Frage auf die sie umgebenden Höfe allmählich auswirken. Eine weitere wesentliche Förderung auf dem Gebiet des Obst-, Gemüsebaues und der Forstwirtschaft wird von der 33 ha groBen, unter deutscher Leitung stehenden Baumschule bei Tunis und auf dem der Milchviehhaltung, des Futterbaues und des Fruchtwechsels von einem geplanten 50 ha großem Milchviehbetrieb erwartet. Das erste Objekt ist bereits im Rahmen der technischen Hilfe der deutschen Bundesregierung im Zusammenarbeiten mit der tunesischen Regierung errichtet worden, während das zweite ebenfalls unter deutscher Leitung unter denselben Voraussetzungen erst errichtet werden soll. — Die Anfänge einer Modernisierung in der tunesischen Landwirtschaft und Tierzucht sind bereits gemacht. Es mag der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß auf diesem Wege zielbewußt weitergegangen wird.

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  1. H. COTTIER: L’Elevage en Tunisie, 1937.

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  2. Nach Angaben des Service de la Production technique animale 1958.

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Hinrichs, C.T. (1960). Schlußwort. In: Die Landwirtschaft und Viehzucht Tunesiens. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 838. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04647-9_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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