Untersuchung der Rohrströmung von Polyäthylen

Zusammenfassung

Um die wichtige Frage der Wandhaftung zu klären, wurde die stationäre Rohrströmung von Polyäthylen in einer mit Glyzerin thermostatierten Glasapparatur untersucht. Da Polyäthylen im Verarbeitungszustand glasklar ist, können die Geschwindigkeitsprofile nach einer Idee von SCHULTZ-GRUNOW [15] durch Anfärben sichtbar gemacht und photographiert werden. Die Abbildungen zeigen deutlich, daB das Material an der Wand haftet. Die Auswertung der Aufnahmen mit Hilfe der von PRANDTL und VANDREY [16] durchgeführten Rechnung liefert eine gute Übereinstimmung mit den viskosimetrischen Messungen. Verblüffend ist die geringe Abweichung der Meßpunkte von der Hagen-Poiseuilleschen Parabelform für Newtonsche Substanzen (Abb. 6, 7). Dies wird jedoch verständlich, wenn man die kleinen mittleren Geschwindigkeiten berücksichtigt, die in der Glasapparatur aus Festigkeitsgründen realisierbar sind.