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Die quantitativen Beziehungen und das Wesen der Antitoxin-Toxinreaktion

  • Chapter
Tierische Immunität

Part of the book series: Die Wissenschaft ((W,volume 53))

  • 13 Accesses

Zusammenfassung

Im vierten Abschnitt haben wir gesehen, wie P. Ehrlich zu der relativ einfachen Vorstellung gelangt war, daß das Wesentliche an der Wirkung des Antitoxins auf das Toxin in einer chemischen Bindung bestehe, und im 27. Abschnitt sahen wir, wie die besonderen Erfahrungen bei der Wertbestimmung des Diphtherieantitoxins ihn nötigten, diese Annahme durch die Hilfshypothese zu ergänzen, daß es sich nicht um die Reaktion zwischen zwei, sondern zwischen einer ganzen Reihe von Substanzen handle, und damit jene Annahme sehr zu komplizieren. An die Stelle des einheitlichen Toxins setzt er von vornherein ein Gemisch von Toxin und einem oder mehreren Toxonen, die mit jenem zwar die haptophore Gruppe gemein haben, aber infolge anderen Baues der toxophoren Gruppe andere, und öfters nur sehr schwache, Giftwirkung zeigen; diese Substanzen, ebenso wie das Toxin, erleiden dann aber beim Aufbewahren Veränderungen, die ihnen die Giftigkeit völlig nehmen, das Bindungsvermögen aber unverändert lassen, sie werden zu Toxoiden. Diese verschiedenen Substanzen unterscheiden sich untereinander nicht nur durch die Giftwirkung, sondern noch durch die Avidität, die sie zum Antitoxin besitzen, und Unterschiede in dieser Hinsicht sind möglicherweise auch noch vorhanden zwischen den in bezug auf die Giftwirkung gleichartigen Stoffen — infolgedessen verbinde sich, bei teilweiser Absättigung ihrer Mischung mit Antitoxin, immer nur ein Teil dieser Substanzen mit diesem; die Veränderungen der Avidität aber ständen nicht in einer unveränderlichen Beziehung zu der Giftwirkung, sondern die Toxone und Toxoide könnten sowohl größere wie geringere wie gleiche Affinität zu dem Antitoxin besitzen, als das höchst giftige Toxin. Die verwickelte Zusammensetzung solcher Substanzgemische stellte Ehrlich dar als Giftspektren (s. Figur S. 248), zu deren Konstruktion er in sehr ausgedehnten Versuchen nach Zusatz genau abgestufter Antitoxinmengen beobachtete, wieviel akut tödliche (Toxin-)Dosen jedesmal im Gemisch nachweisbar blieben.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Rosenthal, W. (1914). Die quantitativen Beziehungen und das Wesen der Antitoxin-Toxinreaktion. In: Tierische Immunität. Die Wissenschaft, vol 53. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04378-2_29

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04378-2_29

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-03189-5

  • Online ISBN: 978-3-663-04378-2

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