Zusammenfassung
Viele Pflanzen nehmen mit ihrer Nahrung Kieselsäure auf und scheiden sie in den Zellmembranen oder auch im Zellinhalt, nicht selten in Form verschieden gestalteter Kieselkörper, ab. Das Aufnahmevermögen für Kieselsäure ist bei den einzelnen Arten verschieden stark entwickelt. Durch einen hohen Kieselsäuregehalt sind vor allem die Equisetaceen, Gramineen, Cyperaceen und Borraginaceen ausgezeichnet, deren Zellwände oft so stark mit Kieselsäure inkrustiert sind, daß beim Veraschen eines Gewebes ein vollständiges Kieselskelett zurückbleibt, welches die Zellen noch in ihrer ursprünglichen Form mit allen Feinheiten der Struktur zeigt. Die Kieselsäure dürfte in Form wasserlöslicher und wasserunlöslicher Silikate und verschiedener Hydrate von SiO2 vorliegen. Ein therapeutischer Effekt ist nur von wasserlöslichen Kieselsäureverbindungen zu erwarten, denn nur diese können bei peroraler Verabreichung zur Resorption gelangen. Zur Herstellung kieselsäurereicher und damit wirksamer Drogenauszüge kocht man möglichst lange über freiem Feuer; bei der üblichen Herstellung eines Dekoktes auf dem Wasserbade wird nur die Hälfte oder gar ein Drittel der löslichen Kieselsäure aus den Drogen herausgelöst. Eine Herstellung von Infusen aus der Droge ist abzulehnen.
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Jaretzky, R. (1949). Drogen, deren wirksame Hauptbestandteile Kieselsäureverbindungen sind. In: Lehrbuch der Pharmakognosie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04342-3_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04342-3_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03153-6
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