Zusammenfassung
Bei unserer bisherigen Darstellung gingen wir von dem Leitgedanken aus, die Rationalisierung in ihrer unmittelbaren Auswirkung auf die innerbetrieblichen Situationsbereiche, in denen der Arbeiter steht, zu untersuchen. Mit diesem Verfahren wollten wir die Reaktion des Arbeiters von diesen konkreten Einflüssen aus verständlich machen.
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Referenzen
Vgl. dazu Vierter Teil III, 2.
Arnold Gehlen, Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt; 5. Auflage, Bonn 1955.
a. a. O., S. 33.
a. a. O., S. 185.
H. Freyer, Theorie des gegenwärtigen Zeitalters, Stuttgart 1955.
A. Gehlen, Die Seele im technischen Zeitalter, Sozialpsychologische Probleme in unserer Zeit, rde, Hamburg 1957.
Freyer, a. a. O., S. 226.
Popitz, Bahrdt, Jüres, Kesting, Das Gesellschaftsbild des Arbeiters. Soziologische Untersuchungen in der Hüttenindustrie, Tübingen 1957.
a. a. O., S. 84.
a. a. O., S. 87.
a. a. O., S. 84.
Karl Mannheim, Ideologie und Utopie, 3. Auflage, Frankfurt 1952, S. 85.
Es ist auf die heute meist vorgenommene Unterscheidung hinzuweisen, nach der die Wissenssoziologie die in einer Gesellschaftsschicht oder in bestimmten Gruppen bestehenden Denkweisen und Wertvorstellungen sowie deren Wirkung auf die Einstellungen und sozialen Prozesse zu untersuchen hat, während die Ideologienlehre das „falsche Bewußtsein“ (K. Mannheim, a. a. O., S. 68, übernommen von Mehring) erkennen will. Da innerhalb der Wissenssoziologie der Begriff Ideologie wertfrei verwendet wird, unterscheidet Mannheim zwischen dem „wertfreien“ und dem „wertenden“ Ideologiebegriff.
Es sei noch einmal betont, daß es sich hier um eine für unser Thema gewählte zweckmäßige Gliederung handelt. Sie schließt nicht aus, daß man die Bündel auch anders verknüpfen könnte. Es erwies sich z. B. bei der Einstellung des Arbeiters zum technischen Fortschritt als sinnvoll, die Arbeits- und Betriebserfahrungen sowie die Lebenserfahrungen zusammenzufassen und von dieser allgemeinen Erfahrungsbasis aus Erfahrungsbündel zu bilden. Vgl. Neuloh/Wiedemann, a. a. O., S. 222 ff.
NeulohiWiedemann, a. a. O. Dort sind die sich mit der Bedienung, den damit verbundenen Vorbereitungen und Nacharbeiten ergebenden Fragen näher behandelt.
Vgl. Neuloh/Wiedemann, a. a. O. Es findet sich dort eine eingehende und durch Bildmaterial veranschaulichte Analyse der Anforderungselemente.
Es handelt sich hier um den Vorschub und die Schnittgeschwindigkeit mit der Drehzahl (auch Tourenzahl genannt) und die Spantiefe.
Die hier kurz geschilderten Anforderungselemente sind die entscheidenden; in dem erwähnten Forschungsbericht (Neuloh/Wiedemann, a. a. O.) werden sie als die bestimmenden bezeichnet, wozu dann noch ergänzende Anforderungselemente treten. Bei den letzteren handelt es sich um die folgenden: Einrichten, Anzahl der zu bedienenden Maschinen, Nachmessen der produzierten Werkstücke, Transport der Werkstücke, Schleifen der Werkzeuge, Gesamtverfassung der Maschine.
In der Arbeitsbewertung hat es sich (nach dem Genfer Schema von 1950) als zweckmäßig erwiesen, außerdem noch die Verantwortung und die Arbeitsbedingungen (Hitze, Staub usw.) als Anforderungsarten herauszustellen. Für uns ist entscheidend, daß die Verantwortung eine psychische Anforderung ist, und daß die Arbeitsbedingungen sich sowohl als körperliche wie als psychische Anforderungen auswirken.
Schon Max Weber erklärt dazu 1908: „In Wahrheit ist eben der Begriff des Geistigen hier gänzlich unangebracht und nicht für eine Klassifikation verwendbar.“ Methodische Einleitung für die Erhebungen des Vereins für Sozialpolitik über die Auslese und Anpassung (Berufswahl und Berufsschicksal) der Arbeiterschaft in der geschlossenen Großindustrie. Abgedruckt in: Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, Tübingen 1924, S. 19. Ferner: „Es scheint sicher, daß in manchen Industrien die technische Evolution sich in der Richtung zunehmender Inanspruchnahme nervöser Funktionen, namentlich der Aufmerksamkeitsspannung und ähnlicher Gehirnleistungen, bewegt, von Leistungen also, welche sich von denen der im üblichen Sinne „geistig“ arbeitenden Schichten wesentlich durch die Monotonie ihres Inhaltes und die Abwesenheit jener „Wertbeziehungen“, welche wir mit den Objekten „geistiger“ Arbeit zu verknüpfen pflegen, unterscheiden“ (a. a. O., S. 20 f.).
H. Freyer, a. a. O., S. 39.
Karl Marx, Das Kapital, Band I, 13. Kapitel: Maschinerie und große Industrie. 6. Auflage Berlin 1955. a. a. O.. S. 444.
Wenn die Senkungen der Aktienkurse in den letzten zwei Jahren irgendeinen positiven Effekt gehabt haben, so ist er in ihrem dämpfenden Einfluß auf diese Auffassung zu finden.
Gesetz zur Verbesserung der wirtschaftlichen Sicherung der Arbeiter im Krankheitsfalle vom 26. Juni 1957, Bundesgesetzblatt, Teil I, S. 649.
Gesetz zur Neuregelung des Rechts der Rentenversicherung der Arbeiter (Arbeiterrentenversicherungs-Neuregelungsgesetz — ArVNG) vom 23. Februar 1959, Bundesgesetzblatt Teil I, S. 45.
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Wiedemann, H. (1964). Die Rationalisierung Als Betriebliches und Gesellschaftliches Phänomen. In: Die Rationalisierung aus der Sicht des Arbeiters. Dortmunder Schriften zur Sozialforschung, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04236-5_5
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