Zusammenfassung
Wenn etwas den Menschen von allem Geschaffenen unterscheidet, so, meine ich, ist es dies, daß alle Kreatur in einer unsäglichen Vollkommenheit atmet und webt und in jedem Augenblick ihr Wesen ganz besitzt, indessen der Mensch immer auf dem Wege ist zu seiner Vollendung und nie einer von sich sagen durfte, er habe erfüllt, was Gott in ihm angelegt. Es mag wohl einem der großen Menschheitsgenien annähernd gelingen, so scheint es uns wenigstens, aber wer weiß, ob nicht in ihnen noch tausendfältige Möglichkeiten schlummerten, die nie zur Wirkung gekommen sind? Vielleicht gründet sich gerade hierauf der Glaube des Menschen an seine Unsterblichkeit; denn wie ertrüge er es, allein unvollkommen zu bleiben inmitten so vieler Wesen, die den Herrn mit ihrer Vollendung loben? „Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden“ hat der dunkle Seher noch aus seiner Umnachtung gedichtet und wohl. gewußt, was er hat sagen wollen.
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Schulz, K. (1948). 11. Kapitel. In: Mensch in Gottes Sturmwind. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04201-3_11
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