Zusammenfassung
Die Auseinandersetzung mit dem Sozialismus, überhaupt die „soziale Frage“, auch „Arbeiterfrage“ oder „Kampf zwischen Kapital und Arbeit“ genannt, beherrschte die volkswirtschaftliche Diskussion in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so sehr, daß die junge Wissenschaft sich darüber zu spalten drohte; 1864 veröffentlichte Albert Schäf fle einen Aufsatz „Bourgeois und Arbeiternationalökonomie“1), in dem er beklagte, daß „eine Reaktion gegen den nationalökonomischen Katechismus der liberalen Bourgeoisie von der Fachwissenschaft nur vereinzelt ausgegangen“ sei. Der „rein individualistisch-atomistischen Richtung, die mit wenigen Schlagworten wie Freiheit, Tausch, Selbstinteresse, Konkurrenz, mit der Auffassung des Staates als bloße Sicherheitsanstalt das verschlungene, auf gegebenen geschichtlichen Tatsachen beruhende und von den verschiedensten Faktoren beherrschte Wirtschaftsleben charakterisieren zu können glaubt“, trat Schäffle in diesem Aufsatz und an anderen Stellen scharf entgegen.
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Schrifttum
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Schmölders, G. (1961). Kathedersozialismus: Adolph Wagner (1835–1917). In: Geschichte der Volkswirtschaftslehre. Die Wirtschaftswissenschaften. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04188-7_9
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