Zusammenfassung
Betriebliche Entscheidungen sind durch zwei Grundelemente, das Entscheidungsfeld und das Entscheidungsziel, gekennzeichnete1). Das Entscheidungsfeld umfaßt einerseits die in einer bestimmten Situation verfügbaren Handlungsalternativen (Aktionsfeld, Aktionsraum), die durch ihre für den Entscheidenden relevanten Ergebnisse beschrieben werden, andererseits die Bedingungen der Umwelt (Umwelt, Zustandsraum), die den Erfolg der Willensakte beeinflussen, jedoch nicht ihrerseits der Disposition des Entscheidenden unterliegen. Das Entscheidungsziel beinhaltet zwei verschiedene Kategorien von Aussagen2). Es drückt zunächst den vom Entscheidungssubjekt intendierten Sachverhalt oder die intendierten Sachverhalte aus, die auch Zielgrößen oder Zielvariablen heißen. Diese Zielgrößen determinieren die für den Entscheidenden relevanten Ergebniskategorien, beispielsweise Gewinn, Umsatz, Macht und Prestige. Das Entscheidungsziel enthält ferner Aussagen über die Intensität des Strebens nach den im Ziel verankerten Zielgrößen.
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Literatur
Zum betriebswirtschaftlichen Entscheidungsmodell vgl. Münstermann, Hans: Unternehmungsrechnung. Untersuchungen zur Bilanz, Kalkulation, Planung mit Einführungen in die Matrizenredhnung, Graphentheorie und Lineare Programmierung, Wiesbaden 1969, S. 159 ff.; Engels, Wolfram: Betriebswirtschaftliche Bewertungslehre im Licht der Entscheidungstheorie, Köln-Opladen 1962; Heinen, Edmund: Das Zielsystem der Unternehmung. Grundlagen betriebswirtschaftlicher Entscheidungen, Wiesbaden 1966; Hax, Herbert: Bewertungsprobleme bei der Formulierung von Zielfunktionen für Entscheidungsmodelle, in: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, 19. Jg., 1967, S. 749 ff.; Frese, Erich: Kontrolle und Unternehmungsführung. Entsdheidungs-und organisationstheoretische Grundfragen, Wiesbaden 1968, S. 23 ff.; Dinkelbach, Werner: Entscheidungsmodelle, in: Handwörterbuch der Organisation, hrsg. von Erwin Grodhla, Stuttgart 1969, Sp. 485 ff.
Nach Sieben, Günter: Bewertung von Erfolgseinheiten, Habilitationsschrift, Köln 1968 (Manuskript), insbes. S. 16 f. Münstermann hat in seiner Untersuchung des betrieblichen Wachstums den betriebswirtschaftlichen Wachstumsbegriff auf der Basis dieser Zielkonzeption formuliert. Münstermann, Hans: Zum Problem der Planung und Kontrolle des betrieblichen Wachstums, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 38. Jg., 1968, S. 727 ff.
Vgl. Sieben, Günter: Bewertung von Erfolgseinheiten, Habilitationsschrift, Köln 1968 (Manuskript), S. 109 ff.
Zur Zielgewichtung vgl. Heinen, Edmund: Das Zielsystem der Unternehmung. Grundlagen betriebswirtschaftlicher Entscheidungen, Wiesbaden 1966, S. 144 ff.; Gäfgen, Gérard: Theorie der wirtschaftlichen Entscheidung. Untersuchungen zur Logik und ökonomischen Bedeutung des rationalen Handelns, 2., durchgesehene und erweiterte Aufl., Tübingen 1968, S. 162 f.
Vgl. Kilger, Wolfgang: Kurzfristige Erfolgsrechnung, Wiesbaden 1962, S. 93 ff.; Matz, Adolph: Planung und Kontrolle von Kosten und Gewinn. Handbuch der Planungsrechnung, Wiesbaden 1964, S. 217 ff.; Tucker, Spencer A.: Break-even-Analyse. Die praktische Methode der Gewinnplanung, München 1966; Fremgen, James M.: Managerial Cost Analysis, Homewood, III., 1966, S. 299 ff.; Kilger, Wolfgang: Flexible Plankostenrechnung. Theorie und Praxis der Grenzplankostenredhnung und Deckungsbeitragsredhnung, 3., erweiterte Aufl., Köln-Opladen 1967, S. 648 ff.
Der Gewinnsdhwellenkalkül wird häufig auch allein zur Analyse der Kosten-und Erlösstruktur benutzt (vgl. z. B. Meffert, Heribert: Betriebswirtschaftliche Kosteninformationen. Ein Beicrag zur Theorie der Kostenrechnung, Wiesbaden 1968, S. 145 f.). Er hat dann lediglich die Funktion einer Informationsredhnung. Hier wird der Gewinnsdhwellenkalkül ausschließlich in seiner Eigenschaft als Entscheidungsrechnung betrachtet. Zur Unterscheidung zwischen Informations-und Entscheidungsrechnungen im betrieblichen Rechnungswesen vgl. Coenenberg, Adolf Gerhard: Rechnungswesen, Organisation des, in: Handwörterbuch der Organisation, hrsg. von Erwin Grodila, Stuttgart 1969, Sp. 1413 ff.
Vgl. aber die Versuche, den Gewinnschwellenkalkül zur Lösung von Entscheidungsproblemen bei mehrfacher Zielsetzung zu verwenden. Kosten, Erlöse und Absatzmengen müssen dabei als eigenständige Zielgrößen aufgefaßt werden. Charnes, Abraham — Cooper, William W. — Ijiri, Yuji: Break-even Budgeting and Programming to Goals, in: Journal of Accounting Research, Vol. 1, 1963, S. 16 ff.; Gambling, Trevor E.: Some Observations on „Break-even Budgeting“ and Programming to Goals, in: Journal of Accounting Research, Vol. 3, 1965, S. 159 ff.; Ijiri, Yuji: Management Goals and Accounting for Control, Amsterdam 1965, S. 9 ff.
Die Einführung eines Diskontierungsfaktors in den Gewinnschwellenkalkül ist von Manes vorgeschlagen worden. Manes, Rene: A New Dimension to Breakeven Analysis, in: Journal of Accounting Research, Vol. 4, 1966, S. 87 ff.
Vgl. z. B. Matz, Adolph: Planung und Kontrolle von Kosten und Gewinn. Handbuch der Planungsrechnung, Wiesbaden 1964, S. 223 f.; Tucker, Spencer A.: Break-even-Analyse. Die praktische Methode der Gewinnplanung, München 1966, S. 87 f.; Kilger, Wolfgang: Flexible Plankostenrechnung. Theorie und Praxis der Grenzplankostenrechnung und Dedkungsbeitragsrechnung, 3., erweiterte Aufl., Köln-Opladen 1967, S. 650.
Ober diese Vorschläge berichtet Coenenberg, Adolf Gerhard: Die Berücksichtigung des Absatzrisikos im Breakeven-Modell, in: Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, 19. Jg., 1967, S. 343 ff.
Zum Bernoulli-Prinzip siehe Abschnitt IV. und die dort aufgeführte Literatur.
Die Kostenfunktion K“ bleibt zunächst unberücksichtigt.
Vgl. Schneeweiß, Hans: Entscheidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967 S. 30 f. 14) Vgl. ebenda, S. 33.
Der Begriff Funktional wird verwendet,weil das Urbild von 11, (w) selbst eine Funktion darstellt. Vgl. ebenda, S. 36; ferner Bühlmann, Hans — Loeffel, Hans — Nievergelt, Erwin: Einführung in die Theorie und Praxis der Entscheidung bei Unsicherheit, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 36.
Zur Konstruktion von Sicherheitsäquivalenten vgl. beispielsweise Wittmann, Waldemar: Unternehmung und unvollkommene Information. Unternehmerisdie Voraussidit — Ungewißheit und Planung, Köln-Opladen 1959, S. 56 ff.; Engels, Wolfram: Betriebswirtschaftliche Bewertungslehre im Licht der Entscheidungstheorie, KölnOpladen 1962, S. 150 ff.
Vgl. Schneeweiß, Hans: Entscheidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 42 ff.
Vgl. Schneeweiß, Hans: Entscheidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 45.
Vgl. insbesondere Bierman, Harold, Jr.: Topics in Cost Accounting and Decision, New York-San FranciscoToronto-London 1963, S. 39 ff.; Mohamed, Mohamed Onsi: Management Accounting in a Framework of »Information Theory“, Diss., University of Illinois, 1964, S. 242 ff. Vgl. zum folgenden ferner Schlaifer, Robert: Probability and Statistics for Business Decisions. An Introduction to Managerial Economics under Uncertainty, New York-Toronto-London 1959, S. 349 ff., 448 ff.; Bierman, Harold, Jr. — Bonini, Charles P. — Fouraker, Lawrence E. — Jaedidte, Robert K.: Quantitative Analysis for Business Decisions, rev. ed., Homewood, Ill., 1965, S. 95 ff.; Spurr, William A. — Bonini, Charles P.: Statistical Analysis for Business Decisions, Homewood, Ill., 1967, S. 224 ff.
Vgl. Sdilaifer, Robert: Probability and Statistics for Business Decisions. An Introduction to Managerial Economics under Uncertainty, New York-Toronto-London 1959, S. 452. Zur Berechnung der erwarteten Ungewißheitskosten bei speziellen Verteilungsformen vgl. Raiffa, Howard — Schlaffer, Robert: Applied Statistical Decision Theory, Boston 1961, S. 99 f.
Zum Begriff der Opportunitätskosten vgl. Münstermann, Hans: Bedeutung der Opportunitätskosten für unternehmerische Entscheidungen, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 36 Jg., Ergänzungsheft, März 1966, S. 18 ff. und die dort angeführte Literatur.
Siehe Seite 177.
Vgl. Raiffa, Howard — Sdilaifer, Robert: Applied Statistical Decision Theory, Boston 1961, S. 88 ff.
Vgl. Schneeweiß, Hans: Entsdieidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 46 ff. Schneeweiß bezeichnet die durch eine Präferenzfunktion in bestimmten Verteilungsparametern gekennzeichneten Entscheidungsprinzipien als ,klassische Entscheidungsprinzipien“.
Vgl. Schneeweiß, Hans: Entscheidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 61 f Zwischen diesem und dem auf der Basis der Sicherheitsäquivalente bestimmten Präferenzfunktional besteht folgende Beziehung: N(Sw) = Ew [N(g)] und somit Sw = N-h (Ew [N(g)]).
Zum Bernoulli-Prinzip und zur folgenden Darstellung vgl. insbesondere ebenda, S. 61 ff.; ferner Bühl-mann, Hans — Loeffel, Hans — Nievergelt, Erwin: Einführung in die Theorie und Praxis der Entscheidung bei Unsicherheit, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 34 ff.; Gäfgen, Gérard: Theorie der wirtschaftlichen Entscheidung. Untersuchungen zur Logik und ökonomischen Bedeutung des rationalen Handelns, 2., durchgesehene und erweiterte Aufl., Tübingen 1968, S. 399 ff. Vgl. aber auch Krelle, Wilhelm unter Mitarbeit von Dieter Coenen: Präferenz und Entscheidungstheorie, Tübingen 1968, S. 123 ff., 145 ff.
Vgl. Schneeweiß, Hans: Nutzenaxiomatik und Theorie des Messenn, in: Statistische Hefte Band 4 1963, S. 185. 28) Vgl. Schneeweiß, Hans: Entscheidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 68 f.
Eine Reihe sehr anschaulicher praktischer Beispiele für die Aufstellung von Nutzenfunktionen bringt Swaim, Ralph O.: Utility Theory — Insights into Risk Taking, in: Harvard Business Review, Vol. 44, No. 6, 1966, S. 123 ff.
Abbildung 5 entspricht dem von Schlaifer, Robert: Probability and Statistics for Business Decisions. An Introduction to Managerial Economics under Uncertainty, New York-Toronto-London 1959, S. 36 erörterten Beispiel.
Zur Interpretation dieser Verhaltensweisen an Hand des Verlaufs der Nutzenfunktion vgl. z. B. Busse von Colbe, Walther: Die Planung der Betriebsgröße, Wiesbaden 1964, S. 260 f.
Schneeweiß (Entscheidungskriterien bei Risiko, Berlin-Heidelberg-New York 1967, S. 100) hat gezeigt, daß einer auf der Basis des Erwartungswertes des Gewinns und des mittleren Verlustes definierten Präferenzfunktion der Form W (w) = al Ew(g) + a2 ER,(U) nach dem Bernoulli-Prinzip die Nutzenfunktion zugehört. Bei der für den Gewinnschwellenkalkül formulierten Präferenzfunktion (vgl. S. 185) gilt für die Konstanten a, = 1 und a, = -1. Dieser Präferenzfunktion entspricht, wie Abbildung 7 und der Wertetabelle leicht zu entnehmen ist, die Nutzenfunktion N, des Beispiels mit der Maßeinheit N (1000) = 1
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Coenenberg, A.G. (1969). Entscheidungskriterien im Gewinnschwellenkalkül. In: von Colbe, W.B., Sieben, G. (eds) Betriebswirtschaftliche Information, Entscheidung und Kontrolle. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04186-3_7
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