Zusammenfassung
Bei der Kritik an Euklids „Elementen” haben wir eingesehen, daß eine befriedigende Definition der geometrischen Grundbegriffe (Punkt, Gerade) nicht möglich ist. In seinen „Grundlagen der Geometrie” 50) verzichtet deshalb Hilbert auf alle „Definitionen” und beginnt so:
„Wir denken drei verschiedene Systeme von Dingen: die Dinge des ersten Systems nennen wir Punkte und bezeichnen sie mit A, B, C,...... Die Dinge des zweiten Systems nennen wir Geraden und bezeichnen sie mit a, b, c, ...... Die Dinge des dritten Systems nennen wir Ebenen und bezeichnen sie mit α, β, γ .... Die Punkte heißen auch die Elemente der linearen Geometrie, die Punkte und Geraden heißen die Elemente der ebenen Geometrie und die Punkte, Geraden und Ebenen heißen die Elemente der räumlichen Geometrie oder des Raumes.”
Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.
Einstein49)
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Referenzen
In seinem Festvortrag am 27. Januar 1921 in der Preußischen Akademie der Wissenschaften. — Zitiert nach [VIII 11, S. 119].
[VIII 1]. Die erste Auflage erschien 1899.
O. Blumenthal in seiner Hilbert=Biographie [VIII 2, Bd. 3, S. 388–429]. — Man vergleiche auch das Motto von Kap. X, S. 84!
Wir sprechen nicht mehr vom „Parallelenpostulat”, weil Hilbert alle Sätze seines Systems „Axiome” nennt. 53) Literatur dazu findet man zusammengestellt z. B. im Literaturverzeichnis von [III 3] .
Zitiert nach [VIII 3, S. 153].
Siehe z .B. [VIII 5, Nr. XIII] oder ein modernes Lehrbuch der Differentialgeometrie. Auf eine Einführung in die Riemannschen Ideen müssen wir hier verzichten.
Zitiert nach [I 2, S 161].
Siehe z. B. [VIII 8] und [VIII 9]. Das zweite Werk gibt einen Überblick über die Probleme der modernen Naturwissenschaft. Die Schrift von Jordan bringt eine mathematische Behandlung der Relativitätstheorie.
Es wäre natürlich interessant zu erfahren, ob er das mit seiner Schrift er= reicht hat. Da aber inzwischen Einstein und Reichenbach gestorben sind, war das nicht festzustellen.
Um die Jahrhundertwende bereits hat Russell eine vernichtende Kritik der Kantschen Ideen veröffentlicht. Man findet Russells Auffassungen geschlossen dargestellt in [VIII 10].
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Meschkowski, H. (1956). Geometrie und Erfahrung. In: Wandlungen des mathematischen Denkens. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04179-5_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04179-5_8
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-02991-5
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