Zusammenfassung
„Im Anfang (aller Dinge) wandelte Er, der Eine, sich um zu einem Goldkeim so (durch sich selbst) zustand gekommen, ward er dann der Herr des Gewordenen. Fest hingesetzt hat der die Erde und dann auch diesen Himmel da,...“so steht es in einem alten Hymnus des indischen Rigveda. Doch daneben, im gleichen 10. Buche, stehen die Worte: „Nicht war Nichtseiendes, nicht Seiendes war damals, nicht Luftraum, nicht Firmament über ihm. Was webte damals? In wessen Schutze? War etwa Nebel das unergründliche Tiefe? — Nicht Tod, nicht Leben war da, nicht unterscheidendes Merkmal zwischen Tag und Nacht. Das atmete; jedoch in eigener Weise, ohne Hauch, d as Ein e.“So stehen der Eine und das Eine in indischer Weltanschauung nebeneinander und kennzeichnen die beiden großen Linien, die sich in der indischen Geistesgeschichte stets nebeneinander durch die Jahrtausende erhalten haben: die personale und impersonale Weise der Gottesanschauung und der Weltentstehungsidee. Das aber sind überhaupt die beiden möglichen Formen, die ewige Frage nach dem Anfang der Welt zu lösen: persönliche Schöpfung oder unpersönliches Entstehen aus geheimnisvollen Ursachkräften. Ein Blick in die Vorstellungsformen der religiös-mythischen und das heißt der frühmenschlichen Weltschau soll in Kürze zeigen, daß diese beiden großen Möglichkeiten allenthalben sich finden, daß aber zugleich der Mensch im mythischen Werden und Entstehen der Welt auf charakteristisch verwandte Art gesehen und gedeutet wird.
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Mensching, G. (1948). Der Mensch im Mythischen Werden der Welt. In: Gott und Mensch. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02965-6_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02965-6_9
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