Zusammenfassung
Wenn oben gesagt wurde, daß drei Disziplinen an der Entwicklung der Investitionstheorie beteiligt waren, so ist diese Aufzählung nur bedingt erschöpfend. Es fehlt die Betriebswirtschaftslehre, die mit Recht einen bedeutenden Platz in der Diskussion um die Investitionstheorie hätte einnehmen können, da das mikroökonomische Investitionsphänomen in den betriebswirtschaftlichen Sektor fällt. Aber spezifische Ergebnisse der Betriebswirtschaftslehre fehlen. Dies mag einmal daran liegen, daß sich in den angelsächsischen Ländern eine eigene Betriebswirtschaftslehre nicht in der Weise emanzipiert hat, wie es im deutschen Sprachbereich seit Schmalenbach geschehen ist. Andererseits ist es ziemlich sicher, daß die betriebliche Praxis ein wissenschaftlich zu lösendes Investitionsproblem noch gar nicht kennt und damit der Betriebswirtschaftslehre das Objekt fehlt, mit dem sie sich zu befassen hätte.
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Referenzen
Vgl. B. M. Gerbel, Rentabilität, S. 127 : „Wenn es eine Rentabilitätslehre oder eine Investitionslehre gäbe — leider gibt es eine solche Wissenschaft noch nicht, sonst gäbe es vielleicht weniger Fehlinvestitionen —, würde sie einen theoretischen Teil besitzen, ... “
E. L. Grant, Principles, S. 5: “ Such a method of solving problems by ‘going into a trance and coming out with the answer’ . ”
Vgl. H. Brandt, Investitionspolitik, S. 44 : „Die theoretischen Verfahren der Investitionsrechnung sind bisher ohne wesentlichen Einfluß auf das betriebliche Vorgehen geblieben. Die Investitionspolitik ist eines der wenigen Gebiete, in denen die betriebliche Praxis völlig von der Wirtschaftstheorie abweicht.“
Karl-Heinz Blömer, Grundfragen der Wirtschaftlichkeitsrechnung bei der Investitionsplanung in der öffentlichen Elektrizitätsversorgung, Diss. Köln 1955, S. 17: „Es nimmt daher nicht wunder, daß die Planung von neuen Anlagen, von Erweiterungen und Umstellungen in der Elektrizitätswirtschaft bisher nahezu ausschließlich Sache der Techniker gewesen ist. Speziell vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeitsrechnung liegt darin eine gewisse Gefahr.“
Über die Widerstände von seiten der Praxis vgl. E. L. Grant, Principles, S. 565 ff.
B. M. Gerbel, Rentabilität, S. 6ff., stellt den Unterschied zwischen ökonomischem und technischem Denken besonders deutlich heraus.
Interessant in dieser Hinsicht sind die Vorschläge von Churchman-Ackoff Arnoff, Introduction, über Teambildungen im Rahmen des Operations Research, wobei die Wirtschaftswissenschaftler immer noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Kurt Rummel, Wirtschaftlichkeitsrechnung, Archiv für das Eisenhüttenwesen, 10. Jg. 1936, S. 73.
Vgl. Hans Seischab, Über Wirtschaftlichkeit und Wirtschaftlichkeitsrechnung, Aktuelle Betriebswirtschaft, Festschrift für Konrad Mellerowicz, Berlin 1952, S. 103. — Vgl.
Herbert Vormbaum, Zur Praxis der Wirtschaftlichkeitsrechnung, Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 23. Jg. 1953, S. 154ff.
Vgl. Hans-Karl Schneider, Aufgabenstellung und Verfahren der Investitionsrechnung, Tagungsberichte des Energiewissenschaftlichen Instituts an der Universität Köln, Heft 7, 1955, S. 73.
H. Brandt, Investitionspolitik, S. 44–89, unterscheidet ähnlich statische und dynamische Investitionsrechnung.
E. Gutenberg, Der Stand der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gebiet der betrieblichen Investitionsplanung, ZfhF, 6. Jg. 1954, S. 559 ff.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 132f.
B. M. Gerbel, Rentabilität, S. 109–170.
E. L. Grant, Principles, S. 589–596.
Vgl. J. Dean, Capital Budgeting, 3. Aufl., New York 1956, S. 6 ff. ; ferner The National Bureau of Economic Research : The Regulations of Business Investment, Princeton 1954, S. 43.
Vgl. K. H. Blömer, Grundfragen, S. 4: „Man wird die Praxis nur dann für aus der Theorie entwickelte Verfahren gewinnen können, wenn man von vornherein einen strengen Maßstab anlegt an ihre praktische Durchführung.“
Vgl. H. Brandt, Investitionspolitik, S. 23, über die reinen Investitionsrechnungen: „Sie sind ein Kernproblem der investitionspolitischen Untersuchung von Anlagen.“
Die Konzentration dieser Arbeit auf den Punkt a) der Gutenbergschen Einteilung bringt es mit sich, daß im folgenden deren Punkte b) bis d), insbesondere die Berücksichtigung unsicherer Erwartungen und die der Imponderabilien, außer acht gelassen werden.
; E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 6, Anmerkung 1.
Vgl. Wolfgang Lücke, Investitionsrechnung auf Grund von Ausgaben und Kosten, ZfhF 79, 1955, S. 310ff. — Vgl. H. Brandt, Investitionspolitik, S. 90ff.
E. Schneider bringt hierzu in seiner Wirtschaftlichkeitsrechnung auf den Seiten 137 bis 142 eine ausführliche Herleitung.
Vgl. E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 10 : „Unter dem internen Zinsfuß einer Investition wird der Zinsfuß verstanden, bei dem der auf irgendeinen Zeitpunkt bezogene Gegenwartswert sämtlicher Aus- und Einzahlungen gleich Null ist, oder, was dasselbe besagt, bei dem die beiden Zahlungsreihen äquivalent sind.“
E. Schneider hat dies, wie wir oben gesehen haben, durch die Prämisse „Investitionen mit nur einem positiven internen Zinsfuß“ (S. 13) ausgeschaltet.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 66.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 67.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, 1. Aufl., 1951, S. 68 (in der 2. Aufl. gestrichen).
Vgl. Abschnitt 47: Der interne Zinsfuß.
Die Warnung von Grant, Principles, S. 241, hinsichtlich mathematischer Formeln dürfte hier auf die Finanzmathematik überhaupt anzuwenden sein.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 19. Die dort angegebene Darstellung unterscheidet sich von der hier vorliegenden durch die Einbeziehung des Kapitalwertes.
E. Schneider, Wirtschaftlichkeitsrechnung, S. 38 ff., bearbeitet die Differenzinvestition auch nach der Internen-Zinsfuß-Methode.
Die Darstellung der approximativen Annuitätenmethode kann hier unterbleiben, da sie wissenschaftlich nicht interessiert. Vgl. Grant, Principles, S. 94ff.
H. Schindler, Investitionsrechnungen, S. 122f., zieht „aus Gründen der Anschaulichkeit und der Verhaltensweise des Unternehmers“ die Annuitätenmethode der Kapitalwertmethode vor.
H. Schindler, Investitionsrechnungen, gibt auf den Seiten 154–170 einen tieferen Einblick in diese Methode.
L. P. Alford und J. R. Bangs, Cost and Production Handbook, New York 1950, S. 834ff., sprechen von der „pay-out-period“.
K. E. Boulding, The Practical Determination of the Rate of Return in the General Case — An Appendix to „Time and Investment“, Economica, Bd. 3, 1936, beschäftigt sich auf den Seiten 215–220 ausführlich mit diesem Problem.
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Heister, M. (1962). Voruntersuchungen. In: Rentabilitätsanalyse von Investitionen. Beträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 17. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02894-9_3
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