Zusammenfassung
Mit allen bisherigen Untersuchungen haben wir nur die Voraussetzungen und gewisse Teilwirkungen der Musik kennen gelernt. So wichtig das Klangmaterials und seine Ausgestaltung zu Formgebilden sind, auch beides zusammen macht die Tonerzeugung noch nicht zur Kunst, selbst wenn man noch die unbestimmten und schwer greifbaren Vorstellungen hinzuzieht, die zuweilen von der Phantasie an die Töne herangetragen warden. „Kunst“ im vollen Sinne ist niemals bloß wohlgefällige Reizung der Sinnesorgane ode rein kühlgeistiges Erfassen wohlgeordneter Formen, entscheidend ist, daß in diesen Eindrücken ein seeliches Erleben zum Ausdruck kommt und im Hörer Kraft dessen Einfühlung zur Wirkung gelangt. Dieses die Klangformen durchpulsende Erleben aber ist vor allem ein Gefühls gehalt, der in den Tönen und Formen an sich nicht vorhanden ist, der sich darin nur „ausdrückt“ und vom Hörer herausgefühlt warden muß.
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Literatur
Allgemeines zur Ausdrückspsychologie: R. Müller-Freienfels: Grundzüge einer Lebenspsychologie, Bd I, 1923; Lebensnahe Charakterkunde 1935;
Klages: Ausdrücksbewegung und Gestaltungskraft 1923;
Schering: Musikalische Bildung und Erziehung zum musikalischen Hören 19244;
Bärwald: Innere Nachahmung und Erinnerungsverklärung auf musikalischem Gebiet, Zs. f. Ästhetik IX; R. Hennig: Charakteristik der Tonarten, Zs. f. Ästhetik XII; Steinitzer: Über die psychologischen Wirkungen musiklischer Formen 1885.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Müller-Freienfels, R. (1936). Der Gefühlsgehalt der Musik. In: Psychologie der Musik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02865-9_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02865-9_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-00952-8
Online ISBN: 978-3-663-02865-9
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