Zusammenfassung
War die Aufgabe der statischen Produktionsplanung darin zu sehen, das Produktionsprogramm einer Periode sowie den Umfang der Lose festzulegen, so steht für die Sequenz- und Terminplanung die Frage im Vordergrund, zu welchen Zeitpunkten die Produktion der Lose oder Fertigungsaufträge vorzunehmen ist, um den Erfolg des Wirtschaftens möglichst günstig zu gestalten. Aufgabe der Sequenzplanung ist es, die zeitliche Bearbeitungsfolge der Sorten an den Maschinen sowie die Bearbeitungstermine unabhängig von der Losgrößenplanung vorzugeben; es ist ihr Ziel, den zeitlichenEinsatz der Produktionsfaktoren nach wirtschaftlichen Kriterien zu steuern1) . Die Produktionstermine einer Sorte sind in der dynamischen Planung eigenständige Zeitvariable, d. h. sie leiten sich nicht unmittelbar aus der Losgröße ab.
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Literatur
Zur zeitlichen Ablaufplanung vgl. u. a. : Bußmann, K. F., Fertigungsplanung, in: HWB, Bd. 1, 1958, 3. Auflage, Spalte 1742ff.; Ellinger, Th.,a. a. O., Seite 17ff.; Gutenberg, E., Grundlagen, Bd. 1, a. a. O., Seite 156 ff.; Kilger, W., a. a. O., Seite 78 ff. ;
Mellerowicz, K., Industriebetriebslehre, Bd. 2, Freiburg i. Br. 1958, 3. Auflage, Seite 219ff.;
ders., Unternehmenspolitik, Bd. 1, Freiburg i. Br. 1963, Seite 449;
ders., Planung und Planungsrechnung, Bd. 1, Freiburg i. Br. 1961, Seite 338 ff. ;
Gälweiler, A., Produktionskosten und Produktionsgeschwindigkeit, Wiesbaden 1960; Pechhold, E., a. a. 0, Spalte 168 ff.;
Winkel, A., Auftragsbehandlung und Terminwesen in kleineren Industriebetrieben, München 1957, Seite 91.
Vgl. Gutenberg, E., Grundlagen, Bd. 1, a. a. O., Seite 156.
Vgl. Ellinger, Th., a. a. O., Seite 109; Gutenberg, E., Grundlagen, Bd. 1, a. a. O., Seite 156.
Die gleiche Situation liegt vor, wenn ein Betrieb zwar über mehrere funktionsgleiche Aggregate mit jeweils konstanter Sortenleistung verfügt, jedem Aggregat aber bereits eine bestimmte Anzahl von Produktionsaufträgen zugewiesen wurde. Wäre die Produktionsaufteilung nicht vorgegeben, so könnten die Produktionszeiten über die Wahl der Aufteilung beeinflußt werden.
Vgl. z. B. Seitz, R., Ermittlung kürzester Durchlaufzeiten auf Fertigungsstraßen, in: Zeitschrift für Unternehmensforschung, Bd. 6, Heft 4, Seite 167ff. ; Churchman, Ackoff, Arnoff, a. a. O., Seite 410ff. ; Sasienie, Yaspan, Friedman, a. a. O., Seite 257ff.
Gutenberg, E., Grundlagen, Bd. 1, a. a. O., Seite 156ff.; Ellinger, Th., a. a. O., Seite 109ff.; Weinberg, F., Termingrobplanung, Zürich 1954.
Gutenberg, E., Grundlagen, Bd. 1, a. a. O., Seite 157ff.
Vgl. die Ausführungen zu den Lösungsansätzen des Ablaufproblems.
Unter dem Wert einer Zeiteinheit ist der Gewinn zu verstehen, der zusätzlich erwirtschaftet werden könnte, wenn eine Zeiteinheit eines Aggregates unter Berücksichtigung der Gesamtsituation des Betriebes tatsächlich produktiv genutzt werden kann. Handelt es sich also um ein Aggregat, das, aus der betrieblichen Gesamtsituation heraus betrachtet, nicht voll genutzt wird, so hat eine Zeiteinheit „Stillstand” den Wert Null. Nur der Wert bei knappen Faktoren ist positiv. Ob es sich im einzelnen um Zeiten eines knappen oder nicht knappen Aggregates handelt, kann erst entschieden werden, wenn das unter Berücksichtigung der Gesamtsituation optimale Planungsergebnis bekannt ist.
Adam, D., Simultane Ablauf- und Programmplanung bei Sortenfertigung mit ganzzahliger linearer Programmierung, in: ZfB 1963, Seite 235.
Beste, Th., a. a. O., Seite 345ff.; Gutenberg, E., Grundlagen, Bd. 1, a. a. O., Seite 129ff.; Vaszonyi, A., a. a. O., Seite 86ff., 119ff., 357ff.; Gass, S. J., Linear Programming, Method and Approach, New York-Toronto-London 1958, Seite 158 ff. ; Peters, B., a. a. O., Seite 76 ff. ;
Mathieu, Jung, Behnert, Ein Verfahren zur Planung der Maschinenbelegung in einer Fertigungsstufe, Köln-Opladen 1963, Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen Nr. 1216.
Auf die Zusammenhänge zwischen der Kapazitätsplanung und die Emanzipation der Produktions- von der Absatzentwicklung wird hier nicht eingegangen.
Churchman, Ackoff, Arnoff, a. a. O., Seite 355.
Vergleiche Seite 131/132.
Es mag auf den ersten Blick verwundern, daß die Durchlaufzeit aller Aufträge mit dem geringsten Zeitbedarf zwischen dem Produktionsbeginn auf der ersten Maschine und der Fertigstellung aller Aufträge auf allen Aggregaten die Abwicklung des Fertigungsauftragsprogramms innerhalb der vorgegebenen Planungsperiode im Engpaß gefährden kann. Ist das Auftragsprogramm so ausgelegt, daß die Kapazität des Engpasses voll beansprucht wird, sieht die Durchlaufzeit aller Aufträge bei einer Minimierung der Stillstandszeiten in allen Stufen ohne Berücksichtigung der Kapazitätsrestriktion des Engpasses jedoch Stillstandszeiten in diesem Bereich vor, so muß der aus der Sicht des Produktionsengpasses unzulässige Ablaufplan revidiert und die Durchlaufzeit aller Aufträge vergrößert werden. Zur Vermeidung von Stillstandszeiten im Engpaß sind dann die Stillstandszeiten in anderen Produktionsbereichen überproportional zu den Zeiteinsparungen im Engpaß zu vergrößern. Durch eine vollständige Ausnutzung der Kapazität des Engpasses kann bei zwar längeren Durchlaufzeiten der Aufträge der Produktionsausstoß in der Planungsperiode gegenüber der Situation mit absolut minimalen Durchlaufzeiten vergrößert werden. Diese Vergrößerung des Produktionsausstoßes bei längeren Durchlaufzeiten erklärt sich allein daraus, daß die Vermeidung von Stillstandszeiten in Bereichen, die nicht den Produktionsengpaß darstellen, bedeutungslos ist.
Die behandelten Lösungsansätze sind daher nur für die gemeinsame Produktion, d. h. den Fall nicht knapper Kapazitäten, anwendbar. In dieser Situation ist die Minimierung von Stillstandszeiten jedoch ökonomisch sinnlos.
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Churchman, Ackoff, Arnoff, a. a. O., Seite 410ff., 431 ff. ; Sasienie, Yaspan, Friedman, a. a. O., Seite 260.
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Akers, S. B. und Friedman, Jr. J., A Non-Numerial Approach to Production Scheduling Problems, in: Journal of Operations Research Soc. of Am. 3, Nr. 4, Seite 429–442 (November 1955); Beispiel entnommen aus: Sasienie, Yaspan, Friedman, a. a. O., Seite 264 und Churchman, Ackoff, Arnoff, a. a. O., Seite 416 ff.
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Vgl. Churchman, Ackoff, Arnoff, a. a. O., Seite 414.
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Ein erstes verbales Modell dieser Art findet sich bei Beste, Th., a. a. O., Seite 345 ff. ; mathematische Modellformulierungen, die sich der Produktionsverteilungsplanung zuwenden, stammen von : Schneider, E., Absatz, Produktion und Lagerhaltung bei einfacher Produktion, in: Archiv für mathematische Wirtschafts- und Sozialforschung, Bd. 4, 1938, Seite 99 ff. ;
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Vaszonyi, A., Die Planungsrechnung in Wirtschaft und Industrie, Wien-München 1962, Seite 86ff., 199ff., 357ff.; ders., Economic Lot-Size..., a. a. O., Seite 28; Gass, S. J., a. a. O., Seite 158 ;
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Danö, Jensen, Production and Inventory Planning in a Fluctuating Market, in: Operations Research, Vol. 6, 1958, Seite 293 ff. ;
dieselben, Gleicher Titel, in: Metrica, Bd. 1, 1958, Seite 28 ff. ; Mathieu, Jung, Behnert, a. a. O.;
Jung, H., Ein Beitrag zum Problem der Maschinenbelegungsplanung bei einstufiger Fertigung, Diss. Aachen 1962.
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Vgl.: de Boer, van der Sloot, Een systeem van kostenbeheersende productieplanning, in: Statistika Neerlandica, Jg. 16, Nr. 1, 1962, Seite 99ff.;
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Adam, D., a. a. O., Seite 235 ff.
Könnte der Betrieb zum Preise pz = 10 die Menge Vz = 400 ME pro Tag absetzen, kann der Produktionsbereich aber nur 300 ME zum Verkauf bereitstellen, so nimmt vzt den Wert ¾ an.
Die Hilfsvariablexszit erhält den Wert 1, wenn auf einem Aggregat i im Intervall t die Sorte sz hergestellt werden soll, gleichgültig, ob während der ganzen oder nur eines Teils der Periode produziert wird.
Positive Gewichte füryszit können sich durch Kostengutschriften bei umrüstungsbedingten Produktionsausfällen ergeben; vgl. das Produktions- und Lagerkostenelement der Zielfunktion (12.1).
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Adam, D. (1969). Die dynamische Produktionsplanung. In: Produktionsplanung bei Sortenfertigung. Schriftenreihe des Instituts für Unternehmensforschung und des Industrieseminars der Universität Hamburg, vol 1. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02859-8_3
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