Zusammenfassung
In den Jahren 1891 bis 1892 war P. Walden damit beschäftigt, für ein mit C. A. Bischoff herauszugebendes „Handbuch der Stereochemie“ alle auf das optische Drehungsvermögen bezüglichen Angaben zu sammeln und zu ordnen 1). Hierbei fand er auch eine Angabe von Perkin2), welcher (bei der Einwirkung von Phosphorpentachlorid auf Weinsäure) Chlorfumar- und Chlormaleinsäure erhielt und aus diesen z. B. schwach rechtsdrehende Äthylester darstellte. Falls diese Tatsachen richtig waren, so lag hier eine bemerkenswerte Ausnahme vor, da die van’t Hoffsche Theorie vom asymmetrischen Kohlenstoff-atom keine optische Aktivität von ungesättigten Verbindungen vorsieht. Im Gegensatz hierzu behauptete aber Le Bel3) auch die Möglichkeit der Aktivität für solche Derivate und suchte sie durch Versuche an Citracon- und Mesaconsäure (welche durch Pilzwucherungen in aktive Körper verwandelt wurden) zu stützen. Die Nachprüfung der Perkinschen Angaben bot daher ein erhebliches theoretisches Interesse dar.
„Diese Entdeckung (der Waldenechen Umkehrung) war seit den grundlegenden Untersuchungen Pasteurs die überraschendste Beobachtung auf dem Gebiete der optisch-aktiven Substanzen.“.
E. Fischer (1907).
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Literatur
Erschien unter dem Titel: Bischoff und Walden, Handbuch der Stereochemie. Frankfurt a. M. 1893–1894.
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Walden, P. (1919). Die Entdeckung der Waldenschen Umkehrung. In: Optische Umkehrerscheinungen (Waldensche Umkehrung). Die Wissenschaft. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02805-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02805-5_2
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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