Zusammenfassung
Eine bestimmte Kombination an Geld im Zeitpunkt t0, L0, und an Ansprüchen auf Geld im Zeitpunkt t1, L1, kann durch Kreditaufnahme oder durch Verleihen von Geld in eine andere (L0, L1)-Kombination umgewandelt werden. Diese Möglichkeiten sollen unter dem Begriff Finanzinvestitionen (1) zusammengefaßt werden. Dafür, daß die nachgefragten Geldbeträge eine Periode lang zur Verfügung stehen, ist ein Preis zu zahlen, der Sollzins; für Geldbeträge, die eine Periode lang angelegt werden, wird ein Preis verlangt, der Habenzins. Dabei wird vereinfachend angenommen, daß der Zins als einheitlicher Preis gerechnet wird, in dem alle Nebenleistungen des Kreditgebers — insbesondere wenn es sich dabei um Banken handelt — abgegolten werden (2).
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Anmerkungen
Vgl. Hirshleifer (1958), S. 207; Fisher (1930), S. 106–1 12, 356–371.
Zur Preispolitik der Bankenund zur Tendenz, den einheitlichen Zins aus preispolitischenGründenaufzuspalten, siehe Krüümmel (1964). Dem steht nicht entgegen, daf3 sicheineinheitlicher Zins ermitteln läßt, wenn die Konditionen der Geldüberlassung und der Gesamtbetrag festliegen; siehe die Beispiele bei Krümmel (1964), S. 312–319.
Krümmel (1964), S. 13.
Negative Zinssätze werden grundsätzlich ausgeschlossen, da die Möglichkeit des Hortens und die Annahme konstanten Geldwertes eingeführt wurde: Dann ist nämlich Horten stets einem negativen Zins vorzuziehen (hier seitens des Kreditgebers).
Vgl. Hirshleifer (1958), S. 210; Fisher (1930), S. 235–238.
Hirshleifer (1958). S. 212: Weintraub (1964), S. 266.
Vgl. Krümmel (1964), S. 230 ff.
Zum Begriff der Flexibilität siehe Moore (1929), 5. 38. Zinsflexibilitäten in etwas anderem Zusammenhang verwendet Carlson (1939), S. 60/61.
Dabei wurde nur jeweils eine Kurve der Schar gezeichnet.
Hirshleifer (1958), S. 212 beschränkt sich auf konstante Habenzinssätze.
Im allgemeinen gilt i < i . Vgl. Hirshleifer (1958), S. 209–210. 141 Krümmel (1964) S. 66–6
Courant (1955), S. 128.
Fisher (1930), S. 15.
Das ist auch aus Abb. 43. 1 zu erkennen, da im zweiten Quadranten nur Marktlinien der Kreditnachfrage definiert sind.
Verschiedene Investoren werden im allgemeinen verschiedene Erstausstattungen int0 haben. Das kann aus unterschiedlichem Konsumverhalten in der Ver gangenheit, verschiedener Risikofreudigkeit und F ehlentscheidungen vor t0 begründet sein (das vorliegende Modell bezieht sich auf nur einen Zustand der Welt!)
Die Anfangsausstattung muß nicht allein aus einem Betrag L0 bestehen, sondern kann auch positive und negative Beträge (Schulden) von einschließen: Prinzipiell könnenalle Punkte des 1., 2. und 3. Quadranten einschließlich der Achsen eines (L0, L)-Diagrammes mögliche Erstausstattungen darstellen (Fisher (1930), 231–235, Hirshleifer (1958), S. 206). Jedoch läßt sich zu jedem dieser Punkte ein unter den angenommenen Produktions- und Marktverhältnissen äquivalenter Punkt auf der L0-Achse finden.
IIirshleifer (1958), S. 209/210.
Dieser Punkt ist nicht in Abb. 43. 2 a. eingezeichnet.
Diese Einteilung der Beträge f0 in solche, für die letzten Endes die Möglichkeiten der Kreditnachfrage, des Kreditangebotes oder keine dieser beiden Möglichkeiten relevant wird, ist mit der Einteilung des ersten Quadranten in drei Zonen bei Hirshleifer (1958), 8. 210/211 verwandt, hat jedoch sachlich eine andere Bedeutung, da hier noch keine Nutzenfunktion eingeführt wurde.
Fisher (1930), S. 513 bezeichnet als “rate of return over cost”. Siehe auch Henderson-Quandt (1967), 5. 260.
Es ist zu beachten, daß (43. 8) und (43. 10) die Enveloppe definieren.
Vgl. Hirshleifer (1 958), S. 211/212.
Von vornherein den einen oder anderen (z. B. den Soll- oder Habenzinssatz) einer Wirtschaftlichkeitsberechnung zu Grunde zu legen, heißt das Problem in unzulässiger Weise einschränken und in bestimmten Fällen unlösbar zu machen. Die Verwendung des Habenzinssatzes empfehlen Lutz/Lutz (1951), S. 22; Roberts (1957) , S. 12 f. Der Sollzinssatz wird empfohlen von Dean (1951), S. 43 ff. ; Lorie/Savage (1955), S. 56. Vgl. auch Solomon (1955) und die dort angegebene Literatur; Moxter (1961), Moxter (1963), 5. 286 ff. , Moxter (1 964), 5. 471; Hax (1964), S. 439 ff. ; Albach (1 964), 5. 463 ff.
Nochmals sei betont, daß der Investor seinen Kalkül nur für einen Zustand der Umwelt durchführt. Trifft dieser Zustand nicht ein, so braucht die obige Aussage selbstverständlich nicht für die realisierten Ergebnisse zuzutreffen.
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Becker, C. (1969). Die Ableitung der Finanzinvestitionsfunktion. In: Optimale Betriebsgrößen. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 34. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02799-7_4
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