Zusammenfassung
Nachdem ein gewisser Gelehrter*) lange genug in „Dame Evidence“ gedrungen hatte, ihm den Ursprung der Bogeninstrumente zu verraten, ohne sie seinen Wünschen geneigt zu machen, schaute er sich nach der anderen Tochter des alten Königs Kronos um, der schöneren mit den Augen halb einer Sphinx und halb eines Kindes und mit der Stimme wie das Plätschern ferner Wasser: „Tradition“. Es gibt nur wenige Länder, wo sie noch zu finden ist. Vor alter, alter Zeit verliess sie das einst heilige Niltal, aus dem selbst die Schatten der Götter, ihrer einstmaligen Freunde, geflohen sind und nur noch die Pyramiden wie ewige Ausrufungszeichen der Vergänglichkeit in einen blauen, wolkenlosen Himmel ragen. Auch von den öden Hügeln und Ebenen, unter denen Babylon und Ninive und Ur begraben liegen, ist sie lange, lange gewichen; und China vermeidet sie aus eignen Gründen.
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Referenzen
Ich glaube, dass F. J. Fétis der erste war, der die Aufmerksamkeit auf Indien als die wahrscheinliche Urheimat der Bogeninstrumente lenkte, obwohl er die Anregung dazu durch Sonnerats Voyage aux Indes empfangen haben mag.
Eine Art wandernder Eremiten.
Notice of Stradivarius, by F. J. F6tis; translated by John Bishop, London 1864.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Stoeving, P. (1913). Tradition und der Gelehrte. In: Von der Violine. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02782-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02782-9_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-02782-9
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