Zusammenfassung
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gibt in systematischer Form übersichtlich Aufschluß über alle relevanten Transaktionen während einer Wirtschaftsperiode. Damit bildet sie heute ein unentbehrliches Instrument der Analyse und ein bereits erprobtes Hilfsmittel des akademischen Unterrichts. Besondere Bedeutung ist aber der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung als Instrument der Wirtschaftspolitik beizumessen. Bereits ihrer Entstehungsgeschichte ist zu entnehmen, daß jeweils wirtschaftspolitische Anlässe, z. B. konjunkturpolitische Maßnahmen der dreißiger Jahre, kriegswirtschaftliche Erfordernisse und wirtschaftspolitische Aufgaben der Nachkriegszeit, diese neue Entwicklung mächtig gefördert haben. Aber nicht nur außergewöhnliche Ereignisse oder besondere Umstände geben Veranlassung, sich der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zuzuwenden. Die allenthalben wachsende wirtschaftspolitische Tätigkeit des Staates und der anderen Träger der Wirtschaftspolitik erfordert schlechthin eine objektive Grundlage in Form eines breiten, systematisch erfaßten und konsistenten Zahlenmaterials. Die moderne Wirtschaftspolitik kann sich nicht mehr ausschließlich auf die Kenntnis allgemeiner wirtschaftlicher Zusammenhänge stützen. Ihre strategische Ausgangsposititon wird nicht nur durch konkrete Institutionen und empirisch ermittelte Verhaltensweisen, sondern auch durch konkrete Mengen und Mengenbeziehungen bestimmt.
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Kraus, W. (1961). Quantitative Aspekte der Wirtschaftspolitik. In: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Die Wirtschaftswissenschaften. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02780-5_8
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