Skip to main content

Die Vollendung der Prinzipien der Gleichheit

  • Chapter
  • 11 Accesses

Zusammenfassung

Europa war aus der Verschmelzung des römisch-griechischen Weltreiches mit den germanischen Völkerstämmen erwachsen. Das Römische Reich war die Verkörperung der Einheit des Abendlandes gewesen. Wenn es dies auch nicht im Sinne vor allem des modernen Staatsrechtes war, gefühlsmäßig war der Kaiser der Repräsentant dieser Einheit bis in die Neuzeit geblieben. Er galt stets als der Schirmherr der Kirche, die die glaubensmäßige Einheit sicherstellte. Die Kaiserkrone zu tragen, galt für den ersten Fürsten des Abendlandes als eine Bestätigung seiner Macht und Größe, abgesehen von der politischen Bedeutung derselben. Deshalb haben sich um die Kaiserkrone auch stets andere abendländische Fürsten neben deutschen beworben und sie getragen. Gesichert war die Einheit durch die Idee von der Fortsetzung des Römischen Reiches, durch den einheitlichen Glauben, durch das geistige Erbe der Antike, durch die Fortwirkung des römischen Staats- und Verwaltungswesens und durch das Zusammengehörigkeitsbewußtsein der fränkisch-germanischen Aristokratie. Das Fränkische Reich, das seinen Höhepunkt in Karl dem Großen fand, hat wesentlich dazu beigetragen, den Gedanken der Einheit des Abendlandes zu erhalten und wieder zu festigen. Es umf aßte die Kernlande Europas, Frankreich, Deutschland bis zur Elbe und Theiß und Oberitalien. Als Karl der Große sich die Kaiserkrone in Rom aufs Haupt setzte, führte er damit in den Augen der Mit- und Nachwelt die römischen Traditionen fort.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Rousseau, Die Krisis der Kultur, S. 257, Ausgewählte Werke von Paul Sackmann, Verlag Köhler, Leipzig, 1931.

    Google Scholar 

  2. Bogner, Die verwirklichte Demokratie, die Lehre der Antike, S. 77, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin, Leipzig, 1930.

    Google Scholar 

  3. Die Entwicklung vom Richter als Standes- und Rechtsgenossen über den gelehrten Richter zum „Volksrichter“ schildert in der anschaulichsten Weise Justus Möser in seinen 1789 erschienenen „Patriotischen Phantasien“ : „Solange die Schöpfen eine streitige Sache nach dem, was ihnen gemeinnü tzig und billig d ün k te, ents chei den, vergl eichen oder abma chen mogten, wurde dur chaus erfordert, daß sie den Parteien ebenbürtig und genoß waren. Sobald aber die Kunst, streitige Sachen zu entscheiden, sich auf die beste Auslegung und Anwendung der Gesetze gründete, ward der gelehrteste und redlichste Mann für den besten Richter gehalten; der Edelmann verlor mit Recht seinen Stuhl im Gerichte, sobald er sich weniger auf jene Kunst legte. Die gefährlichste Wendung aber, welche wir zu befürchten haben, ist nun diese, daß ungenossen Richtern eben die Macht gegeben werde, welche vordem die genossen hatten. Wenn diesen wie jenen die Vollmacht erteilt wird, bloß nach der Billigkeit und nach dem, was ihnen gemeinnützig oder polizeimäßig dünkt, zu entscheiden; wenn diesen erlaubt wird, nach dem gewöhnlichen Ausdruck, mit Hintansetzungen unnötiger Formalitäten zu verfahren; wenn diese von dem dürren Buchstaben der Gesetze nur ein Haarbreit abweichen dürfen; so beruht Freiheit und Eigentum einzig und allein auf der Gnade des Landesherrn; so kann er solche Leute zu Richtern vorschreiben, die in dem Lande, wo sie nach ihrer Weisheit und Billigkeit verfahren sollen, nicht Eignes haben und keinem genoß sind.“ Justus Möser, Patriotische Phantasien, Bd. I, S. 254/255, in: Justus Mösers Sämtliche Werke, Bd. 4, herausgegeben von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg — Berlin, 1943.)

    Google Scholar 

  4. „Eine Diktatur ist kein Institut, sondern eine historische Konsequenz. Sie ist keine Diktatur, wenn sie eingesetzt wird; sie muß sich selber erzeugen. Und damit sie das könne, muß das erste, die zur persönlichen Herrschaft geborene Persönlichkeit, vorhanden und durch den Gang der Dinge an die Spitze aller Gewalt getragen sein. Dieser Gang der Dinge ist die Auflösung der Gesellschaft in die Parteien und ihren Kampf.“ (Lorenz von Stein, Geschichte der Sozialen Bewegung in Frankreich von 1789 bis auf unsere Tage, Leipzig, 1849/50, neu herausgegeben von Dr. Gottfried Salomon, 3. Bd., S. 213/214, Drei-Masken-Verlag, München, 1921.)

    Google Scholar 

  5. Friedrich der Große, Das politische Testament von 1752, in Ausgewählte Werke Friedrichs des Großen, 2. Bd., S. 64, Verlag von Reimar Hobbing, Berlin, 1918.

    Google Scholar 

  6. Wagner, Grundriß der Staatswissenschaft und Politik, Verlag Breitkopf und Härtel, Leipzig,1805.

    Google Scholar 

  7. Hintze, Staat und Verfassung, S. 309, Verlag Koehler und Amelang, Leipzig, 1941.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1953 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Guilleaume, E. (1953). Die Vollendung der Prinzipien der Gleichheit. In: Überwindung der Masse. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02745-4_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02745-4_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-00832-3

  • Online ISBN: 978-3-663-02745-4

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics